Tagespflege Giebelwald feierlich eröffnet
Einen Grund zum Feiern gab es in Kirchen. Aus dem ehemaligen MVZ wurde die Tagespflege Giebelwald, eine Einrichtung der kirchlichen Sozialstation Betzdorf-Kirchen. Hauptgesellschafter ist die Diakonie Südwestfalen, die den Umbau mit dem Förderverein realisierte. Die Tagespflege entlastet Angehörige und bietet ein Stück Lebensqualität.
Kirchen. „Wo früher Gefäß-Patienten behandelt wurden, ist nun alles auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgelegt.“ Mit diesen Worten eröffnete Diakonie-Geschäftsführer Dr. Josef Rosenbauer die Tagespflege Giebelwald in Kirchen.
In der Einrichtung der Ökumenischen Sozialstation Betzdorf-Kirchen, deren Hauptgesellschafter die Diakonie in Südwestfalen ist, können täglich 16 Menschen betreut werden. Die Mitarbeiter der Tagespflege holen die Gäste morgens mit dem einrichtungseigenen Kleinbus ab und bringen sie am Nachmittag wieder nach Hause.
Rund 200.000 Euro investierten die Diakonie und der Förderverein der Ökumenischen Sozialstation in den Umbau der ehemaligen Arztpraxis am Buschert. „Zum Selbstverständnis der Diakonie in Südwestfalen zählt es, Menschen lebenslang zu begleiten“, erklärte Rosenbauer. „Mit der Tagespflege Giebelwald knüpfen wir das Versorgungsnetz an einer bedeutungsvollen Stelle nun noch engmaschiger.“
Denn immer mehr werde das Rentenalter zu einem selbstbestimmten Lebensabschnitt, mit dem die Erwartung verbunden ist, möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben zu können. Möglich machten dies in erster Linie Angehörige und Bekannte. „Die Pflege eines Angehörigen kann aber zur Belastung werden“, sagte Rosenbauer. Die Tagespflege Giebelwald helfe deshalb allen Beteiligten – den Pflegebedürftigen und den pflegenden Angehörigen. „Die Senioren erfahren Betreuung, Pflege und Gemeinschaft. Die Angehörigen werden entlastet und lernen, loszulassen“, fasste Rosenbauer zusammen.
Gemeinsam mit Harry Feige, Geschäftsführer der Tagespflege Giebelwald, dankte Rosenbauer dem Förderverein der Sozialstation und dem Vermieter der Immobilie. Beide hätten sich in erheblichem Maß an der Finanzierung beteiligt – dies sei nicht selbstverständlich.
„Das Geld ist hier gut investiert“, befand Pfarrer Eckhardt Dierig als Vertreter des Fördervereins. Auch MdL Michael Wäschenbach lobte den „tollen Einsatz, den die Menschen hier täglich erbringen“ und gratulierte zu der Einrichtung. Dem schloss sich auch VG-Bürgermeister Jens Stötzel an. „Die Tagespflege ist eine wirklich gelungene Einrichtung.“ Sie erlaube es, in Würde zu altern und weiterhin zu Hause leben zu können. Er wünsche allen, dass sie sich in Tagespflege wohlfühlen.
Stadtbürgermeister Wolfgang Müller bezeichnete das Älterwerden und die damit verbundenen Problematiken als gesamtgesellschaftliches Anliegen. Er dankte der Ökumenischen Sozialstation und der Diakonie für das neue Betreuungsangebot in Kirchen und wünschte gutes Gelingen.
Einrichtungsleiterin Helga Ricke-Haberland erläuterte, warum man sich für den Namen Tagespflege Giebelwald entschieden hat. „Der Giebelwald ist hier in der Region der Wald, der zu den Menschen gehört.“ Er bedeute Heimat und Erholung. Ricke-Haberland betonte außerdem, dass in der Tagespflege der ganze Mensch im Mittelpunkt steht.
„Fehlende soziale Kontakte sind geradezu gesundheitsschädlich“, so die Einrichtungsleiterin. Die Gäste der Tagespflege Giebelwald könnten Glück, Freude und Lebensqualität erfahren.
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