Die "Bertha" bietet neue Unterrichtskultur
Eine innovative Unterrichtsentwicklung gibt es an der Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf. Mehr eigenverantwortliches Arbeiten hielt Einzug und trägt erste Früchte. Lesen als Schlüsselkompetenz für alle Lern- und Lebensbereiche spielt dabei eine besondere Rolle.
Betzdorf. Dass Lesen Freude macht, zum Mitdenken und Mitfühlen anregt, vermittelte das Autorenpaar Nad und Daniel Bähner vor knapp einem Jahr mit einer Lesung aus seinem Erstwerk „Better London – das Geheimnis der Steine“.
Die Fortsetzung des Fantasie-Romans mit dem Titel „Inferno“ wurde vor wenigen Wochen fertig gestellt und soll nun den Bertha-Kindern der Orientierungsstufe in einer Lesung präsentiert werden.
Diese Lesung am 5. Februar, an der mehr als zweihundert Kinder der Orientierungsstufe teilnehmen, wird die Schülerinnen und Schüler wieder einmal in eine andere Welt eintauchen lassen, ihnen den inspirativen Umgang mit Literatur näher bringen, Einblicke in unterschiedliche Zeiten und Räume und in die Vorstellungswelten von Autoren ermöglichen.
Nad und Daniel Bähner – mittlerweile mit der „Bertha“ eng verbunden – wissen um die Lese- und Literaturfreude der Schülerinnen und Schüler, denn es gab im zurückliegenden Jahr ein großes Literaturprojekt mit Kindern der damaligen Klasse 6d, aus dem ein gemeinsames Buch entstanden ist.
Dieses Werk mit dem Titel „Wir schreiben Geschichte – die Fahrt geht weiter“ gibt einen Einblick in den Unterricht und berichtet von Erfahrungen, die die ersten Klassen 5 und 6 der „neuen Bertha“ in der Orientierungsstufe gemacht haben. Über das Sekretariat der Schule, Standort Bühl, kann das Buch erworben werden.
Auch im laufenden bzw. kommenden Schuljahr wird es eine enge Vernetzung mit der Schule und den Autoren geben, die das Medium Buch projektmäßig in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens in der Orientierungsstufe stellen wollen. Für die Bertha-von-Suttner Realschule plus Betzdorf ist der Erwerb von Lesekompetenz ein besonders wichtiges Ziel und als solches fest im Qualitätsprogramm der Schule verankert. Lesen ist die wichtigste Kulturtechnik. Eine umfassende Lesekompetenz ist grundlegend für die gesellschaftliche Integrationsfähigkeit. Ohne Lesekompetenz können viele Bereiche des Lebens nicht erschlossen werden. Lesen leistet einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung der Persönlichkeit und ist ein entscheidendes Instrument für den Erwerb von Bildung. In der Schule gilt Lesen als eine bedeutende Schlüsselkompetenz, die den Zugang zu allen Fächern und Wissensbereichen ermöglicht.
Um dieser Forderung gerecht zu werden, weist der Stundenplan der Bertha-von-Suttner-Realschule plus vormittags eine zusätzliche Lesestunde pro Woche auf sowie ein wöchentliches zweistündiges Lesekompetenztraining im Rahmen des Ganztagsunterrichts. Projekte, die handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht beinhalten, sind seit Jahren in den Unterricht der Schule eingebunden, so auch der traditionelle Projektunterricht zum „Welttag des Buches“, der Vorlesewettbewerb des Deutschen Börsenvereins und weitere
Tage des Lesens. Am diesjährigen bundesweiten Vorlesetag war Landrat Michael Lieber zu Gast in der Schule und gleichzeitig Vorleser für die lesehungrigen Kinder der Klassenstufe 5.
Mit dem Eintreten in die 5. Klasse erhalten alle Kinder die Möglichkeit, sich in der umfassenden Schulbibliothek mit altersentsprechender Literatur vertraut zu machen. Eifrige Nachwuchsautoren des 5. Schuljahrgangs verfassten zu Weihnachten ein eigenes Buch mit lustigen, besinnlichen und auch nachdenklichen Weihnachtsgeschichten.
Ein motivierendes, neues Kriterium im Hinblick auf das Erlangen der Lesefreude sowie der Lese- und Schreibkompetenz ist die aktive Zusammenarbeit mit dem Autorenehepaar Bähner. Die Buchproduktion der Sechstklässler und ebenso die jüngsten Autoren des Weihnachtsgeschichten-Buchs ernteten beim Leitenden Regierungsschuldirektor der ADD Koblenz, Thomas Hirsch, großes Lob. Er beglückwünschte die Schülerinnen und Schüler in einem persönlichen Brief für diese besonderen Leistungen und motivierte sie, das Schreiben weiter fortzusetzen.
Das eigenverantwortliche Erlernen von Lern- und Arbeitstechniken sowie Kommunikations- und Teamkompetenzen sind Dreh- und Angelpunkte der pädagogischen Schulentwicklung an der „Bertha“ und zeichnen sich – wie die beschriebenen Projektergebnisse beweisen, bereits in der Orientierungsstufe ab. Schon hier erlangen die Schülerinnen und Schüler Fähigkeiten, zum Gestalter eigener Lernprozesse zu werden.
Neuere Ergebnisse der Hirnforschung belegen zweifelsfrei, dass gerade dieses eigene Tun durch eigenverantwortliches Arbeiten die nachhaltigsten Lernergebnisse hervorbringt.
Die Schülerinnen und Schüler der Bertha profitieren seit Jahren davon und werden zeitgemäß und nachhaltig für das Leben von Morgen ausgebildet und qualifiziert.
Feste Trainingswochen und Trainingstage im Hinblick auf den Kompetenzerwerb des eigenverantwortlichen Lernens in den Klassenstufen 5 bis 10 gehören zum Schul- bzw. Unterrichtsprogramm. Diese etablierten Trainingstage finden in jedem Schulhalbjahr statt. Die von den Schülerinnen und Schülern erlangten Kompetenzen werden im Anschluss kontinuierlich im Unterricht trainiert und weiterentwickelt.
Eine von Lehrerinnen und Lehrern und Schulleitungsmitgliedern besetzte Steuergruppe ist seit zwei Jahren in das Fortbildungsprogramm nach Dr. Klippert, einem erfolgreichen, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Pädagogen und Schulentwickler eingebunden. In daraus resultierende Studientage und Workshops ist das komplette Lehrerkollegium der Bertha-von-Suttner Realschule plus eingebunden. Die Konzepte der pädagogischen Schulentwicklung durchlaufen somit wie ein roter Faden die gesamte schulische Entwicklung der Schülerinnen und Schüler in allen Fächern.
Die Bertha-von-Suttner Realschule plus Betzdorf ist ein „Haus des Lernens“, in dem Schlüsselkompetenzen des eigenverantwortlichen Arbeitens ab der Klassenstufe 5 fortlaufend trainiert und weiterentwickelt werden:
Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Kreativität, Eigeninitiative, Verantwortungsgefühl, Planungs-und Organisationskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit.
An der „Bertha“ lernen die Schülerinnen und Schüler kompetenzorientiert – im Hinblick auf eine Schullaufbahn, die über den qualifizierten Sekundarabschluss I zum Abitur führen kann, aber auch praxisorientiert, um in eine solide Berufsausbildung einsteigen zu können, soweit die Pressemitteilung der Schule.
Die Anmeldezeit für die neue Klassenstufe 5 findet in der Zeit vom 14.Februar bis 1. März im Sekretariat am Standort Bühl statt: jeweils montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
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