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Fahndung geht unvermindert weiter
Mit der Unterstützung einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei hat die "Sonderkommission Heller" am Freitagmorgen die Spurensuche rund um die Fundstelle des toten Säugling in Herdorf fortgesetzt. Unweit der Heller am Stadtrand von Herdorf war am Mittwoch gegen 16.45 Uhr durch eine Spaziergängerin die Babyleiche entdeckt worden (wir berichteten).
Herdorf. Die Spurensuche durch die "Sonderkommission Heller" am Fundort der Babyleiche in Herdorf ist am Freitagmorgen noch intensiviert worden. Trotz gründlicher Nachsuche an und im Bereich des Fundortes nahe der Heller und Zeugenaufrufen in den Medien konnte bisher aber noch kein entscheidender Hinweis auf die Kindmutter oder die Umstände des Todes des Babys erlangt werden.
Im Anschluss an die Suche ist die Polizei in Herdorf und im Nachbarort Neunkirchen von Haus zu Haus gegangen und hat Flugblätter mit Hinweisen und gezielten Fragen an die Bevölkerung verteilt.
Inzwischen ist auch ein anonymes Telefon eingerichtet worden, wo Hinweise auch vertraulich abgegeben werden können. Die Nummer ist 0261/103-2727.
Die gerichtsmedizinische Untersuchung des Säuglings hat indes derzeit noch keine Anhaltspunkte dafür ergeben, ob das Kind lebend zur Welt gekommen ist. Dafür sind, so die Auskunft des Polizeipräsidiums in Koblenz, noch weitere chemische und biologische Untersuchungen notwendig, die noch mehrere Tage in Anspruch nehmen können. Aufgrund des Verwesungszustandes gehen die Ermittler davon aus, dass der Säugling, als er aufgefunden wurde, bereits mehrere Tage tot war.
Polizei und Staatsanwaltschaft erhoffen sich Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich des Tuches und der Plastiktasche, in die der Leichnam eingepackt war. Bei der Tüte handelt es sich um eine Einkaufsplastiktüte mit einem Werbeaufdruck der Firma "Takko". Das Tuch, ein Badelaken, hat eine Größe von 90 mal 180 Zentimetern. Es ist rot und ohne Aufdruck. An einer Kopfseite befindet sich ein Aufnäher/Aufhänger mit der Aufschrift "By Marina".
Die Polizei hat ihren Aufruf an die Mutter des Kindes wiederholt, sich umgehend in ärztliche Obhut zu begeben, da ein schwerer gesundheitlicher Schaden vorliegen kann. Wiederholt wird auch nochmals der Aufruf an die Bevölkerung:
Wer kennt im Großraum Herdorf/Neunkirchen eine Frau, die schwanger war oder scheinbar noch ist und in diesen Tagen entbinden müsste?
Wem sind in den vergangenen Tagen Personen im Bereich des Fundortes aufgefallen, die mit einer Plastiktüte mit der Aufschrift "Takko" unterwegs waren?
Wer kann Angaben zu dem Tuch machen, in das der Säugling eingewickelt war?
Hinweise nimmt die KI Betzdorf unter Tel. 02741/9260 oder in Koblenz unter 0261/103-1 bzw. 0261/103-2690 entgegen. Anonymes Telefon: 0261/103-2727.
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Stand 16.15 Uhr am Freitag: Die nochmalige Nachsuche wurde inzwischen beendet. Es wurden laut Kripo zwar einige Gegenstände aufgefunden, eine erfolgversprechende Spur ist aber offenbar nicht dabei. Unter anderem wurde am nahen Gleiskörper in der Nähe der Fundstelle des toten Babys eine schwarze Jacke gefunden. Ob diese Jacke mit dem toten Säugling im Zusammenhang steht, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Die bisherigen Hinweise, so die Kripo, werden derzeit noch überprüft. Erste Ergebnisse der Obduktion haben inzwischen gezeigt, dass das Neugborene bei der Geburt gelebt hat. Auch ist zweifelhaft, dass der Fundort auch der Ablageort ist - die Untersuchung der Haut hat ergeben, dass diese mit Wasser in Berührung gekommen sein muss.
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