Projekt "Baby-Bedenkzeit" an der BBS
Ein Baby schreit wenn Eltern schlafen wollen, ein Baby braucht Pflege und Zuwendung, 24 Stunden am Tag. All dies gilt es zu bedenken, wenn Jugendliche Eltern werden. Das Projekt "Baby-Bedenkzeit" wurde an der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen mit Babysimaltoren durchgeführt.
Wissen. "So anstrengend hatte ich mir das nicht vorgestellt" - war die einhellige Meinung der Jugendlichen der Klasse BF1 Hauswirtschaft an der BBS Wissen, die an dem Projekt "Baby-Bedenkzeit" teilgenommen haben.
Das Projekt will Jugendliche über die Aufgaben und Verantwortlichkeiten als Eltern und eine sinnvolle Zukunfts- und Familienplanung informieren. Mit einem lebensechten Babysimulator können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben, rund um die Uhr für ein Baby verantwortlich zu sein.
Gelingen konnte dieses Projekt durch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen. Die beiden Sozialpädagoginnen Best und Antje Daub-König konnten den 16 bis 17-jährigen Jungen und Mädchen nicht nur die Erfahrung vermitteln, wie es ist ein Baby zu versorgen, sondern sie konnten auch viel wichtiges Wissen rund um die Babypflege und die Lebensgestaltung mit einem Baby vermitteln.
Das "Baby" muss gewickelt, gefüttert und gewiegt werden. Es ist nicht immer gleich erkennbar was es gerade braucht. Manchmal ist es auch nur nörgelig. Auf grobe Behandlung reagiert es mit Protest. Überallhin begleitet das "Baby" seinen Elternteil, beim Essen, beim Schlafen und Freizeitaktivitäten wie Kino- oder Partybesuch werden zur Herausforderung. Alle Aktivitäten werden mittels eines Computerchips in der Puppe aufgezeichnet und am nächsten Tag in der Gruppe ausgewertet.
"Die Leute haben mich beim Einkaufen schon komisch angeschaut", berichtet Monique von ihren Erfahrungen.
"Wir wollen den Jugendlichen bewusst machen, wie viel und was sich im Alltag verändert, wenn sie Eltern werden", formuliert Antje Daub-König die Zielsetzung der Babybedenkzeit. Sie arbeitet in der Schwangerenkonfliktberatung und kennt die Nöte und Sorgen der jungen Mütter.
Angelika Balogh, Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft an der BBS Wissen und Christa Gürke als zuständige Schulsozialarbeiterin haben das Projekt von schulischer Seite begleitet. „Wir wollen in dem letzten Pflichtschuljahr unseren Schülerinnen und Schülern auch lebenspraktische Grundlagen vermitteln“, so Angelika Balogh.
Festzustellen ist, dass die Jugendlichen nach dem Projekt ihren Kinderwunsch doch etwas zurückstellen wollen, beispielsweise auf die Zeit nach Abschluss einer Ausbildung.
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