Nachhaltigkeit und Transparenz hilft Landwirtschaft
MdB Erwin Rüddel hatte die Landwirte der Region zur Diskussion eingeladen. Im Rahmen der Reihe „Forum Ländlicher Raum“ war Ministerialdirigent Dr. Werner Kloos aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu Gast.
Region. Die Zukunft der Landwirtschaft stand im Mittelpunkt der Diskussion bei der 6. Auflage des „Forum ländlicher Raum“. Eingeladen hatte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Landwirte aus den Kreisen Neuwied und Altenkirchen, sowie am Thema interessierte Bürger. Als kompetenten Referenten gewann er Ministerialdirigent Dr. Werner Kloos aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
Kloos sprach in seinem Vortrag von Licht, aber auch Schatten in der Agrarpolitik. Die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sei ein drängendes Problem. Es genüge aber nicht allein die Menschen satt zu machen, sondern es müsse auch Wohlstand generiert werden. Er erläuterte ein Fünf-Säulen-Modell zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Tierhaltung und Akzeptanzsteigerung für die Landwirtschaft. Dabei seien höhere Preise für bessere Qualität am Markt durchsetzbar. Einnahmeausfälle müsse der Staat durch eine höhere Förderung ausgleichen. Ergänzt werden müsste das Konzept auch durch eine verbesserte Kennzeichnung der Produkte, verstärkten Forschungseinsatz und mehr Transparenz. Eine Gegensteuerung müsse erfolgen, wenn größere Anstrengungen einer nachhaltigen Tierhaltung in Deutschland durch Importe aus Ländern mit weniger guten Tierhaltungsrichtlinien konterkariert würden.
Diskutiert wurden auch der Flächenfraß, die Düngeverordnung und der Gewässerschutz. Da in Deutschland, anders als in vielen anderen Ländern, bereits heute große Flächenanteile der Ökologie zur Verfügung stehen, wird von den Landwirten mit Sorge betrachtet, dass durch die gemeinsame EU-Agrarpolitik weitere sieben Prozent der Ackerflächen nicht mehr extensiv bewirtschaftet werden sollen. Kloos konnte hier aber berichten, dass zukünftig Pflanzen mit hohem Eiweißgehalt auf diesen Öko-Flächen angebaut werden dürfen.
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zu unterschiedlichen Fragestellungen. Die Kreisvorsitzenden der Bauern- und Winzerverbände Neuwied und Altenkirchen, Ulrich Schreiber und Georg Groß, sprachen sich für eine höhere Expertise in der Landwirtschaftspolitik aus. Es seien hier zu viele Ideologen unterwegs. Erwin Rüddel zeigte sich hochzufrieden mit der Veranstaltung, deren Erkenntnisse er mitnehme für die Arbeit in Berlin.
Diskutieren beim „Forum Ländlicher Raum“ über die Zukunft der Landwirtschaft: (von links) Georg Groß (Kreisvorsitzender Bauern- und Winzerverband Altenkirchen), Udo Franz (2. Kreisbeigeordneter Neuwied), Erwin Rüddel (MdB), Achim Hallerbach (1. Kreisbeigeordneter Neuwied), Ministerialdirigent Dr. Werner Kloos (BMELV), Ellen Demuth (MdL) und Ulrich Schreiber (Kreisvorsitzender Bauern- und Winzerverband Neuwied).