DAK-Gesundheitsreport liegt vor
Die DAK legte den neuen Gesundheitsreport vor, und da zeigt sich, dass die Region Westerwaldkreis und Kreis Altenkirchen mit der Zahl der gemeldeten Krankheitstage deutlich über dem Landesdurchschnitt in Rheinland-Pfalz liegen. Bei den Erkrankungen des Verdauungssystems gab es den Anstieg um 23 Prozent. Das Herzinfarktrisiko ist gestiegen.
Westerwaldkreis/Kreis Altenkirchen. Der Krankenstand im Landkreis Altenkirchen und im Westerwaldkreis ist 2011 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen um 0,2 Prozentpunkte zu, während sie in Rheinland-Pfalz insgesamt um 0,3 Prozentpunkte stiegen. Mit 4,1 Prozent liegt die Region auch über dem Landesdurchschnitt. Diese Zahlen nennt der DAK-Gesundheitsreport.
Damit waren an jedem Tag des Jahres von 1.000 DAK-versicherten Arbeitnehmern 41 krankgeschrieben. Der höchste Wert in Rheinland-Pfalz wurde mit 4,6 Prozent im Landkreis Pirmasens und der Südwestpfalz gemessen. Den niedrigsten Krankenstand hatten erneut mit 3,5 Prozent die Landeshauptstadt Mainz und der Landkreis Mainz-Bingen.
Wie aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport für den Landkreis Altenkirchen und den Westerwaldkreis hervorgeht, stiegen im Vergleich zum Vorjahr bei fast allen Diagnosen die Ausfalltage an. Den deutlichsten Anstieg gab es mit fast 23 Prozent bei den Erkrankungen des Verdauungssystems wie einer Durchfallerkrankung. Bei dieser Diagnose liegt die Region jetzt auch über dem Landesschnitt in Rheinland-Pfalz.
Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen stiegen um rund 19 Prozent. Grund war hier eine deutlich längere Erkrankungsdauer von durchschnittlich 30 Tagen je Fall. Auch aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis waren mehr Menschen arbeitsunfähig als ein Jahr zuvor. Dagegen gingen die Krankschreibungen aufgrund von Verletzungen wie einem Arbeitsunfall um rund zwei Prozent zurück.
„Die Höhe des Krankenstandes in der Region zeigt Handlungsbedarf auf“, kommentiert Alexander Greco, Chef der DAK-Gesundheit in Montabaur die Ergebnisse. „Gesund leben und arbeiten gehören eng zusammen. Im Alltag ist es wichtig, dass sich die Menschen richtig ernähren, entspannen und bewegen. Die Arbeitgeber können über ein Gesundheitsmanagement den Krankenstand im Unternehmen beeinflussen. Aktuelle Studien zeigen, wie gezielte Rücken- oder Anti-Stress-Kurse positiv wirken. In Sachen betrieblicher Prävention beraten und unterstützen wir gerne.“
Einen besonderen Akzent setzt die Krankenkasse 2012 mit einer neuen Aufklärungskampagne: Im Beruf lauern bislang unbekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Nach aktuellen Gesundheitsstatistiken ist der Infarkt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.
In Rheinland-Pfalz verstarben im Jahr 2010 insgesamt 3.309 Personen an einem Herzinfarkt. Bislang wurden zur Vorbeugung vor allem die klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Übergewicht beachtet. Der neue DAK-Gesundheitsreport zeigt dagegen auf, dass auch Stress und Frust im Beruf das Infarkt-Risiko deutlich erhöhen können. „Herzinfarkte sind schon lange keine Managerkrankheit mehr“, sagt Greco.
Fehlende Belohnung im Beruf macht krank
Nach einer repräsentativen Untersuchung leiden in Rheinland-Pfalz 9,8 Prozent der Berufstätigen an einer sogenannten beruflichen Gratifikationskrise. Im Nachbarland Baden-Württemberg sind es im Vergleich nur 6,3 Prozent. „Die Menschen haben Stress im Job, weil sie sich für ihre Anstrengungen im Beruf nicht ausreichend belohnt fühlen“, erklärt Alexander Greco von der DAK-Gesundheit. „Dadurch verdoppelt sich bei den Betroffenen das Risiko für eine schwere Herzerkrankung.“ Während bundesweit vor allem Facharbeiter und Arbeiter an dieser Krise leiden, sind Selbstständige und Freiberufler nur selten betroffen.
Bei der Belohnung spielen vor allem das Gehalt, die Anerkennung durch Vorgesetzte und ein sicherer Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Als Belastungen werden Zeitdruck, Störungen und vermehrtes Arbeitsvolumen genannt. Sind erlebte Belastungen und Belohnungen nicht mehr ausgeglichen, sprechen Experten von „Gratifikationskrise“. Jeder zweite Betroffene schätzt auch seinen Gesundheitszustand als schlechter ein. Tatsächlich leiden die Personen häufiger unter Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit.
Betriebliches Gesundheitsmanagement nutzen
„Obwohl diese sehr gestressten Arbeitnehmer ihr erhöhtes Gefährdungspotential kennen, kümmern sie sich nicht stärker um ihre Gesundheit“, betont Greco. „Hier sollten Unternehmen mit ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement ansetzen, um die Betroffenen zu unterstützen.“
Die DAK-Gesundheit empfiehlt Arbeitnehmern außerdem neue Internetangebote zur Entspannung und zur besseren Bewältigung des Alltags. Informationen gibt es in jedem Servicezentrum der Krankenkasse oder unter www.dak.de
Die DAK-Gesundheit hat rund 380.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon rund 30.000 im Landkreis Altenkirchen und im Westerwaldkreis.
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