Pop Music School 2 feiert Premiere
„connected“-Revival: Das Kreismusikschulmusical „Pop Music School 2“, das am 2. und 3. Juni im Kulturwerk Wissen Premiere feiert, führt die Musiker der Band, die einst das Aushängeschild der Kreismusikschule Altenkirchen war, zurück in die Heimat.
Altenkirchen/Wissen. Bis sich am ersten Juniwochenende die Vorhänge für das Musical „Pop Music School 2“ öffnen können, sind bereits tausende Kilometer verfahren worden. Die hauseigene Band „connected“ war einst eines der Aushängeschilder der Kreismusikschule Altenkirchen. 2004 gegründet, rockten die fünf jungen Kreismusikschüler Milena Lenz, Yasmine Adrat, Andreas Reifenrath, Philipp Ullrich und Tim Zimmermann nicht nur regionale, sondern auch internationale Bühnen. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, die Bandmitglieder gereift und des Berufs wegen in alle Himmelsrichtungen verstreut. Eigentlich. Denn dem Ruf von Lenz (27, Scheuerfeld) sind alle Musiker in die alte Heimat gefolgt. Bereits vor zwei Jahren hatten sich die Instrumentalisten für Lenz‘ eigenes Musical „Pop Music School“ wieder formiert. Und auch jetzt für die Fortsetzung war sofort klar: es gibt ein „connected“-Revival! Insgesamt über 1300 Kilometer legen die Musiker jetzt jedes Mal zurück, um in der Kreismusikschule gemeinsam die Stücke von Lenz fürs Musical zu proben.
Doch trotz der Entfernung „ist es so, als hätte es nie eine Pause gegeben. Wir können uns immer noch verständigen, ohne etwas zu sagen. Das passt einfach“, beschreibt Yasmine Adrat. Die 23-jährige steht hier gerne am Bass, denn in ihrer Wahlheimat Schwerin hat sie kaum noch Gelegenheit dazu. Wie alle anderen der Musiker auch, ist Adrat der Kreismusikschule bereits seit frühesten Jahren verbunden und hat ihren musikalischen Werdegang mit der musikalischen Früherziehung gestartet. Mit fünf Jahren begann sie, Geige zu spielen und gewann mit elf Jahren bei „Jugend musiziert“. Im Alter von 13 stieg sie dann um auf Bass. Musik wollte sie jedoch stets nur als Hobby machen. In Schwerin studiert sie jetzt Modedesign. Auch das passt für die „Pop Music School“, denn so übernimmt Adrat gleich die Verantwortung für die Kostüme beim Musical.
Auch Andreas Reifenrath (23) behält die Musik lieber als Hobby. Beruflich hat es ihn nach Wolfsburg verschlagen, wo er nach seinem Studium eine Stelle als Ingenieur bei VW ergattern konnte. Der Keyboarder sieht beim zweiten Musical von Lenz einige interessante Neuerungen: „Wir arbeiten jetzt mit Samplern – gerade gemeinsam mit dem Chor wird es richtig bombastische Sachen geben.“ Auch für ihn ist die Vertrautheit unter den Musikern spürbar wie eh und je: „Manch derben Witz könnten wir sonst auch gar nicht miteinander machen“, lacht er. Er selbst ist nach wie vor häufig in seiner alten Heimat Birken-Honigsessen – „ich versuche, so oft es geht meine Familie und Freunde zu besuchen.“ Die müssen jetzt zwar an den Wochenenden durch die Proben kürzer treten, doch für das Musikprojekt nehmen das alle gerne in Kauf.
Aus dem niederländischen Arnhem kommt Philipp Ullrich für die Proben angereist. Der 22-Jährige studiert dort seit September am „Artez Conservatorium“ Jazz und Pop. Dass er sich auch beruflich der Musik verschreiben möchte, war für den gebürtigen Altenkirchener schon früh klar. Nach der musikalischen Früherziehung hat er mit fünf Jahren angefangen Klavier zu spielen, ist mit acht Jahren auf die E-Gitarre umgestiegen und hatte damit sein Instrument gefunden. Nach einigen Jahren Unterricht an der Kreismusikschule – an der er später selbst Unterricht gab – nahm er Privatunterricht bei Frieder Jost, dem Gitarristen der Gospelrockband „Damaris Joy“. Im letzten Jahr belegte er den Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Der hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als ganz besondere Talentschmiede etabliert und Bands wie „Wir sind Helden“, „Seeed“ und „Revolverheld“ hervorgebracht. Auch Ullrich traf hier auf Musikerkollegen, mit denen die Chemie stimmte und gründete gleich zwei Bands mit. Einen ganz neuen Bezug zur Musik erhielt er 2010 bei seinem freiwilligen sozialen Jahr in Südafrika: „Hier habe ich einen ganz emotionalen Aspekt der Musik wieder entdeckt – einfache Musik, die aber total von Herzen kommt und in das alltägliche Leben integriert ist.“
In den Alltag integriert ist die Musik auch für Tim Zimmermann. Der Schlagzeuger lebt mittlerweile in Düsseldorf und studiert hier am „drummers institute“. Seit seinem sechsten Lebensjahr gibt er musikalisch den Takt an und hat in der Zwischenzeit nicht nur Unterricht an der Kreismusikschule erhalten, sondern auch bei namhaften Musikern wie dem Perkussionisten der Fantastischen Vier oder dem Schlagzeuger von Jan Delay. Seit drei Jahren tourt der gebürtige Birkener gemeinsam mit Thilo Kipping als „Drumsformers“ mit feurigen Schlagzeugshows durch heimische Gefilde, Deutschland und mittlerweile auch Europa. Zudem spielt er momentan in sechs festen Bands. Hinzu kommen „Independent Jobs“, sodass er im Jahr auf rund 150 Auftritte kommt. Trotz des vollen Terminkalenders unterrichtet Zimmermann selbst einmal wöchentlich an der Kreismusikschule. Und auch für die „Pop Music School“ nimmt sich der 22-Jährige wieder gerne Zeit, denn die „Zusammenarbeit mit Milena macht einfach Spaß“.
Dass die heimischen Weltenbummler ihre Freude an der Musik mit jedem Takt frisch und kraftvoll auch vermitteln können, wird sich dem Publikum spätestens bei „Pop Music School 2“ zeigen. Die Aufführungen finden am Samstag, 2. Juni, und Sonntag, 3. Juni, im Kulturwerk in Wissen statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Kreismusikschule Altenkirchen und den Zweigstellen der Kreissparkasse in Altenkirchen, Wissen, Hamm und Betzdorf. Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 9 Euro, an der Abendkasse 11 Euro. Weitere Informationen erteilt die Kreismusikschule unter der Telefonnummer (02681) 81-2283.
Einen ersten Vorgeschmack gibt es im Internet unter www.popmusicschool-ak.de.
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