Grünenmitglieder unterwegs auf Siegtal-Radweg
Problemlos und entspannt soll es in der Zukunft für Radfahrerinnen und Radfahrer von Siegen bis nach Au/Sieg gehen. Noch ist der Siegtal-Radweg aber weit davon entfernt, ein Vorzeigeobjekt zu sein. Welches die Schwierigkeiten sind, darüber sprachen am Samstag Mitglieder des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen.
Mudersbach-Niederschelderhütte. Arbeit und Vergnügen verbanden jetzt Mitglieder des Kreisverbandes Altenkirchen von Bündnis 90/Die Grünen. Im Vorfeld ihres Sommerfestes am Samstagabend in Wissen, hatte die Partei eine Radtour organisiert, die von Betzdorf nach Siegen führte.
Dabei sollte jedoch nicht nur die sportliche Herausforderung im Fokus stehen, sondern bei einigen Zwischenstopps auch Themen wie Stadtentwicklung, Tourismus und Naturschutz angesprochen werden. Dass man näher auf ein spezielles Projekt einging, auf die damit verbundenen Ziele und Probleme, lag quasi in der Natur der Sache: Bei einer der Pausen, die mit einem Pressegespräch verbunden wurde, ging es um den Siegtal-Radweg. Oder präziser: dessen Aus- und Fertigbau.
Um die Mittagszeit trafen die Radlerinnen und Radler am Wappenbaum am Ende der Kölner Straße in Mudersbach-Niederschelderhütte ein, nur wenige Schritte oder Radumdrehungen von der Landesgrenze entfernt. Erwartet wurden sie dort schon von der Landtagsabgeordneten Anna Neuhof, die sich ebenfalls rege am Gespräch beteiligte und gleich ihren Wunsch formulierte, welche thematischen Felder mit dem Radweg in Einklang gebracht werden sollen: „Naherholung, Sport, Entspannung und Umweltbildung.“ Tobias Müller-Roden, Sprecher des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, der mitgeradelt war, kam aber direkt auf die aktuellen Probleme zu sprechen, die er nur kurz vorher selbst zu sehen bekommen hatte. So erwähnte er etwa die Glasscherben und den Müll, der oft die Straße „verziere“. Nicht nur dies, sondern auch weitere Ärgernisse, ließen ihn zu dem bitteren Fazit kommen: „Der Siegtal-Radweg wird seinem Namen nicht gerecht.“
Die drei vordringlichsten Probleme beim Ausbau des Radweges kristallisierten sich im Laufe des Gesprächs, an dem neben Neuhof und Müller-Roden unter anderem auch Nicole Hohmann und Gabi Teering, Organisatorinnen der Tour, teilnahmen, heraus.
Da sind zum einen topographische Schwierigkeiten, sprich Enge und Steigungen, denen teilweise wohl kaum beizukommen sein wird. Ein weiteres Problem ist die fehlende Beschilderung, die vor allem Ortsfremde vor Probleme stellt. Und schließlich müssen Radfahrer häufig gefährliche Überquerungen der B 62 in Kauf nehmen, etwa in Büdenholz oder in Freusburg Siedlung.
Es gibt also noch viel zu tun, will man mehr Touristen in die Region locken und damit neue Arbeitsplätze schaffen. Denn dazu soll der Siegtal-Radweg nicht zuletzt auch dienen. „Er ist aber noch nicht mal in der aktuellen Radfahrkarte von Rheinland-Pfalz verzeichnet“, klagt Gabi Teering. Und Tobias Müller-Roden stellt klar: „Man braucht auf jeden Fall eine bauliche Trennung von Straße und Radweg, sonst kommen keine Touristen.“
Auf den verschiedenen politischen Ebenen solle das Thema im Gespräch gehalten werden, so Anna Neuhof. Diverse Eingaben an den Landrat habe es schon gegeben, allerdings seien diese fruchtlos geblieben. Genauere Angaben zu Kosten und Zeitrahmen konnte Neuhof am Samstag noch nicht machen, doch machte sie deutlich: „Man darf nicht verhehlen, der durchgehende Radweg wird richtig teuer.“(bud)
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