Der neue Ottoturm wurde feierlich eingeweiht
Seit 100 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel: der Ottoturm in Kirchen-Herkersdorf.
Die Einweihung des ursprünglichen Ottoturms fand vor 100 Jahren statt. 2009 musste aus Sicherheitsgründen der Abriss des Ausflugsziels erfolgen. Doch ein Verein und zahlreiche Spender sorgten dafür, dass das Jubiläum auch wieder an und auf dem Turm begangen werden konnte. Ohne ehrenamtliches Engagement und private Spender gäbe es das Wahrzeichen nicht.
Herkersdorf. Der neue Ottoturm macht wohl mächtig Eindruck – so viel Eindruck, dass Diakon Hans-Jürgen Benner sich während seiner Ansprache am Fuße einer Seilbahn wähnte. Der kurze Versprecher sorgte bei den zahlreichen Ehrengästen und Bürgern für reichlich Amüsement, dann jedoch schritten Benner und der evangelische Pfarrer Eckhard Dierig mit dem nötigen Ernst zur Tat, sprich der Einsegnung des vor zwei Jahren wiedererrichteten Wahrzeichens.
Seit 100 ist der Ottoturm ein beliebtes Ausflugsziel und bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegenden Dörfer, Städte und Landschaften. Doch für einige Jahre musste auf diesen Blick verzichtet werden: Seit 2006 war der Turm einsturzgefährdet und für die Öffentlichkeit gesperrt, im Mai 2009 musste er infolgedessen komplett abgerissen werden.
Doch schon im Jahr der Sperrung hatte sich der „Verein zum Erhalt kulturhistorischer Stätten der Stadt Kirchen – Freunde des Ottoturm“ gegründet. Und innerhalb weniger Jahre konnte die Finanzierung der Neukonstruktion durch den Verein, die öffentliche Hand und private Spenden gestemmt werden, so dass schon im August 2010 die Wiederfreigabe erfolgen konnte. Man wollte (und konnte) im Vergleich zum ursprünglichen Turm gar noch höher hinaus (auf jetzt 18, 59 Meter), was für alle, die den Turm nun erklimmen wollen, bedeutet, dass zwei Meter mehr zu bewältigen sind. Dies stellte für die meisten Gäste der Feierlichkeiten „100 Jahre Einweihung Ottoturm“ jedoch kein Hindernis dar und es hieß am Sonntag eifrig treppauf- und treppab.
Wer einen genaueren Blick auf die Treppen warf, wurde auch der neuen Plaketten gewahr, die den Namen des oder der jeweiligen Stufenpaten tragen. 102 Stufen (und somit Stufenpaten) gibt es und bei je 500 Euro pro Stufe und über 100 zusätzlichen, kleineren Spenden, war so eine beeindruckende Summe zusammengekommen.
Der Dank der Ehrengäste, darunter Kirchens Stadtbürgermeister Wolfgang Müller, Jens Stötzel (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen), Landrat Michael Lieber, MdB Erwin Rüddel und MdL Michael Wäschenbach, galt deshalb im Besonderen den zahlreichen Spendern und sonstigen Unterstützern des Bauwerks.
Auf das Motto des Vereins „Nicht Schwätzen, sondern Schaffen“ verwies der 1. Vorsitzende Dr. Jens Nettelrodt und richtete seine Dankesworte nicht zuletzt an die vielen ehrenamtlichen Helfer des Festes, das in der Tat mit einem abwechslungsreichen Programm aufwarten konnte.
Die Freiwilligen Feuerwehren von Herkersdorf/Offhausen und Kirchen zeigten bei Lösch- und Abseilvorführungen ihr Können, während der Kinderchor der Chorgruppe Druidenstein musikalisch unterhielt und die kleinen Kolleginnen und Kollegen des Kindergartens „Im Wiesengrund“ mit einem Tanz für Partystimmung sorgten.
Am Ende des offiziellen Teils des Nachmittages hieß es dann: Auf zum Entern des Ottoturms! Der Vorstand des Vereins, die anwesenden Stufenpaten und Spender und die Ehrengäste sammelten sich zum „Jahrhundertfoto“ auf den metallenen Treppen – beindruckender Abschluss der Rettungsaktion für ein beliebtes Wahrzeichen. (bud)
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