Der Arbeitsmarkt zeigt noch winterliche Verhältnisse
Frühling ist auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen noch nicht in Sicht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auch im Februar, die Quote liegt bei 6,2 Prozent. Die Arbeitgeber meldeten weniger offene Stellen als im Jahr zuvor. Erfreulich: Die Zahl der sogenannten Hartz IV-Empfänger ging zurück.
Neuwied. Der Winter kam spät und blieb dafür ein bisschen länger: Was sich in der Natur beobachten lässt, prägt auch aktuell den Arbeitsmarkt. So hat sich die Lage auf dem Neuwieder Arbeitsmarkt im Februar 2013 weiter leicht eingetrübt.
Kündigungen, zum Jahresende auslaufende Zeitverträge und saisonale Entlassungen in der Bauwirtschaft und im Hotel- und Gastgewerbe waren eine Ursache für diese Entwicklung. Hinzu kam aber auch eine langsamere konjunkturelle Gangart, die insbesondere in einer verhaltenen Einstellungsbereitschaft bei den Arbeitgebern deutlich wurde.
Von Januar auf Februar stieg die Zahl der Menschen, die im Bezirk der Arbeitsagentur Neuwied ohne Job sind, zwar nur leicht um 55 auf 10.095 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist es jedoch ein Anstieg um 435 Personen. Die Arbeitslosenquote bleibt wie im Vormonat bei 6,2 Prozent. Im Februar 2012 lag sie noch bei 6,0 Prozent.
„Die letzten Wochen waren extrem frostig. Wetterabhängige Betriebe hielten sich deshalb mit Einstellungen noch zurück. Aber bislang deutet nichts darauf hin, dass das erwartete Frühlingserwachen ausbleiben könnte“, erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur.
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. Im Februar meldeten sich 2.418 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 68 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.360 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 74 weniger als im Februar 2012. Direkt im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit meldeten sich 957 Personen arbeitslos, 126 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 665 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 16 mehr als vor einem Jahr.
Die Betrachtung des Arbeitsmarktes nach den beiden Landkreisen Neuwied und Altenkirchen unterteilt zeigt folgende Entwicklung: Im Landkreis Neuwied sank die Zahl der Arbeitslosen um 15 auf 5.907 an. Die Arbeitslosenquote liegt gleichbleibend zum Vormonat bei 6,3 Prozent - im Februar 2012 lag sie ebenfalls bei 6,3 Prozent.
Im Landkreis Altenkirchen waren im Februar 4.188 Arbeitslose gemeldet. Das sind 70 mehr Menschen als im Januar. Hier stieg die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag hier die Quote noch bei 5,5 Prozent.
Unterschieden nach den beiden Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild:
Im SGB III, also der Gruppe derjenigen, die in der Regel ein Jahr oder kürzer arbeitslos gemeldet sind, gab es eine Steigerung von 15,7 Prozent; die Zahl der sogenannten Hartz IV-Empfänger, also im SGB II, sank dagegen um 0,6 Prozent; verglichen mit dem Vorjahresmonat entspricht dies sogar einem Rückgang um 2,6 Prozent. Insgesamt gehören damit derzeit 4.324 Arbeitslose zum Rechtskreis SGB III und werden von der Arbeitsagentur betreut; 5.771 Männer und Frauen sind dem Rechtskreis SGB II zugeordnet und sind in der Betreuung der Jobcenter.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied waren im Februar 993 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Januar ist das ein Plus von 97. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 175 Stellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Februar 436 neue Arbeitsstellen, das waren 113 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 819 Stellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 171 oder 17 Prozent. Im Februar wurden 338 Arbeitsstellen abgemeldet, 207 weniger als im Vorjahr. Von Januar bis Februar gab es insgesamt 731 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 223 oder 23 Prozent.
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