Leistung muss vergleichbar bleiben
MdL Dr. Peters Enders (CDU) nimmt Stellung zur geplanten Reform der Landesregierung in Sachen Schulnoten und Klassenwiederholung. Qualitätsabsenkungen an den Schulen lehnt der Abgeordnete in der Pressemitteilung entscheiden ab.
Region. „Schüler wollen wissen wo sie stehen, ihre Eltern auch. Deshalb ist es fahrlässig, ihnen die Möglichkeit einer klaren Orientierung zu nehmen“, erklärt der Abgeordnete der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Peter Enders, MdL.
Damit spricht er sich klar gegen die rot-grünen Pläne "aus der Mottenkiste der 70er Jahre" aus, wonach die Notengebung und die Möglichkeit zur Klassenwiederholung in Rheinland-Pfalz schrittweise abgeschafft werden sollen. Sitzenbleiben sei - nach vielen Förderversuchen und mehreren Fünfen auf dem Zeugnis - eine Möglichkeit, einem jungen Menschen die Chance zum Anschluss durch Klassenwiederholung zu geben. Wenn sich der Lernerfolg in der aktuellen Klasse nicht mehr einstelle, weil die Wissenslücken zu groß geworden seien, könne ein Neustart gut tun. Schülern könne so der tägliche Druck genommen werden: „Es kann befreiend wirken, nicht mehr der Letzte, der etwas versteht, und der Schlechteste bei den Klassenarbeiten zu sein. Eine Ehrenrunde ist ein pädagogisches Instrument, von dem Lehrer schon jetzt nur zurückhaltend Gebrauch machen. Aber eine Ehrenrunde ist allemal besser als einen Schüler mit Ach und Krach von einer Klasse in die nächste zu hieven und die Wissenslücke wird immer größer. Das Abschaffen von Noten und dem Sitzenbleiben löst keine Probleme, sondern verschiebt sie nur in die Zukunft “, so Dr. Peter Enders.
"Die SPD-geführte Landesregierung und mit ihr Frau Dreyer an der Spitze, wollten mit dem Kopf durch die ideologische Wand zulasten der Kinder: Falsch verstandene Sozialromantik birgt eine trügerische Sicherheit, die es so nicht gibt. Anstrengung und Leistung sind nichts Unanständiges, sondern notwendig. Schule muss auf das Leben, die Ausbildung und den Beruf vorbereiten. Man sollte sie nicht von der Lebenswirklichkeit abkoppeln", fordert der Abgeordnete.
Qualitätsabsenkungen lehnt Enders entschieden ab: „Wer das Sitzenbleiben abschafft, muss in der Konsequenz auch die Notengebung abschaffen und letztlich werden Abschlussprüfungen relativiert. Die Qualitätsspirale nach unten ist vorprogrammiert". Es sollten ja auch diejenigen nicht ohne Abschluss bleiben, die all die Jahre mit erheblichen Wissenslücken von einer Klasse in die nächste versetzt würden. „Aber wie viel Wissen ist dann noch im Abschluss drin“, fragt Enders.
Bei allen Schwächen sei die Notengebung und damit auch die Möglichkeit zur Klassenwiederholung das verständlichste und transparenteste Instrument zur Selbsteinschätzung. Das belege auch die aktuelle Unzufriedenheit von Lehrern und Eltern mit den Verbalbeurteilungen. „Kein Schüler wird leichtfertig in die Ehrenrunde geschickt. Aber nicht jede Fünf kann im Klassenverband durch mehr individuelle Förderung verbessert werden. In der Mittelstufe sitzen dreißig Schüler in einer Klasse. Der Unterrichtsausfall in Rheinland-Pfalz ist enorm. Die Landesregierung streicht 2 000 Lehrerstellen, verspricht aber mehr individuelle Förderung. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Da muss selbst eine Landesregierung nachsitzen“, befindet der Politiker.