"KulturHammer" für Gerhard Wydras Schaffen
Mit dem neu von der Ortsgemeinde Hamm kreierten Kunstpreis „KulturHammer“ werden zukünftig Mitbürger für ihr Engagement um das kulturelle Leben gewürdigt. Erster Träger ist posthum der im Oktober im Alter von 88 Jahren verstorbene Hammer Künstler Gerhard Wydra. Die Auszeichnung nahm Witwe Christel Wydra entgegen.
Hamm. Die Verleihung des ersten „KulturHammer MMXII“ zusammen mit der Finissage der Ausstellung „Fachwerkmotive“ war ein würdiger Abschluss eines facettenreichen Hammer Kulturjahres. Auch im kommenden Jahr gibt es wieder tolle Highlights im KulturHaus.
Der Maler und Grafiker Gerhard Wydra erlangte als „Berichterstatter mit dem Pinsel“ weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Ansehen und Geltung. „Malen und Zeichnen ist mein Leben“, charakterisierte sich einmal der im ostpreußischen Lyck geborene Künstler selbst. Er malte die Natur wie er sie sah: farbenfroh und schön. Aber keine Regel ohne Ausnahme. „Unrecht, Gewalt, Zwang, das sind Dinge wider meiner Natur“, so eine weitere seiner Aussagen, „Erlebe ich so etwas, muss ich es mir von der Seele zeichnen.“
Wydras besondere Liebe galt seiner ostpreußischen Heimat, die er seit 1972 regelmäßig mit seiner Ehefrau besuchte. Hunderte von Eindrücken sind in Aquarellberichten und mit Tusche eingefangen worden, wie auch Motive aus der Region. Auch andere Urlaubsreisen waren für ihn gleichzeitig „Arbeitsurlaube“. Seine Bilder geben Einblick in die Landschaften und Stimmungen und machen diese Momentaufnahmen in einer künstlerisch ansprechenden Form für die Nachwelt transparent.
Bekannt wurde der immer auf Diskussionen hoffende Künstler und Grafiker auch als Mitglied der Künstlergruppe „Zwei + Eins“, der „Gruppe 2000“ und durch die von ihm in seinem Anwesen im Jahr 2001 eröffnete „Galerie der Heimat“. In der Hammer Sparkasse war er über 40 Jahre Dauerausteller. Der Landkreis Altenkirchen zeichnete ihn 2006 für sein künstlerisches Lebenswerk mit der Ehrenmedaille in Bronze aus.
Was von Wydra auch angepackt wurde, fast immer wurde Kunst daraus. Das künstlerische-technische Repertoire begann mit Holzplastiken und Linolschnitten, führte dann über Glas- und Blei-Mosaike zu Federzeichnungen und vor allem zur Aquarellmalerei.
KulturHaus-Koordinator Volker Niederhöfer und Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen gingen in ihren Ausführungen auf das umfangreiche Schaffen von Gerhard Wydra ein. Er habe das heimische Kulturleben über Jahrzehnte hinweg positiv mit geprägt. Ein diesbezüglicher Dank galt auch seiner Ehefrau Christel. Die musikalische Umrahmung der Preisübergabe gestalteten Antonia Vangelista (Klavier) sowie Saskia Stricker und Leonie Vangelista, beide Querflöte. (rö)
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