Wöchentlicher Praxistag der MDR+ hat sich bewährt
Der Praxistag für diejenigen Klassenstufen, die sich schon in naher Zukunft mit Fragen der Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche beschäftigen, hat sich an der Marion-Dönhoff-Realschule plus in Wissen etabliert. Das bewiesen die teilnehmenden Schüler jetzt in einer Präsentationsveranstaltung.
Wissen. Der Praxistag der 9. Klassen des Berufsbildungszweigs gehört schon seit vielen Jahren zur Berufsvorbereitung an der Marion-Dönhoff-Realschule plus (MDR+). Die Anfänge gehen zurück in das Jahr 2007, als Realschule und Hauptschule noch getrennt waren. Einmal in der Woche finden sich die Schüler in selbst gewählten Betrieben ein, um Praxisluft zu schnuppern und herauszufinden, ob der Beruf auch für die Zukunft geeignet scheint. Nach dem ersten halben Jahr laden die Schüler Schulleitung, Betriebe, Lehrer und Eltern ein, ihre Arbeit in den Firmen vorzustellen. Ende Januar wartete eine von den Schülern feierlich vorbereitete Aula der MDR+ auf dem Altbel auf die geladenen Gäste.
Praktische Erfahrungen sind unabdingbar
Nachdem die Bläsergruppe der Jahrgangsstufe 8 unter Leitung von Helmut Jung die Besucher musikalisch empfangen hatte, sprach Schulleiter Karlernst Stosch Worte zur Begrüßung und dankte sowohl den Schülern für die gelungene Vorbereitung als auch den Klassenlehrern Helmut Jung und Raik Möbus für ihre Unterstützung. Ebenfalls mit dabei: „Jobfux“ Katharina Aulmann, die die Klassenstufen 9 und 10 Jahr für Jahr auf den Beruf vorbereitet und stets mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es darum geht, Kontakte zu Betrieben zu knüpfen oder das Bewerbertraining durchzuführen.
Die Moderatoren Julian Barth (b9a) und Hamit Bektas (b9b) führten das Publikum mit Humor und Sachverstand durch den Abend. Nachdem die Schülerinnen Miriam Denker und Ronja Hösel mithilfe einer Infowand verdeutlicht hatten, in welchem Umkreis die Schüler in den Betreiben zu finden sind, wurden einzelne Erfahrungen im Praxistag vorgestellt. Ronja Hösel präsentierte eine von ihr selbst angefertigte Handtasche, während Julian Barth sein Können im Fliesenlegen unter Beweis stellte. Auch die Betriebe kamen zu Wort und äußerten sich unisono äußerst positiv über den Praxistag und betonten ebenso wie die Eltern, welch positive Veränderungen die Jugendlichen dank der praktischen Arbeit außerhalb der Schule durchlaufen. Mario Römer, Chef von Schüler Julian Barth, erwähnte, „wie wichtig es ist, dass die Schüler so früh wie möglich in ihren Wunschberuf hineinschnuppern. Doch die Vielfalt macht’s. Und so sind weitere Praxiserfahrungen in anderen Berufen auch außerhalb des Praxistages unabdingbar.“
„Die Betriebe schaufeln sich mächtig rein“, betonte Katharina Aulmann mit Blick auf das Engagement der Firmen, die mit den Schülern sogar einen Ausflug zur Berufsbildenden Schule in Köln unternommen hatten, um aufzuzeigen, dass die Arbeit als Lehrling kein Zuckerschlecken ist.
Externe Dozenten stehen nicht mehr zur Verfügung
In Zusammenarbeit mit Tanzpädagogin Anja Metzger hatten einige Schüler schließlich einen Abschlusstanz einstudiert. Selbst choreografiert, bot die Gruppe den Zuschauern einen imposanten Tanz, der das neu erlernte Körpergefühl und Selbstbewusstsein der Jugendlichen zum Ausdruck brachte. Auch Katharina Aulmann zeigte ihr Talent und beschloss den überaus gelungenen Abend mit zwei von ihr gesungenen Liedern, die sie dem weiteren Weg der Schüler widmete. „Bridge over troubled Water“ lieferte dabei sowohl den überzeugenden Startschuss ins Berufsleben als auch den nötigen Motivationsschub für die nächsten Klassen.
Weit weniger erfreulich wurde eine andere Entwicklung aufgenommen: Die Dozenten, die die Schüler während ihres Praxisjahres auf die Bewerbungsgespräche vorbereiten, scheiden aus ihren Funktionen aus. Bettina Petinopoulos zeichnet bislang verantwortlich für Farb- und Stilberatung, arbeitet seit Langem Hand in Hand mit Katharina Aulmann und soll ebenso wie ihre Kollegen Susanne Reifenrath (Make-Up), Anja Metzger (Tanzpädagogin) und Rüdiger Aulmann (Schauspiellehrer) in Zukunft nicht mehr für die Schüler und mit den Schülern zusammenarbeiten dürfen. Der Grund ist eine neue europäische Richtlinie, wonach die außerschulischen Mitarbeiter ein teures Zertifikat benötigen, um oben genannte Arbeiten verrichten zu dürfen. „Ein Unding, bedenkt man, dass jede der Personen in ihrem Beruf ausgebildet ist und seit Jahren darin erfolgreiche Arbeiten leistet“, so Aulmann über den neu gefassten Beschluss, gegen den es in Politik und Gesellschaft nach ihrer Auffassung dringend vorzugehen gelte. (Quelle: Pressemitteilung der MDR+, Wissen)