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Nachricht vom 09.10.2012    

100 Jahre Kolpingfamilie in Gebhardshain gefeiert

Das 100-jährige Jubiläum feierte die Kolpingfamilie in Gebhardshain. Im Zentrum der Feierlichkeiten stand der Festgottesdienst, in dessen Predigt das Wirken Kolpings stand - heute aktueller denn je. Kolpings Arbeit begann in Zeiten der Industrialisierung und er forderte soziales Handeln und Verantwortung. Ehrungen für treue Mitglieder gehörten ins Programm.

Für die treuen Mitglieder der Kolpingfamilie Gebhardshain gab es Nadeln und Urkunden, auf 65-, 60- und 50 Jahren Mitgliedschaft blicken die Geehrten zurück. Fotos: anna

Gebhardshain. Adolph Kolping (1813-1865) erlebte in seiner Zeit den Beginn der Industrialisierung in Europa und die damit einhergehende Verelendung der großen Masse der Fabrikarbeiter. Als Schuhmachergeselle und aus tiefer Überzeugung den Menschen helfen zu wollen, fasste er den Entschluss Priester zu werden. Sein Leitspruch lautete: "Im Auftrage Christi verantwortlich zu leben und solidarisch zu handeln". Eines seiner Zitate lautete: "In der Familie muss beginnen, was in Staat und Kirche blühen soll, die Familie ist Keimzelle jeder menschlichen Gemeinschaft".
Diesen Leitlinien von Kolping haben sich zahlreiche Kolpingvereine, genannt Kolpingfamilien, verschrieben. Eine solche Kolpingfamilie gründete sich vor genau 100 Jahren auch in Gebhardshain und feierte dieses Jubiläum am Wochenende. Das Fest begann mit einem Hochamt in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena, das Diözesan-Präses Thomas Gerber leitete, ihm zur Seite standen Präses Pfarrer Rudolf Reuschenbach und Diakon Marco Kötting. Der Kirchenchor „Cäcilia“, geleitet von Magret Brenner untermalte die festliche Stimmung.

In seiner Predigt sprach der Diözesan-Präses Thomas Gerber davon, dass das Kolpingwerk dafür stehe, den Glauben in die Welt zu tragen. Kolping stehe für soziale Seelsorge. Es gebe 500.000 Mitglieder des Kolpingwerkes weltweit in 61 verschiedenen Ländern. Gerber appellierte an die Gläubigen, das kirchliche Mauerblümchendasein zu beenden, den Glauben nicht in der Kirche zu verstecken sondern nach außen zu leben. Nach Ende der Predigt applaudierten die Kirchenbesucher sogar.

Im Anschluss an das Festhochamt fand ein ehrendes Gedenken der Verstorbenen beider Weltkriege am Ehrenmal unter der Mitwirkung des Musikvereins Steinebach statt. In einer kleinen Prozession, angeführt von Fahnenträgern befreundeter Kolpingfamilien wanderte die Gesellschaft dann in den Westerwälder Hof. Dort begrüßte der Vorsitzende Werner Hammer die Gäste des Tages, darunter die drei Geistlichen, den Diözesanvorsitzenden Andreas Heinrich, den Bezirksvorsitzenden des Bezirkes Sieg, Wolfgang Sting, die Vertreter der befreundeten Kolpingfamilien, den ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Joachim Brenner und Ortsbürgermeister Heiner Kölzer.



Erfreut zeigte Hammer sich darüber, dass es in der jüngsten Vergangenheit einen Zuwachs von vier Personen im Kolping-Familienkreis gegeben habe. Das jüngste Mitglied, Jan Seifer (10), stellte er persönlich den Anwesenden vor.

Heinrich erklärte in seiner kurzen Ansprache, dass die Aufgabe der Zukunft darin läge, hinaus zu gehen und die frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Pfarrer Reuchenbach meinte: 100 Jahre sind eine bedeutende Zahl, dies hieße auch 100 Jahre soziale Kompetenz des Glaubens und mit 100 Jahren gehöre die Kolpingfamilie zu den ältesten Vereinen im Gebhardshainer Land. Er dankte den Mitgliedern der Kolpingfamilie für deren Engagement und wünschte für die Zukunft einen guten Weg und Gottes Segen.

Ortsbürgermeister Heiner Kölzer ermahnte die Zuhörer, dass es notwendig sei, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen. Der Staat könne nicht alles lösen und die Familie als solches werde heute zu sehr ausgehöhlt. Heute würden viele Menschen an geistiger Unterernährung und seelischer Obdachlosigkeit leiden. Man solle wieder mehr Wert auf die klassische Familie legen. Dafür gab es Beifall von den Zuhörern.

Im Namen der Verbandsgemeinde gratulierte Joachim Brenner und fand, dass die Werte von Kolping noch heute genauso aktuell seien wie damals. Kolping sei ein Vorbild für die Kirche und die Gesellschaft.

Die Vertreter der befreundeten Kolpingfamilien und von den örtlichen Vereinen vervollständigten die lange Reihe der Gratulanten. Abschließend standen noch einige Ehrungen an.
Hammer überreichte Urkunden und Ehrennadeln an langjährige Mitglieder. Darunter Hans-Martin Lindlahr, der seit 50 Jahren in der Kolpingfamilie ist. Seit 60 Jahren ist Theo Büdenhölzer dabei und sogar schon 65 Jahre gehören Willibald Orthen und Ewald Weller dazu.
Im Anschluss daran feierte die große Kolpingfamilie im voll besetzten Saal ihr Jubiläum bei einem gemeinsamen Mittagessen und späteren Kaffeetrinken. (anna)


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