Werbung

Nachricht vom 22.05.2012    

Fortbildung im Betreuungsrecht abgeschlossen

Die von der Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen in Zusammenarbeit mit den fünf Betreuungsvereinen im Kreis entwickelte Schulungsreihe zum Thema „Betreuungsrecht“ wurde erfolgreich durchgeführt. Am Dienstagabend zogen die Organisatoren mit Blick auf die nun abgeschlossene Fortbildungsreihe im evangelischen Gemeindehaus in Wissen ihr Fazit.

Fortbildungsreihe zum Betreuungsrecht: Die Organisatoren zogen Fazit. Kathrin Weber, Betreuungsverein der AWO Sieg-Westerwald e.V., Maria Demmel, Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen, Nadine Grifone, Betreuungsverein der AWO Altenkirchen e.V., Wolfram Westphal und Martina Kubalski-Schumann, Betreuungsverein im Diakonischen Werk Altenkirche e.V., Birgit Karst-Seidel, Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen, Roland Günter, DRK Betreuungsverein e.V., Nicole Paul und Matthias Kempf, Betreuungsverein der AWO Sieg-Westerwald e.V. und Christa Leyendecker, Betreuungsverein des SKFM Mittelfhof e.V. (von links). (Fotos: Bianca Klüser)

Wissen. In dem von der Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen in Zusammenarbeit mit den fünf Betreuungsvereinen im Kreis entwickelten Grundkurs „Rechtliche Betreuung im Ehrenamt“ wurden den knapp 40 Teilnehmern im Rahmen dreier Veranstaltungsabende wichtige Inhalte im Bereich des Betreuungsarbeit vermittelt. Zielgruppe der schon seit vielen Jahren veranstalteten Fortbildung sind ehrenamtliche Betreuer, vorwiegend Angehörige, Freunde und Bekannte von Betroffenen, sowie an einer Arbeit als ehrenamtlicher Betreuer Interessierte.
In den Kurseinheiten, die alle im evangelischen Gemeindehaus in Wissen stattfanden, wurden den Teilnehmern wichtige Inhalte zur Umsetzung ihrer täglichen Arbeit vermittelt und ihr Wissen in rechtlicher Hinsicht vergrößert. Im Rahmen der Frühjahrsfortbildungsreihe in 2012 referierten unterschiedliche Experten zu den Themenblöcken „Betreuungsrecht/Rechte und Pflichten des Betreuers“, „Regelung der finanziellen Angelegenheiten im Rahmen rechtlicher Betreuung“ und „Die Gesundheitsfürsorge/freiheitsentziehende Maßnahmen“.

Jeweils im Frühjahr und im Herbst veranstalten die Organisatoren eine aus zwei bis drei Kurseinheiten bestehende Fortbildungsreihe, so Maria Demmel, Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen. Die Themenfelder richten sich dabei nach der Nachfrage der Betreuer.
Mit 35 bis 40 Teilnehmern pro Veranstaltungsreihe könne man von einer guten Resonanz sprechen, so Birgit Karst-Seidel, Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen. Der Bedarf und Wissensdurst der ehrenamtlichen Betreuer sei immens.
Aber nicht nur ehrenamtliche Betreuer, sondern auch die, die Interesse haben, ihr soziales Engagement im Rahmen der Betreuungsarbeit zu entfalten, sind bei der Fortbildungsreihe willkommen. Dabei sei hervorzuheben, dass bereits soziale Alltagskompetenzen für eine ehrenamtliche Tätigkeit ausreichen, so die Organisatoren. Die Fortbildung solle Interessenten, die zuvor häufig in völlig anderen Berufsfeldern gearbeitet haben, die Schwellenangst nehmen und sie dazu ermutigen, ihren Wunsch, in Verantwortung mit und für jemand anderen zu handeln und einen persönlichen Kontakt aufzubauen, umzusetzen.



Mit Blick auf das Betreuungsgesetz, welches 2012 bereits 20 Jahre alt wird, sei, so Wolfram Westphal, Betreuungsverein im Diakonischen Werk Altenkirchen e.V., hervorzuheben, dass es im Vergleich zu seinen Vorgängern einen Schwerpunkt auf die Freiheitsrechte lege. Autonomie stehe im Vordergrund und damit die Notwendigkeit Menschen zu unterstützen und zu befähigen, wieder eigenständig im Leben zu stehen. Einen großen Fortschritt biete das Betreuungsrecht im Hinblick auf die vorher übliche Vormundschaft.
Zudem verwies Westphal darauf, dass viele ehrenamtliche Helfer, sofern die betreute Person mittellos ist, also ihr Vermögen unter 2600 Euro liegt, einen Anspruch auf eine staatlich gezahlte Aufwandspauschale von 322 Euro pro Jahr haben. Dazu müsse der ehrenamtliche Betreuer seinen Anspruch jedoch einmal im Jahr geltend machen. Leider sei die Pauschale in den vergangenen Jahren gar nicht und davor nur unwesentlich erhöht worden.
Auch sprach Westphal die Aufgabe der Betreuungsvereine an. Diese bestehe zum einen darin, die Betreuung zu unterstützen, andererseits zwecks staatlicher Kostensenkung in der Betreuungsvermeidung. Um den Weg über die Instanzen des Betreuungsgerichts und Gesundheitsamts zu umgehen, werden Menschen frühzeitig über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen informiert. Ein solcher gesetzlich legitimierter Bevollmächtigter habe stets Vorrang vor der Betreuung.
Liegt keine Vollmacht vor, ist es jeder Person – etwa dem Bankmitarbeiter oder Nachbarn – möglich, eine Betreuung anzuregen, um so Menschen vor einer finanziellen oder gesundheitlichen Verwahrlosung zu schützen, indem sie beim zuständigen Betreuungsgericht einen Antrag stellt.
Die Betreuungsvereine stehen dabei als Ansprechpartner zur Verfügung.

Auch bei der nächsten Fortbildungsreihe hoffen die Organisatoren auf eine Vielzahl engagierter Teilnehmer. (bk)


Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Klimaschutz mit starken Wurzeln: VR-Banken setzen auf nachhaltiges Engagement

Dattenberg. Mit der bundesweiten Klima-Initiative "Morgen kann kommen" bündeln die Genossenschaftsbanken ihre Klimaschutzaktivitäten ...

Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster 10-Jähriger aus Bad Neuenahr

Bonn/Bad Neuenahr. Die Bonner Polizei ist auf der Suche nach einem vermissten 10-jährigen Jungen aus Bad Neuenahr, der seit ...

Kinderklinik Siegen ehrt langjährige Mitarbeiter

Siegen. Dagmar Klingauf, Martina Muesse und Antina Ohrendorf wurden für beeindruckende 45 Jahren Dienstzeit prämiert, acht ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Altenkirchener Schlossplatz: Erste Eckpunkte der neuen Ausgestaltung festgelegt

Altenkirchen. „Du bist keine Schönheit“ lautet einen Zeile aus Herbert Grönemeyers ewig jungem Gassenhauer „Bochum“. Ohne ...

Diakonie Klinikum Siegen setzt ein starkes Zeichen zum Weltpankreaskrebstag

Siegen. Am heutigen Weltpankreaskrebstag zeigt das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen starke Solidarität mit den Betroffenen. ...

Weitere Artikel


Pop Music School 2 feiert Premiere

Altenkirchen/Wissen. Bis sich am ersten Juniwochenende die Vorhänge für das Musical „Pop Music School 2“ öffnen können, sind ...

Beim Pfingstreffen wird ein Kunstpreis vergeben

Hamm. Beim letztjährigen Pfingstreffen der Hammer Delegation in der Partnergemeinde Roissy-en France, für das der Hammer ...

Nachtschicht im Kulturwerk Wissen bietet besondere Show

Wissen. Am Samstag, 26. Mai um 21 Uhr startet die 3. Wissener Nachtschicht im Kulturwerk Wissen unter dem Motto „Arbeit trifft ...

Drei Betzdorfer unter den Top 12 in Fuldabrück

Betzdorf. Am letzten Samstag startete das Schäfer Shop Team mit den Fahrern Manthey, Linke, Hüttenhain, Ermert, Krau und ...

Freie Plätze bei Ferienbetreuung in Reiferscheid

Reiferscheid. Für Kinder im Grundschulalter gibt es vom 6. bis 10. August, also in der letzten Sommerferienwoche, noch einige ...

Kreisvolkshochschule präsentiert Jahresrückblick 2011

Altenkirchen. „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück“, so stellte schon Benjamin Britten ...

Werbung