45. Erntedank-Festzug in Friesenhagen lockte Tausende
Einmal im Jahr platzt das eher beschauliche Dorf Friesenhagen aus allen Nähten, dann ist Erntedankfest. Der schönste und größte Erntefestzug im nördlichen Rheinland-Pfalz ist weit über die Grenzen hinaus berühmt, und so kamen tausende Besucher aus den angrenzenden Regionen. Der 45. Festzug war wunderschön anzuschauen und mit viel Fantasie und Kreativität hergerichtet worden. Dem neu gegründeten Verein "Erntedankfest Friesenhagen" galt
der Applaus.
Friesenhagen. Der große Erntedank-Festzug lockte auch in diesem Jahr wieder tausende von Besuchern nach Friesenhagen und diese wurden mit strahlendem Sonnenschein empfangen. Viele tolle Wagen und Fußgruppen, sowie mehrere Kapellen formierten sich zu einem prächtigen Festzug.
Erstmals unter der Regie des neu gegründeten Vereins „Erntedankfest Friesenhagen e. V.“ nahm der Zug wie gehabt Aufstellung in der Straße „Blumenberg“. Von dort ging es über die Strahlenbach, vorbei an der Dorfkirche und dem Kloster ein kurzes Stück bergauf, vorbei am Kindergarten bis zur Hauptdurchgangsstraße des Ortes und dann Richtung Festplatz. Etwa 2,5 Kilometer misst die Strecke, die von unzähligen Zuschauern gesäumt war.
Die Gäste kamen nicht nur aus dem Wildenburger Land, auch viele aus dem nahen Siegerland, aus dem Kreis Olpe und Gummersbach kamen, um den weit über die Grenzen von Friesenhagen bekannten Festzug zu sehen. Denn in weitem Umkreis ist dieser Festzug einmalig.
Traditionell hatten wieder die Mitglieder des Kirchenchores „Cäcilia“ die Erntekrone gebunden, die über einem mit Früchten und Gemüse bunt gefüllten Wagen prangte. Spontaner Beifall der Zuschauer drückte die Bewunderung für das gelungene Ensemble aus. Eine Fußgruppe von Erntehelfern folgte der Erntekrone.
Dem Thema „Wein“ hatte sich der Rommé Club gewidmet. Erhaben prostete der „Gott des Weines“ von seinem Diwan dem Volke zu, während sein Fußvolk hintendrein lief. Mit von der Partie war auch wieder die Grundschule Friesenhagen, die kleinen kamen als leuchtend orangene Kürbisse daher.
Der Bürgerverein MGV Steeg präsentierte das historische Werk „Wildenburger Land“ Band 2 in überdimensionaler Ausgabe. Als Kräuterhexen hatten sich einige junge Frauen verkleidet, doch vor denen brauchte sich niemand zu fürchten. Fußgruppen und Wagengruppen wechselten sich ab und fünf Musikkapellen sorgten zwischendrin für den guten Ton.
Der Schulbezirk Neuhöhe widmete sich auf seinem Wagen dem Thema Unkraut im Garten, der Hof Gösingen hatte einige seiner Pferde mitgebracht und stellte einen Siedlertreck dar und die Erntejugend Friesenhagen produzierte auf ihrem Wagen Sauerkraut. Die Wagenaufbauten waren bei allen Gruppen sehr aufwendig und bis ins Detail dekoriert. Teils dampfte es aus großen Kesseln, Rauch stieg aus Feuerstellen auf und beim Brandholz herstellen fiel sogar der Baum schon mal herunter.
Es war zu erkennen, dass die Wagenbauer sich wieder in unzähligen Stunden enorm viel Arbeit gemacht hatten. Ob es um die Maisernte ging, „Klöße wie zu Omas Zeiten“ gefertigt wurden, Eingemachtes, Kürbis, oder Kräuterspirale alles passte zum großen Thema Erntedank.
Eingemachtes gab es von den „Friesen Schein Ripps“ die erstmals am Festzug beteiligt waren. Auch der Wagen mit Arzt und Apotheke passte gut, denn Ernteunfälle sind schnell passiert. Da muss ein kaputtes Bein geflickt werden und der Apotheker rührt so manche Salbe gegen viele verschiedene Weh-Wehchen an.
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Dass man bei aller Arbeit mit der Ernte auch seinen Spaß haben kann, zeigte die Erntejugend Schmalenbach mit ihrer Bauernolympiade. Disziplinen wie Eierlaufen, Heuballenwerfen oder Bollerwagen ziehen können durchaus Vergnügen bereiten. Leckeres aus der Bäckerei gab es von der Erntegemeinschaft Sommerhof, die Jupiler hatten alles aus Kartoffel und als arme Bauern kamen die Wöllmischer Kuckucks daher.
Aus Busenbach war eine Pferdekutsche dabei, einen Wagen voller Zwiebeln präsentierte Busenhagen und den tierischen Abschluss bildeten die Schnecken vom KWW und die DJK Friesenhagen mit ihren Schafen.
Für die Musik sorgte die Concordia Friesenhagen, der Tambourcorps Wenden, der Musikzug Mudersbach, der Tambourcorps Niederndorf und der Musikverein Lichtenberg. Ein Platzkonzert gegenüber vom Festplatz gab der Musikverein Holpe, der nach dem Festzug im großen Festzelt die Gäste weiter unterhielt.
Im Zelt begrüßte Bürgermeister Bruno Schuh die große Gästeschar, denn der Vorsitzende Andreas Quast vom Verein Erntedankfest Friesenhagen lag leider im Krankenhaus. Im Anschluss an den Festzug standen für die Besucher auf dem Festplatz noch zahlreiche Verkaufsstände und Buden zur Unterhaltung, sowie zur Versorgung mit Essen und Getränken bereit. (anna)
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