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"Emmaus" führt Menschen zusammen
Bereits sei mehr als fünf Jahren bietet die evangelische Kirchengemeinde "Emmaus" an. Das Projekt hat zum Ziel, Menschen mit ihren Erfahrungen ernst zu nehmen und sie auf ungezwungene und offene Art zu einem Gepräch über Gott zusammenzuführen.
Wissen. Menschen mit ihren Erfahrungen ernst zu nehmen, sie auch in Fragen des Glaubens als Erwachsene zu behandeln, das hat sich das Emmaus-Projekt der evangelischen Kirchengemeinde Wissen zum Ziel gesetzt. Bereits seit mehr als fünf Jahren wird Emmaus dort angeboten und mehr als 80 Personen haben bereits ganz oder teilweise daran teilgenommen. Was aber ist Emmaus?
"Emmaus", so beschreibt der Presbyter Reinhard Suhre, "führt Menschen auf ungezwungene und offene Weise zu einem Gespräch über Gott zusammen." Er hat bereits am ersten Emmaus-Kurs im Jahre 2003 teilgenommen und leitet eine weitere Emmaus-Gruppe in der Gemeinde. Ihn hat begeistert, wie dort 20- und 80-Jährige plötzlich miteinander ins Gespräch kommen. Gerade am Anfang seien manche skeptisch gewesen. Aber diese Sekpsis habe sich als unberechtigt erwiesen.
Emmaus wurde in den 90er Jahren in der Kirche von England entwickelt und gilt als ein ökumenischenr Glaubenskurs. Viele Menschen hatten sich dort immer mehr von der der Kirche losgesagt und man suchte nach neuen Wegen, sie auf eine unaufdringliche Art auf den Glauben anzusprechen. Nicht ohne Erfolg. Hunderttausende haben nach Auskunft der englischen Autoren bereits Emmaus in England besucht. Seit 2002 gibt es Emmaus auch in Deutschland und die evangelische Kirchengemeinde Wissen war eine der ersten Gemeinden überhaupt, bei der dieses Projekt zum Zuge kam. Mittlerweile gibt es Emmaus in ganz vielen Gemeinden in Deutschland.
"Mich hat Emmaus von Anfang an begeistert", sagt Marcus Tesch, Pfarrer der Kirchengemeinde, der das Projekt in Wissen initiiert hat. Es gehe nicht darum, Menschen vor den Karren der Kirche zu spannen, sagt er. Vielmehr sollen nach kurzen inhaltlichen Einführungen die Menschen selbst miteinander über ihre Erfahrungen sprechen. Sie können diskutieren, widersprechen, fragen, aber auch ihren Glauben bezeugen. Dies alles ist in der bewusst offenen Atmosphäre sogar erwünscht. "Wir haben schon Tränen gelacht, aber es sind auch schon Tränen der Trauer geflossen, wenn Teilnehmer von ihrem persönlichen Leid berichtet haben. Wir haben gebetet und vor allem: Wir haben gemeinsam gegessen und gefeiert." Alles das gehört zu Emmaus auch dazu. Und jedesmal sei bewegend zu sehen, wie aus einer Gruppe von Menschen ohne Druck eine echte Gemeinschaft erwachse.
Nachdem Emmaus in den vergangenen beiden jahren etwas zu kurz gekommen ist, solles in diesem jahr wieder mit sechs Abenden in der Fastenzeit losgehen. Die evangelische Kirchengemeinde lädt Interessierte aller Konfessionen, Fromme und Unfromme, Junge und Alte, Frauen und Männer zu einem Infoabend an Aschermittwoch um 19.30 Uhr in ihr Gemeindehaus. Dann wird es eine unverbindliche Vorstellung des Projekts und außerdem einen kleinen Imbiss geben.
Und hat Emmaus sich gelohnt? Die Antwort geben Teilnehmer, die schon mehr als vier Jahre dabei sind.So beginnt mancher den Emmaus-Abend mit den Worten: "Eigentlich wollte ich heute ja erst gar nicht kommen, aber ich kann es eigentlich nicht verpassen."
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