Heimische Künstler spielen für die Kindernothilfe
Der Kleinkunstverein „Die Eule“ Betzdorf e.V. lädt am Samstag, 20. Oktober, zum großen Benefizkonzert in der Betzdorfer Stadthalle, bei dem die Bands Soulcreek, Schnüss und die Brucher Bluesband dem Publikum einheizen wollen. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt zu 100 Prozent der Kindernothilfe Deutschland zugute.
Betzdorf. „Als ich dieses Buch gelesen habe, habe ich geheult – und jeder, der dabei nicht in Tränen ausbricht, sollte sich schämen.“ Hardy Hades, Kabarettist und Enfant terrible der Betzdorfer Szene spricht von dem Buch „Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr“. Darin berichtet eine junge Frau von ihrer Kindheit – als Kindersoldat. Man schätzt, dass heute mindestens 300.000 Kinder an Kampfhandlungen beteiligt sind. Hiergegen muss man etwas tun. Darin waren sich die Gruppen Soulcreek, Schnüss und die Brucher Bluesband schnell einig. So konnte der Kleinkunstverein „Die Eule“ Betzdorf e. V. ein Benefizkonzert für die Kindernothilfe Deutschland organisieren, das am 20. Oktober ab 19:30 Uhr in der Stadthalle über die Bühne gehen wird.
1959 wurde die Kindernothilfe in Duisburg gegründet. Heute gehört sie zu den größten christlichen Kinderhilfswerken Europas und erreicht mit ihren rund 1.000 Projekten knapp 780.000 Mädchen und Jungen in 30 Ländern dieser Erde. Für ihren transparenten Umgang mit Spendengeldern wurde die Kindernothilfe mit dem Spendensiegel ausgezeichnet und erhielt 2007 den Transparenzpreis von PricewaterhouseCoopers.
Die heimischen Künstlerinnen und Künstler mussten nicht überzeugt werden. Spontan war man dabei. Der Kleinkunstverein „Die Eule“ Betzdorf e. V. übernahm die Organisation. Da der Verein einmal im Jahr die Stadthalle kostenlos nutzen darf, konnten die Saalkosten eingespart werden. Die teilnehmenden Gruppen verzichten auf Gagen, sodass ein großer Erlös erzielt werden kann, der der Kindernothilfe übergeben werden kann. Wolfgang Hobinka von der Kindernothilfe Siegen wird während der Veranstaltung über die Arbeit des Vereins berichten.
Ein fröhliches Fest bei so einem ernsten Thema? Hardy Hades, der das Programm moderieren wird, gibt zu: „Das ist schon ein Spagat. Andererseits braucht man Kraft und Geld, um gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt vorgehen zu können. Gerade diese Kraft kann aber nur aus einem fröhlichen Herzen kommen. So schließt sich hier der Kreis wieder.“
Den Abend wir die Gruppe Soulcreek eröffnen. Niklas Pawel, Nina Selbach, Clara John, Sebastian Pattberg und Nico Weyland werden ab 19:30 Uhr kräftig einheizen. Die aus Altenkirchen stammende Akustikpopband wurde erst Anfang 2011 gegründet und legte einen kometenhaften Aufstieg in der heimischen Musikszene hin. Kein Wunder: Die Bandmitglieder haben schon langjährige Erfahrung. Alle sind schon seit über zehn Jahren musikalisch unterwegs. Der beste Beweis für ihr großes musikalisches Können: Kaum gegründet gewann sie den Kreismusikschul-Wettbewerb 2011. Die hohe Musikalität der Gruppe, verbunden mit einer unbändigen Spielfreude, machen die Fünf zu einer Ausnahmeerscheinung, der man schon jetzt eine große Zukunft voraussagen kann.
Soulcreek wird dann von Schnüss abgelöst. Nach einer längeren Pause startete das Acapella-Quintett in diesem Jahr durch. Schnüss beweist, dass höchste musikalische Ansprüche durchaus nicht im Widerspruch zum Humor stehen. Mit wahrhaft goldenen Stimmen interpretieren die fünf Stimmband-Akrobaten Lieder mit zum Teil satirischen aber meist einfach nur lustigen Texten. Jeder Auftritt dieser Formation endete mit Begeisterungsstürmen. Die Acapelle-Boygroup wird auch an diesem Abend ihr Bestes geben und für fröhliche Unterhaltung sorgen.
Danach geht es endgültig rund in der Stadthalle. Selbst wenn die Heizung ausfallen sollte, die Brucher Bluesband wird den Gästen so richtig einheizen. Die Urgesteine der heimischen Blues- und Rockszene sind dafür bekannt, dass es bei ihnen rundgeht. Hier gibt es ehrlich-erdigen Blues und glaubwürdigen Groove vom Allerfeinsten, bei dem es jedem in den Fingern und Beinen juckt. Nebenher beweisen die Brucher Jungs, dass man auch deutsche Texte präsentieren kann, ohne im Schlagermatsch zu versinken. Für die Musiker steht das Feeling absolut im Vordergrund, mit dem sie die ursprüngliche Intensität der Musik zum Leben zu erwecken. Man merkt: Sie haben den Blues im Blut. Für das Publikum besteht hier höchste Ansteckungsgefahr.
Es lohnt sich also, am 20. Oktober ab 19:30 Uhr in die Betzdorfer Stadthalle zu kommen, einen tollen Abend zu erleben und gleichzeitig die so wichtige Arbeit der Kindernothilfe zu fördern. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen (12 Euro) und an der Abendkasse (15 Euro). Der Reinerlös geht zu 100 Prozent an die Kindernothilfe.
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