Photovoltaik ist kein Preistreiber
Das Erneubare Energiengesetz (EEG) steht erneut zur Beratung an. Die Förderung der Photovaltaikanlagen soll gekürzt werden. In einer Pressemitteilung nimmt die Firma Conze, Roth, Stellung und zeigt die Ungleichgewichte auf, die mit den Ausnahmeregelungen zum Thema geschaffen wurden.
Roth/Kreisgebiet. Diese Woche trifft sich der Vermittlungsausschuss zum ersten Mal, um über das Erneuerbare Energien Gesetz, EEG, zu beraten. Der Gesetzesvorschlag des ehemaligen Umweltministers Norbert Röttgen zusammen mit Wirtschaftsminister Philip Rösler war im Bundesrat mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt worden.
Die vorgesehenen Kürzungen bei der Förderung der Photovoltaik gingen den Ministerpräsidenten der Länder zu weit. Sie fürchteten um die vielen Arbeitsplätze in ihren Ländern, die dann in Gefahr geraten würden. Die Entscheidung des Vermittlungsausschusses hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsplätze im Westerwald
Dabei wird Strom aus Photovoltaikanlagen immer wettbewerbsfähiger. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Institutes (ISE) aus Freiburg belegt, dass die Stromgestehungskosten von Photovoltaikanlagen in ganz Deutschland unterhalb der durchschnittlichen Kosten für Haushalte liegen.
„Immer mehr Menschen erkennen, dass Sie mit Photovoltaik ihren eigenen Strom für weniger als 17 ct pro kWh selbst herstellen können“, erläutert Simon Reichmann von der Firma Conze in Roth. Er erklärt weiter, dass auf Strom, der selbst verbraucht wird, auch nach der bisherigen Reglung kaum Fördergelder entfallen.
„Die Kosten der Photovoltaikförderung werden künstlich hochgerechnet. Vielleicht sollte man sich mal fragen, wem es nutzen würde, wenn aufgrund einer Verschärfung des EEG weniger Menschen ihren Strom selbst herstellen würden.“
Die Förderung der Photovoltaik wird auf den Strompreis umgelegt. Diese sogenannte EEG-Umlage zahlen dann alle Stromverbraucher. Im Herbst 2012 wird die Umlage neu berechnet und Forschungsinstitute rechnen mit einem deutlichen Anstieg. Dieser Anstieg der EEG Umlage rührt vorwiegend daher, dass die Bundesregierung immer mehr Ausnahmeregelungen für große Industriebetriebe geschaffen hat, die keine oder deutlich weniger Kosten der EEG-Umlage zahlen müssen.
„Wenn man Kosten verteilt und dann ständig Ausnahmen schafft, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Umlage für alle andern Stromverbraucher steigt“, erläutert der Solarunternehmer. Besonders pikant sei, dass durch Photovoltaik der Strompreis an den Strombörsen deutlich gefallen ist. Dieser Vorteil wird jedoch nicht an die Stromverbraucher weitergegeben. Eine Studie der Agentur für Erneuerbare Energien, Berlin, zeigt auf, dass die Photovoltaik zu Einsparungen für Stromhändler und Großindustrie führt, die jedes Jahr mehrere Milliarden Euro ausmachen. Experten der Solarbranche fordern, dass diese Einsparungen an die Stromkunden weitergegeben werden sollen.
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