Dr. Josef Brendebach über seine Fahrt nach Garagos
Im Vorfeld des am 2. September stattfindenden Basars zur Unterstützung von Garagos/Ägypten berichtete Dr. Josef Brendebach, Initiator der Patenschaft, von den seiner letzten Fahrt nach Ägypten und den damit verbundenen Eindrücken und Erlebnissen.
Katzwinkel-Elkhausen. Am 2. September findet der diesjährige Unterstützungsbasar von Garagos (Ägypten) in Elkhausen statt. Dr. Josef Brendebach (Wissen) hat vor 35 Jahren diese Patenschaft initiiert und konnte jetzt im Jugendheim von seiner letzten Fahrt nach Ägypten berichten.
Dr. Brendebach erzählte von einem Land, in dem man heute kaum noch Touristen treffe. Wenn man ein Museum besuchen wolle, müsse man oftmals den arbeitslosen Wärter eigenhändig holen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse hätten sich weiter verschlechtert und die Arbeitslosenquote läge in einigen Gebieten bei fast 50 Prozent.
Vor diesem Hintergrund sei die Arbeit der Schwestern des Comboni-Ordens besonders hoch anzurechnen. Die Schwestern unterhalten Krankenstationen, Schulen, Einrichtungen für die Erwachsenenbildung und Kindergärten. Außerdem finanzieren sie Stipendien. Der Besuch der Schulen ist für die Kinder einkommensschwacher Eltern, circa ein Drittel der Schüler, kostenfrei. Ein weiteres Drittel zahle einen geringen Beitrag, der Rest würde aus Spenden gedeckt. Damit der Unterschied zwischen Arm und Reich nicht auffalle, würden alle Kinder im Kindergarten und der Schule einheitliche Kleidung tragen.
Dr. Brendebach berichtete aber auch, dass es für den Comboni-Orden schwer sei, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Das Durchschnittsalter der Schwestern betrage 47 Jahre. Deshalb würden die sozialen Arbeiten auch mit zivilen Kräften durchgeführt. Einige Aufgaben habe man aber auch schon der Caritas übergeben. Missionsaufgaben gebe es nicht mehr, die Schwestern seien aber Garanten für gute soziale Arbeit im Land. Das zeige sich auch daran, dass die Einrichtungen des Ordens von ausländischen Gästen immer wieder aufgesucht würden. So habe sich auch schon das schwedische Königspaar über die Arbeit in Garagos informiert.
Auch Fabian Hof, Jutta Börner, Claudia Hombach und Jutta Wagner vom Basar-Organisationsteam klagten im Gespräch über fehlende Helfer. Man hoffe aber, dass man weitere Mitarbeiter gewinnen könne.
In Garagos (circa 50 Kilometer von Luxor) habe sich das Leben sehr verändert: Heute könne man ohne Polizeischutz fahren, man müsse keinen Ausweis vorzeigen und könne offen mit Polizisten reden. Auffallend sei allerdings, dass man vollverschleierte Frauen im öffentlichen Leben sehen würde. Das habe es vor zwei Jahren nicht gegeben. Dr. Brendebach ging auch auf den „Arabischen Frühling“ ein. „Es wird weitergehen, aber nicht so, wie wir uns das vorstellen! Das ist ein Prozess, der über Generationen gehen wird“, so Brendebach. (erm)
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