Orgel und Oboe setzten besonderen Akzent beim Passionskonzert
Das Marienstatter Passionskonzert bot einen musikalischen Dialog mit Orgel und Oboe. Leonie Dessauer und ihr Vater Gabriel Dessauer faszinierten das Publikum in besonderem Maße, eine Zugabe war unausweichlich. Das Publikum in der Abteikirche genoss das Passionskonzert.
Marienstatt. In einem gelungenen Zusammenspiel von Orgel und Oboe setzten am vergangenen Sonntag Gabriel Dessauer (Wiesbaden) und seine Tochter Leonie Dessauer (Köln) einen musikalischen Akzent in der Passionszeit.
Der Organist wirkt seit 1981 als Kantor an der katholischen Hauptkirche St. Bonifatius in Wiesbaden und konzertiere bereits in verschiedenen Teilen Europas sowie in den USA.
Leonie Dessauer ist vielfache Preisträgerin, unter anderem im Wettbewerb „Jugend musiziert“, war ebenfalls schon international tätig und studiert derzeit an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Zwei barocke Concerti d-Moll für Oboe und basso continuo rahmten das zentrale Werk des Programmes ein; zunächst interpretierten Vater und Tochter Tomaso Albinonis, dann Alessandro Marcellos Komposition, wobei sich die Oboe auf der einen Seite schlank und mit zartem Gefühl, auf der anderen Seite kräftig und mit Feuer präsentierte.
Im Mittelpunkt stand an diesem Passionssonntag Julius Reubkes Orgelsonate „Der 94. Psalm“, ein harmonisch reiches Werk in vier Teilen, welche sich auf die entsprechenden Abschnitte des Psalmtextes beziehen. „Grave, Larghetto“ thematisiert donnernd den Anruf „Herr Gott, des die Rache ist, erscheine!“, welcher sich in „Allegro con fuoco“ zu einem gewaltigen Klagen über „die Gottlosen“ steigert.
Dann kehrt im „Adagio“ wieder Ruhe ein; dieser Teil des Psalms thematisiert Trost und Seelenfrieden, die von Gott kommen. Fröhlich schließt die „Fuge – Allegro“ das Werk ab, grenzenlose „Zuversicht“ in Gott kommt zum Ausdruck. Dessauer spielte Reubkes Sonate aus dem 19. Jahrhundert mit beeindruckender Virtuosität.
Als Zugabe spielten Tochter und Vater Enrico Pasinis zeitgenössisches „Cantabile“. Besonders bemerkenswert war hier das Zusammenspiel eines erfüllenden Basses der Orgel mit warmen und friedlichen Tönen der Oboe. Ein gelungener Abschluss des musikalischen Dialoges! (Katja Grimm)
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