Strategien für die Zukunft des Einzelhandels
Am Dienstagmorgen informierten Bürgermeister Bernd Brato, Landrat Michael Lieber, Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, und Barbara Ruß, Leiterin der Kreissparkassengeschäftsstelle Betzdorf, im Betzdorfer Rathaus über die Gemeinschaftsveranstaltung „Einzelhandel: mit Innovationen, neuen Formaten und Strategien in die Zukunft“, welche am 12. März in der Stadthalle in Betzdorf stattfinden wird.
Betzdorf. Am Dienstag, 12. März, findet ab 19.30 Uhr in der Betzdorfer Stadthalle die Gemeinschaftsveranstaltung „Einzelhandel: mit Innovationen, neuen Formaten und Strategien in die Zukunft“ statt. Um über diese Veranstaltung ausführlich zu informieren, hatten Bürgermeister Bernd Brato und Landrat Michael Lieber zum Gespräch geladen, dem auch Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Band, Barbara Ruß, Leiterin der Kreissparkassengeschäftsstelle Betzdorf und Julia Wisser, Arbeitsschwerpunkt Citymanagement der Stadt Betzdorf und Zuständige für Betzdorfer Stadtgespräche, beiwohnten.
Die Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt Betzdorf, des Kreises Altenkirchen, der IHK Koblenz, der Westerwald Bank eG und der Kreissparkasse Altenkirchen sei aus einer lokalen Betrachtung heraus geboren worden, erklärte Bürgermeister Bernd Brato. Man müsse sich künftig bemühen aus der Welt zu erfahren, wie der Einzelhandel funktioniert, und daraus zukunftsfähige Strategien entwickeln. „Es ist wichtig, dass die örtliche Versorgung gewährleistet wird“, so Brato weiter, der sich nicht nur eine spannende Veranstaltung wünscht, sondern eine solche, die am Ende mit einem Ergebnis glänzen kann. Man müsse bei den Einzelhändlern in Betzdorf und der ganzen Region ein Problembewusstsein schaffen, um dann konkrete Lösungsansätze angehen zu können. Auch den heimischen Banken komme in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu, denn Geld sei für die Umsetzung in jedem Fall erforderlich.
„Die Handelswelt hat sich gewandelt“, so Landrat Michael Lieber. Deshalb seien Strategien zu erarbeiten, um den neuen Herausforderungen begegnen zu können. In diesem Zusammenhang spiele auch der demografische Wandel eine entscheidende Rolle. Man müssen herausfinden, wie sich Handel und andere Dienstleister positionieren müssen, um den Herausforderungen gerecht werden zu können. Dazu müsse man auch schauen, was andere machen, damit es funktioniert und Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten. Als solches könne man beispielsweise auch den Betzdorfer Wochenmarkt betrachten. „Die Veranstaltung ist wichtig um sich diesen Wandel noch einmal vor Augen zu führen“, so Lieber.
„Wir erleben eine erhebliche Veränderung im Einzelhandel“, so Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank. Der Leerstand werde immer größer, dennoch halte der Volksmund an der Vergangenheit fest. Die Veranstaltung solle die Möglichkeiten zur Verwirklichung neuer Modelle vor Augen führen. „Wir müssen uns neu ausrichten auf die Bedürfnisse, die wir heute leben und erleben“, so Höser. Dies erfordere komplett neue Geschäftsmodelle, zu denen man in der Fläche Anregungen setzen müsse. „Das gemeinsame Denken ist nicht nur in Betzdorf erforderlich“, so Höser mit Blick auf das gesamte Kreisgebiet.
Barbara Ruß, Leiterin der Kreissparkassengeschäftsstelle Betzdorf, wies darauf hin, dass man sich fragen müsse, inwieweit die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in der Heimat abgedeckt werden. „Im Grund haben wir hier alles“, so Ruß. Dies sei jedoch vielen nicht bewusst. Deshalb müsse man den Bürgerinnen und Bürgern bewusst machen, dass ihre Bedürfnisse in den Heimatorten abgedeckt werden und dadurch den Glauben und die Zuversicht in die Stärke der Heimat bekräftigen.
„Wir alle verlieren Arbeitsplätze“, so Brato und erklärte, dass dieser Verlust auch einen Rückgang der Kaufkraft beinhalte. Während der Einzelhandel immer stärker rückläufig werde, erlebe das Internet mit Blick auf die dort getätigten Einkäufe einen enormen Wachstumsschub.
Der Einzelhandel dürfe nicht länger an alten Modellen festhalen. „Der Verbraucher entscheidet sich selbstständig“, so Höser. Dies erfordere eine gewisse Offenheit des Einzelhandels gegenüber dem Internet und nicht nur die Konzentration auf den Ladenverkauf, wie es im Moment überwiegend der Fall sei. „Wir müssen aus dieser Spirale herauskommen“, erklärte Höser. Nur dadurch könne man Zukunftsfähigkeit schaffen.
Ruß beschrieb den Multikanalansatz für den Vertrieb als unumgänglich. Man müsse den Effekt des Erlebniseinkaufs vor Ort nutzen, gleichzeitig jedoch auch kostengünstige Möglichkeiten anbieten und das Internet einspannen.
Brato erklärte, dass man gemeinsam mit den Einzelhändlern vor Ort etwas entwickeln wolle, mit dem man schließlich auch an den Markt gehen könne. Dazu solle die Veranstaltung als erste Grundlage dienen.
Die Gemeinschaftsveranstaltung „Einzelhandel: mit Innovationen, neuen Formaten und Strategien in die Zukunft“ findet am Dienstag, 12. März, ab 19.30 Uhr in der Stadthalle Betzdorf statt. Neben den Vorträgen „Trends im deutschen Einzelhandel“ von Christian Douglas, DZ-Bank AG, Frankfurt, und „Dasselbe in Grün? Hat die „Essbare Stadt“ das Zeug zur Markenbildung in Handel und Tourismus“ von Andreas Görner, Geschäftsführer von Wesentlich – Büro für urbane Pflanzkultur, Erbach, steht vor allem die Podiumsdiskussion „Welche Wege gibt es für den Handel im Kreis Altenkirchen“ im Mittelpunkt. Daran nehmen neben Bürgermeister Bernd Brato und den beiden Referenten auch Christoph Burghaus, Burghaus-Mode, Betzdorf, Britta Bay, Bürohaus bueroboss.de/hoffmann, Wissen, und Volker Hammer, Intersport Hammer, Altenkirchen, teil.
Um eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten per Fax an 02741/291-119 oder per E-Mail an citymanagement@betzdorf.de. (bk)
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