November ist Monat des Gedenkens
Der November ist ein Monat zum Gedenken an die Verstorbenen, aber auch an die eigene Verantwortung. Die Natur zieht sich nun endgültig in die Ruhephase zurück. Tod und Leben stehen im November in den christlichen und staatlichen Gedenktagen im Mittelpunkt.
Kreis Altenkirchen. Viele Gesichter hat der November. Die Symbolik des Monats zu durchleben bedeutet, sich mit einem zumeist tristen Wetter mit Regen und Nebel auseinander zu setzen. Er ist aber auch der Monat der Besinnung.
Kaum ein Monat hat so viele Gedenktage für die Toten wie der November. „Allerheiligen“ am 1. November ist den bekannten Heiligen und Märtyrern gewidmet. Deren Würdigung erfolgt mit Gebeten, Andachten und Friedhofsbesuchen, wo den verstorbenen Angehörigen gedacht wird. Direkt nach „Allerheiligen“ folgt mit „Allerseelen“ ein weiterer kirchlicher Tag.
Ein rein staatlicher Feiertag ist der Volkstrauertag am 18. November, der an die Opfer der Gewalt und der Kriege erinnern soll. Es ist ein Tag der Trauer und Mahnung zum Frieden. Neben der im Deutschen Bundestag stattfindenden Gedenkstunde werden auch auf Friedhöfen Kränze zur Erinnerung niedergelegt.
Am 21. November feiern die evangelischen Landeskirchen den „Buß- und Bettag“. Seit 1995 ist dieser Tag – außer in Sachsen – kein gesetzlicher Feiertag mehr. Der Buß- und Bettag soll an die eigene Schuld und Verantwortung erinnern. Im 19. Jahrhundert wurde der Buß- und Bettag unterschiedlich begangen. So zählte man im Jahr 1878 in 28 deutschen Ländern insgesamt 47 Bußtage an 24 unterschiedlichen Tagen. Diese Vielfalt wurde um der Einheitlichkeit willen 1893 in Preußen auf Initiative der zuständigen staatlichen Stellen zugunsten des Mittwochs vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr aufgegeben. Dieser Regelung schlossen sich weitere Landeskirche nach und nach an.
Der letzte Gedenktag für die Verstorbenen im November ist der Totensonntag – auch Ewigkeitssonntag genannt - am 25. November. Er ist ein Tag des Schweigens und ein Tag zum Gedenken an die Verstorbenen. Der Totensonntag wird nicht zufällig am Ende des Kirchenjahres begangen. Er bezeichnet zum einen das Ende, das Unwiederbringliche. Da aber kurz darauf die Adventstage folgen, der von Gott gesetzte Neuanfang, wird auch im Glauben deutlich, dass der Tod nicht das Ende ist. Bevor die Zeit des Advents beginnt und die Gräber am Totensonntag aufsuchend, heißt es für viele Menschen aber auch, nicht nur der Toten gedenken, sondern sich selbst mit der eigenen Gegenwart zu konfrontieren. (rö)