Neue Hospizhelfer wurden in Altenkirchen ausgebildet
Im Oktober 2011 hatte der Hospizverein Altenkirchen zu einem Infoabend zum Thema „Sterbebegleitung“ eingeladen. Viele Interessierte fanden sich im Haus der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen ein. Vorgestellt wurden die Qualifikationen, die zunächst im Grundkurs und dann später im Aufbaukurs erworben werden können, um sich als ehrenamtlicher MitarbeiterIn ausbilden zu lassen.
Altenkirchen. Erika Gierich (Koordinatorin des Hospizvereins Altenkirchen) umriss die Arbeit der Sterbe- und Trauerbegleitung. Nach Cicely Saunders (Gründerin der Hospizbewegung) steht dabei im Mittelpunkt, Betroffene zu unterstützen, dass das Leben bis zum letzten Augenblick würdevoll sein kann.
Den Interessenten wurden Einzelgespräche angeboten, um deren persönliche Intensionen zu berücksichtigen. Schließlich fanden sich im Januar 2012 sechzehn Menschen zum ersten Seminartag zusammen. Menschen unterschiedlichen Alters, aus den verschiedensten Berufen und mit ureigenen Lebenserfahrungen. Fast Alle sind - dies vorweg genommen - bis zum letzen Kurstag dabei geblieben, zusammengewachsen durch intensives, gemeinsames Gruppenerleben.
Im Grundkurs wurde zunächst das eigene Leben der Teilnehmer reflektiert. Danach richtete sich der Blick auf den kranken und sterbenden Menschen und dessen Zugehörige. Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche in der letzten Lebensphase wurden in den Mittelpunkt gerückt. Dazu gehörte auch der Erwerb von Grundkenntnissen über den Sterbeprozess. Dies alles verlangte den TeilnehmernInnen viel Kraft ab und ein hohes Maß an Empathie. Immer wieder wurde deutlich, dass bei aller notwendigen Professionalität die Gefühlswelt im Vordergrund steht und auch die eigene Schale dabei heftig angerührt wird.
Die Seminarleiterin Erika Gierich wurde unterstützt von der Fachreferentin Tina Sandhöfer (Diplom-Sozialpädagogin). Diese vermittelte den TeilnehmernInnen einen breit gefächerten Einblick in die internationale Hospizarbeit. Sterbebegleitung ist sicher ein in hohem Maße emotionales Thema, das auf einem tiefen gegenseitigen Vertrauen basiert und auch in der Gruppe eine starke Bindung entstehen ließ.
Es war deshalb nicht verwunderlich, dass zum Aufbaukurs fast alle TeilnehmerInnen wieder dabei waren.
Das Haus Marienthal des Katholischen Bildungswerkes der Erzdiözese Köln war der geeignete Ort für das Aufbauseminar. Hoch konzentriert wurden die Themen der Kurstage angegangen. Fachreferenten dozierten über die Hospizgeschichte, Schmerztherapie und Rechtsfragen. Auch der wichtige Bereich der Trauerarbeit unterstützt durch Schwester Barbara Schulenberg, Seelsorgerin, wurde thematisiert. Den Abschluss bildete eine umfassende und vertiefende Reflektion der Seminarzeit. Unterschiedliche spirituelle Prägungen und ethische Sichtweisen machten deutlich, dass auch die Praxis der Hospizarbeit nicht frei von Schwierigkeiten und Konflikten ist. Unterstützung finden die SterbebegleiterInnen bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit zu jeder Zeit durch die Koordinatorin des Hospizvereins, sowie einer regelmäßig angebotenen Supervision.
Zum Rahmen des Seminars gehört auch ein Praktikum, das die Verbindung zur Praxis darstellt. Alle KursteilnehmerInnen fanden sich danach in ihrer Absicht bestärkt, sich in den Dienst des Hospizgedankens zu stellen.
Ein weiterer Grundkurs beginnt im Januar 2013.
Infos und Anmeldung bei Hospizkoordinatorin Erika Gierich: Tel. 02681-879 658 oder 0177-858 93 97.
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