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Nachricht vom 19.06.2012    

Kreissynode hat die Zukunft fest im Blick

Die Umstellung der Haushaltsführungen in den Kirchengemeinden, den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, die Umbaumaßnahmen am "Haus der Kirche", die 70 Synodalen aus dem Evangelischen Kirchenkreis hatte ein volles Arbeitsprogramm. Wahlen für die Vertreter des Landessynode waren dabei nur ein Tagungspunkt.

Den Kirchenkreis Altenkirchen vertreten in den kommenden vier Jahren bei der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland die beiden Theologinnen Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) und Superintendentin Andrea Aufderheide sowie als nichttheologische Vertreter Petra Stroh und Frank Schumann, beide Birnbach (von rechts). Foto: Hans-Jörg Ott

Kreis Altenkirchen. Bei der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises in Daaden ging es voranging um Zukunftsfragen. Die einzelnen Tagesordnungspunkte – von Bauvorhaben über Organisationsstrukturen bis hin zu Wahlen - schafften bei den Gästen aus Ökumene und Politik/Verwaltung „Heimatgefühle“.
Die beiden katholischen Gäste, Dechant Rudolf Reuschenbach (Dekanat Kirchen) und Pfarrer Gerhard Stenz (Bereich Hellertal und Daaden) sind in ihrer Kirche ebenfalls mit Organisations- und Strukturfragen beschäftigt, müssen dort Entscheidungen unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und finanziell engeren Vorzeichen treffen.
Bürgermeister Wolfgang Schneider (VG Daaden) fühlte sich in seinem Grußwort an die rund 70 Synodalen aus den Evangelischen Kirchengemeinden mit ihren Gästen in einem „Dreiklang“ mit den beiden großen Konfessionen.
Menschen für ehrenamtliche Mitarbeit in Gremien zu finden, werde auch kommunal zunehmend schwieriger und nachlassende Wahlbeteiligung stelle nicht nur die kirchlich Handelnden vor große Herausforderungen, betonte Schneider.

Im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen beginnen derzeit die Vorbereitungen zur Umstellung auf das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF). 2014 endet die Ära der kameralistische Buchführung, und auf die Haushalter in Kirchengemeinden, Kirchenkreis und Landeskirche warten zahlreiche Herausforderungen.

„Behalten Sie dabei vor allem ihren Humor“ riet der Daadener Verwaltungschef augenzwinkernd den Haupt- und Ehrenamtlichen im Kirchenkreis. Kommunal habe man die Umstellung, die nach Ansicht Schneiders 30 Jahre früher in Kommunen und Kirche hätte angepackt werden müssen, in den vergangenen Jahren schon auf den Weg gebracht. Von diesem “Erfahrungsschatz“ darf nun auch der Kirchenkreis profitieren. Finanzfachmann Michael Runkel von der Verbandsgemeinde Daaden bringt sein Wissen in die kreiskirchliche Lenkungsgruppe zum NKF-Prozess ein.

„Aber egal nach welchem System wir rechnen, mehr Geld und Gestaltungsräume sind mit einem anderem Buchhaltungssystem auch nicht verbunden“, zog Wolfgang Schneider nüchtern Bilanz.

„Ressourcen schonend einsetzen“ will die Kreissynode, die mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Daadener Barockkirche begonnen hatte, auch mit Blick auf zeitliches Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen.

So „schärfte“ die Kreissynode die Aufgabenprofile einzelner Ausschüsse und Synodalbeauftragungen, räumte Doppelstrukturen aus und schob Arbeitsbereiche zusammen, deren Aufgaben sich in jüngster Zeit immer mehr angenähert haben.
So wird unter anderem der bisherige „Kreismissionsausschuss“ umbenannt in „Fachausschuss für Ökumene, Eine-Welt- und Partnerschaftsarbeit“ und hier findet auch die bisherige „Eine-Welt-Arbeit“, die sich für den „Fairen Handel“ engagiert, eine neue Zuordnung.

Ursprünglich wollte der bisherige Kreismissionsausschuss in diesem Jahr endlich wieder dem Partnerkirchenkreis Muku (Kongo) einen mehrwöchigen Besuch abstatten (2010 war zuletzt eine Gruppe aus Muku zu Gast im Kreis Altenkirchen). Gemeinsam mit Superintendentin Andrea Aufderheide waren die Reise-Vorbereitungen getroffen, doch die erneut schwierige politische Lage im Osten Kongos, in dem Muku liegt, mache einen Delegationsbesuch derzeit unmöglich, schilderte Aufderheide. Die schwelenden politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen sorgten bei den Menschen in den Partnergemeinden am Rande des Kivu-Sees erneut für viel Leid. Um wenigstens die wirtschaftliche Not dort etwas zu lindern, wurde neben anderen Unterstützungen, die Kollekte des Synodengottesdienstes in Höhe von rund 500 Euro entsprechenden Hilfsmaßnahmen gewidmet.



Ausführlich diskutierte die Kreissynode Maßnahmen, dem Renovierungsstau im „Haus der Kirche“ zu begegnen. Mehrheitlich stimmten die Synodalen letztlich dafür eine „Anbaulösung“ anzugehen, die an bewährtem Platz in der Altenkirchener Innenstadt, weiterhin die Idee von einem kreiskirchlichen Angebot „unter einem Dach“ ermöglicht. Anvisierte rund 18 Monate Bauzeit – so die anwesenden Architekten – brächten Belastungen für Besucher und Mitarbeitende mit sich, sollen anschließend neben arbeitstechnischen und energetischen Vorteilen eine lang gewünschte und notwendige Barrierefreiheit mit sich bringen.

Sechs der 16 Evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen müssen Entscheidungen treffen, ob sie sich als Trägerin einer oder mehrerer Kindertageseinrichtungen künftig weiter allein oder gemeinsam in einem Verbund/Verband oder in einer Interessengemeinschaft auf den Weg in die Zukunft machen. Mehrheitlich unterstrich die Synode, dass die Gemeinden selbst entscheiden müssen, welcher Weg für ihre Einrichtung der beste sei. In einer der nächsten Synoden soll nach den Gemeinde-Entscheidungen beraten werden, wie sich der Kirchenkreis dabei einbringen kann oder muss.

Rund 20 Mitglieder aus Gemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsbereichen wird der neue Nominierungsausschuss umfassen. Einstimmig wählte die Kreissynode dieses Gremium, dass die Wahlen der Novembersynode in Weyerbusch vorbereiten soll.

Superintendentin Andrea Aufderheide, Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) und die beiden nichttheologischen Abgeordneten Petra Stroh und Frank Schumann (beide Birnbach) werden in den kommenden vier Jahren den Kirchenkreis Altenkirchen bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) vertreten. Dies entschied die Kreissynode ebenso wie die Wahl Wolfgang Bays (Weyerbusch) zum stellvertretenden Vorsitzenden im Geschäftsführenden Ausschuss für das Diakonische Werk.

Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth) und Pfarrer Peter Zahn (Herdorf) feierten kürzlich ihr 25. Dienstjubiläum. Mit einem Buchgeschenk würdigte Superintendentin Andrea Aufderheide die Jubiläen und die Synode gratulierte den beiden Theologen. (PES)



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