Wiedereinweihung des Ehrenfriedhofs Flammersfeld
Der Flammersfelder Ehrenfriedhof wurde neu gestaltet. Mit einer Gedenkfeier wurde er nun wieder eingeweiht. Ministerpräsident Kurt Beck kam, neben vielen Vertretern des öffentlichen Lebens, zur Feier nach Flammersfeld. Alle mahnten vor dem Vergessen.
Flammersfeld. Nach dem Kalender wird erst am kommenden Sonntag der Volkstrauertag begangen. Auf dem Friedhof in Flammersfeld wurde am heutigen Sonntag (11.11.) den Toten der Weltkriege gedacht. Der Grund dafür lag darin, dass der Ehrenfriedhof in Flammersfeld neu gestaltet und am heutigen Tag eingesegnet wurde.
Zu der Feierstunde war auch der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, angereist. „Wir brauchen solche Stätten, um unsere Trauer festmachen zu können“, sagte der Landesvater in seiner Rede. Er, wie auch andere erinnerte daran, dass auf dem Ehrenfriedhof damals erst 18jährige bestattet liegen, die ihr Leben noch vor sich hatten: „Sie könnten heute noch unter uns weilen, ihre Kinder und Enkel wären heute da. Sie hatten keine Chance auf ein erfülltes Leben.“
Die Viertklässler der Flammersfelder Grundschule hatten am vergangenen Freitag auf jedes der 146 Gräber einen kleinen Strauß mit einem Kreuz gelegt. Die kleine Gebinde wurde von den Kindern im Unterricht hergestellt. Die Schulleiterin Jutta Flammersfeld setzte damit eine besondere Form des Gedenkens, das die Schule jährlich wiederholen will.
Neben dem Dank an die Schule fand der Verbandsbürgermeister Josef Zolk auch die richtigen Worte für solche Gesten: „Frieden und Freiheit werden uns nicht geschenkt und sind nicht selbstverständlich. Wir alle müssen dafür etwas tun. Frieden und Freiheit müssen jeden Tag wieder aufs Neue gewonnen, gestärkt und bewahrt werden. Und dies beginnt auch im Kleinen, für jeden in seinem eigenen, unmittelbaren Umfeld.“
Die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde hatten sich viele Gedanken zum Volkstrauertag gemacht und trugen kleine Statements vor, wie: „Für uns Schüler ist es wichtig, dass nicht noch einmal ein Hitler an die Macht kommt“ oder „Wir hoffen, dass wir nie mehr Krieg erleben müssen.“
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Die anwesende Präsidentin der ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz), Dagmar Barzen, gab einen Überblick über die bestehenden Ehrenfriedhöfe in Rheinland-Pfalz und benannte die Wiedereinweihung in Flammersfeld als „Friedensveranstaltung“. Sie bezeichnete es persönlich als großes Glück „Krieg bislang nie am eigenen Leib erlebt zu haben“.
Zwischen den Ansprachen gab es Liedvorträge des MGV Horhausen unter Leitung von Georg Wolf. Franziska Hähn und Christian Wagner spielten instrumentale Stücke. Der Landrat des Kreises Altenkirchen, Michael Lieber, charakterisierte den Ehrenfriedhof „als ein Ort des Trauerns, dem Taten folgen müssen“. Er forderte jeden Mitbürger auf, seinen Mitmenschen „den Weg in eine friedvolle Zukunft zu weisen.
Nach der Kranzniederlegung durch die Landesregierung, den Zweckverband, der Deutschen Kriegsgräberfürsorge und des VdK Ortsverbandes wurde zur Erinnerung gemeinsam eine Buche gepflanzt.
Wie meinte Josef Zolk in seiner Rede: „Der Volkstrauertag ist ein bedeutender Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Er konfrontiert uns mit der Vergangenheit, aber er gibt uns auch den Auftrag, das Vermächtnis der Opfer zu erfüllen und den Frieden zur Leitkultur unserer Gesellschaft zu machen. Stellen wir uns dieser Verantwortung und verneigen uns vor den Toten der Kriege und der Gewaltherrschaften, verneigen wir uns vor den Opfern von Gewalt und Unterdrückung überall auf dieser Erde.“ Wolfgang Tischler
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