Wäller Hilfe für Afghanistan
Die Westerwald Bank spendet auch in diesem Jahr den Erlös der Toskanischen Nacht an die Altenkirchener Ayas-Stiftung, die seit 2004 etliche Hilfsprojekte in Afghanistan durchgeführt hat. Im Mittelpunkt stehen Hilfs- und Bildungsprojekte für Frauen, Kinder und Jugendliche.
Altenkirchen. Gerade einmal zehn Euro monatlich braucht es, um einem Kind in Afghanistan den Schulbesuch zu ermöglichen, mit 30 Euro kann man eine ganze Familie mit dem Notwendigsten versorgen. Alltag in Afghanistan, das bedeutet für viele noch immer Kampf um das tägliche Überleben. Bildung und Ausbildung, Arbeit, die den Lebensunterhalt sichert, sind für viele Menschen nahezu unerreichbar.
Genau hier setzen Dr. Akbar Ayas und seine Frau Sima an, die seit Jahrzehnten in Altenkirchen leben und 2004 die Stiftung Dr. Akbar und Sima Ayas - Nothilfe für afghanische Kinder ins Leben gerufen haben. Bildung, medizinische Grundversorgung, Waisenpatenschaften und Soforthilfe in Notsituationen hat sich die Stiftung auf die Fahnen geschrieben. „Ohne Bildung haben die Kinder keine Chance“, weiß das Ehepaar Ayas zu berichten. Regelmäßig reisen sie in das seit Jahrzehnten von Kriegen geschundene Land, wo sie in der 60 Kilometer von der Hauptstadt Kabul liegenden Provinz Charikar ein Kinderheim gegründet und aufgebaut haben, das für viele Kinder Nachmittagsunterricht nach der eigentlichen Schulzeit anbietet. 2011 konnten sie zudem ein Frauenbildungszentrum in Barikaw, rund 35 Kilometer nordöstlich von Kabul, eröffnen, wo junge Frauen und Witwen die Möglichkeit haben, an Alphabetisierungsmaßnahmen teilzunehmen. Frauen, die bereits lesen und schreiben können, werden berufsvorbereitende Kurse angeboten, um in Zukunft ein selbstständiges Leben führen zu können. Aktuell hat es sich die Stiftung zur Aufgabe gemacht, eine Art Ausbildungszentrum für 15- bis 18-Jährge einzurichten. „Die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen liegt teilweise bei 60 Prozent“, berichtet Dr. Ayas. Viele hätten schlichtweg durch Krieg und als Flüchtlinge keine Möglichkeit auf eine Ausbildung gehabt. Ziel ist es nun, in dem neuen Bildungszentrum Schreiner und Schlosser auszubilden, die damit eine berufliche Perspektive erhalten.
Geleitet vom genossenschaftlichen Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt die Westerwald Bank auch in diesem Jahr die Arbeit der Ayas-Stiftung in Afghanistan. Sandra Vohl, Geschäftsstellenleiterin der Bank in Altenkirchen, übergab die Spende in Höhe von 1.000 Euro, bei der es sich um den Erlös aus dem Verkaufsstand der Westerwald Bank anlässlich der Toskanischen Nacht in der Kreisstadt handelt.
Akbar und Sima Ayas bedankten sich ausdrücklich für diese Unterstützung und erläuterten, dass ihre Hilfe in Afghanistan längst zu einem „Westerwälder Projekt“ geworden sei: „Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Unterstützung aus der Region bekommen. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Dieser Dank gilt auch allen, die die Behandlung des sechsjährigen Massud aus Afghanistan ermöglicht haben. Nach einer Minenexplosion drohte er zunächst den linken Arm zu verlieren, was afghanische Ärzte verhindern konnten. Demnächst kann nun in einer Operation in Neuwied auch die Funktionstüchtigkeit seiner Hand wieder hergestellt werden.
Gleichwohl bleibt viel zu tun: Demnächst geht es für die beiden Stiftungsgründer wieder nach Afghanistan, um vor Ort zu helfen. Gleichzeitig sammeln sie auch weiterhin Spenden in der Region. Das Stiftungskonto bei der Westerwald Bank eG hat die Nr. 1721 0602, BLZ 573 918 00. Informationen über die Arbeit der Stiftung und Möglichkeiten der Unterstützung gibt es online unter www.ayas-stiftung.de.