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Nachricht vom 25.11.2012    

Digitalfunk für die Feuerwehr eingeführt

Zum Jahresabschluss der drei Löschzüge der Feuerwehr Wissen gab es den Schulungsabend und die Einführung des Digitalfunks ab sofort. Auch wenn ein kreisweites Funkkonzept noch immer fehlt, in Wissen wurde entsprechend den veröffentlichen Handlungsempfehlungen das Funkkonzept entwickelt und jetzt umgesetzt. Besonderheit: Die Einsatzfahrzeuge bleiben alle vorerst auf dem analogen Funk. Ersatz- und Neubeschaffungen gab es im fast abgelaufenen Jahr in Höhe von rund 35.000 Euro.

Die Gerätewarte Marco Reifenrath und Alexander Weitz (von links) zeigten das neue Hilfeleistungsgerät, das nun das 40 Jahre alte Rettungsgerät ablöst und mit den vorhandenen Gerätschaften zur Rettung kompatibel ist. Fotos: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. Der gemeinsame Jahresabschluss aller drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Wissen fand im Feuerwehrhaus erneut als Schulungsabend statt. Die Einführung des Digitalfunks für die Einsatzkräfte war das Thema des gemeinsamen Abends.

Wehrleiter Roman Rüth stellte das Digitalfunk-Konzept für die VG Wissen vor, das mit Dienstanweisung sofort für alle Löschzüge und Einsatzkräfte gilt. Dabei gibt es einige Besonderheiten, denn ein kreisweites Konzept fehlt noch.
Alle Einsatzfahrzeuge bleiben vorerst auf Analogfunk geschaltet, denn nicht alle Leitstellen und Führungseinsatzzentralen sind entsprechen umgebaut und umgerüstet. Für den Einsatzstellenfunk gilt jetzt das digitale Zeitalter, die entsprechenden HRT-Funkgeräte sind vorhanden.

Rüth erläuterte im Detail, wie die Geräte zum Einsatz kommen und wer sie nutzt und welcher Modus zugrunde liegt. Für den Einsatz der Atemschutzgruppen kommen aus Sicherheitsgründen sowohl die neuen Geräte aber auch die alten 2-Meterband-Funkgeräte zum Einsatz. Die Atemschutzträger-Überwachung ist ein wichtiges Kriterium für die permanente Sicherung der Wehrleute im Einsatz. Das derzeitige Konzept der Wissener Feuerwehr setzt hier auf doppelte Sicherheit, der Truppführer ist mit der neuen Technik ausgerüstet, die Einsatzträger sind mit den bekannten Funkgeräten jederzeit erreichbar und können auch jederzeit ihre Überwachung erreichen – unabhängig von den jeweiligen Situationen.

Der neue Funk läuft auf zwei Ebenen, Führungskräfte stellen einen anderen Modus ein, als Einsatzkräfte im Geschehen. Anhand von konkreten Beispielen, wie etwa der Wasserversorgung an Einsatzstellen, benutzen die Wehrleute eine besondere Einstellung, sind aber trotzdem jederzeit über die Truppführer mit der Einsatzleitung verbunden.
Der neue Funk lässt zukünftig auch die direkte Kommunikation mit der Polizei zu, da sind Feinabstimmungen noch in Arbeit. In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ebenen im Land Rheinland-Pfalz entstand eine Handlungsempfehlung für das neue Funkkonzept, das als Grundlage für das Wissener Konzept dient – es gilt ab sofort, auch wenn der Kreis noch am einheitlichen Funkkonzept arbeitet.

Im Jahr 2012 wurde für den Löschzug 1 Wissen ein neuer Hilfeleistungssatz angeschafft. Diese technischen Geräte, Spreizer und Rettungschere, sind heute bei schweren Unfällen unerlässlich und auf die neuen Fahrzeuge ausgerichtet. Der alte Satz mit Spreizer und Schere war 40 Jahre alt und für die modernen B-Säulen in einem Unglücksfahrzeug nicht geeignet. Die Gerätewarte Marco Reifenrath und Alexander Weitz erläuterten vor Ort die neuen technischen Hilfsmittel, die dringend erforderlich waren. Auch eine Wärmebildkamera ist jetzt beim Löschzug 1 in Betrieb. „Eine solche Kamera schafft auch Sicherheit für die Einsatzkräfte, sie dient nicht nur dem Aufspüren von Glutnestern“, machte Rüth deutlich.
Investiert wurden für beide Neuanschaffungen rund 35.000 Euro. Der Löschzug Katzwinkel hatte im letzten Jahr eine solche Wärmebildkamera von der Firma Säbu, Morsbach, gespendet bekommen.



Der 1. Beigeordnete der VG Wissen, Friedhelm Steiger, vertrat Bürgermeister Michael Wagener als obersten Dienstherrn. Sein Dank galt den Frauen und Männern für ihre Einsatzbereitschaft im manchmal doch recht schweren Dienst. Es sei beachtlich, wieviel auch gelernt werden müsse, um am Einsatzort optimal helfen zu können, meinte Steiger angesichts der vorausgegangenen Schulung.
Zwei Verpflichtungen und gleichzeitige Ernennungen sind immer ein schöner Aspekt, zeigt es sich doch, dass auch junge Frauen und Männer die ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr schätzen.
Lisa Stöber, Feuerwehrfrau, und Steve Renner, Feuerwehrmann, beide vom Löschzug 2 Schönstein, erhielten ihre Urkunden, die Glückwünsche und viel Applaus ihrer Kameraden.
Den Ausblick auf das kommende Jahr gab Rüth, der Anbau Katzwinkel geht der Vollendung entgegen und soll im März 2013 übergeben werden. Die Wissener Einsatzzentrale (FEZ), seit 1980 unverändert, soll im Zuge der Umstellung auf den Digitalfunk saniert und umgebaut werden.

Zum Jahresabschluss gehörte auch das gemeinsame Gespräch, ein leckeres Essen und der Besuch der Altersabteilung. Mit dabei von der Verwaltung sind auch immer Bernd Obelode und Clemens Becher, die auch außerhalb der Dienstzeit mit den Wehrleuten den Kontakt pflegen. Ein Thema mit Gefahrenpotential für Wehrleute, noch immer unbearbeitet und ohne klare Handlungsempfehlung: der Einsatz der Wehrleute bei brennenden Photovoltaikanlagen.

Lebendigkeit in den Jahresabschluss brachte die Alarmierung der Leitstelle: Brandalarm in den Werkstätten der Lebenshilfe Steckenstein. Es war einer der vielen Fehlalarme des Jahres 2012 durch Brandmeldeanlagen. Aber natürlich müssen die Einsatzkräfte losfahren, immer und zu jeder Zeit, so auch an diesem Abend. (hws)


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