Bürgerinitiative Region Stegskopf gegründet
Letzte Woche wurde die Bürgerinitiative "Region Stegskopf - Erhaltet unsere wertvollen Westerwälder Natur- und Lebensräume" in Derschen gegründet. Aus der gesamten Region rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz Stegskopf formiert sich der Widerstand gegen geplante Windenergieanlagen.
Derschen. Zum Schutz von Mensch und Natur wurde am Samstag, 6. April, die "Bürgerinitiative Region Stegskopf -Erhaltet unsere wertvollen Westerwälder Natur- und Lebensräume" in Derschen gegründet. Als Bürger von Anliegergemeinden und Freunde des Stegskopfs haben es sich die Mitglieder der Bürgerinitiative zur Aufgabe gemacht, Tiere und Natur zu schützen und damit gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu erhalten.
Hierbei geht es der BI um das Gelände des „Truppenübungsplatzes Stegskopf“ sowie um die gesamte Region, insbesondere um die Anliegergemeinden Derschen, Emmerzhausen, Friedewald, Hof, Langenbach, Lautzenbrücken, Liebenscheid, Lippe, Mauden, Nisterberg, Salzburg, Stein-Neukirch.
"Gleichzeitig haben wir uns dem landesweiten Bündnis „Energiewende für Mensch und Natur“ angeschlossen, das somit aus mittlerweile 16 Bürgerinitiativen besteht.
Wir stehen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien grundsätzlich positiv gegenüber, fordern aber, dass dieser Ausbau im Einklang mit Mensch und Natur erfolgen muss", heißt es in der Pressemitteilung.
Kurzfristige wirtschaftliche Interessen dürfen nicht dem langfristigen Schutz von Mensch und Natur geopfert werden. Die derzeitige Politik der Landesregierung, insbesondere der Grünen, ist von Planlosigkeit und fehlender qualifizierter Steuerung gekennzeichnet. Dies will man nicht länger akzeptieren, zumal es sich beim Stegskopf und der Region um kostbare „ökologische Juwele“ handelt, die zu schützen sind.
Man befürchtet, dass die einzigartige und noch strukturreiche Westerwälder Landschaft aus reinen Profitgründen durch Windindustrieanlagen technisch überprägt und damit das Landschaftsbild zerstört wird. Hierunter leiden Menschen, die Natur, der Tourismus sowie die Lebensqualität.
Zitat: "Wir fordern alle politisch Verantwortlichen - Bürgermeister, Gemeinderäte, Landtags- und Bundestagsabgeordnete – auf, sich dem derzeitigen Wildwuchs und der zu befürchtenden Verspargelung unserer wertvollen Westerwälder Landschaft mit ihren einzigartigen Lebensräumen entgegenzustellen.
Die „BI Region Stegskopf“ verfolgt unter anderem folgende Ziele:
Erhaltung der Lebensqualität der Menschen rund um den Stegskopf
Menschen- und naturverträgliche Nutzung von Windenergie
Dies bedeutet: Ausreichende Mindestabstände von Windkraftanlagen zu Wohngebäuden sind einzuhalten, um gesundheitliche Folgen und Wertverlust von Immobilien zu vermeiden. Deshalb fordert man einen Abstand von mindestens 2000 Metern, denn in Studien wurde nachgewiesen, dass ein geringerer Abstand massive körperliche Beschwerden der Bewohner zur Folge haben kann. In Rheinland-Pfalz wird derzeit ein Mindestabstand von lediglich 800 Metern berücksichtigt, der oftmals noch unterschritten wird.
Weiter heißt es: "Da nach unserer Auffassung aus naturschutz- und artenschutzrechtlichen Gründen keine Windenergieanlagen auf dem Truppenübungsplatz möglich sind, müssten die Abstände von Windenergieanlagen außerhalb des Platzes zu unseren Dörfern auf unter 600 Meter reduziert werden. Dies wäre kein menschenverträglicher Ausbau. Dies werden wir nicht tolerieren".
Schutz unserer vielseitigen und teilweise gefährdeten Tier- und Pflanzenwelt, dies heißt:
Ausnahmslose Einhaltung der zum Schutz von kollisionsgefährdeten und störungsempfindlichen Tierarten vorgeschriebenen Mindestabstände bei der Errichtung von Windkraftanlagen - sowohl innerhalb als auch außerhalb von ausgewiesenen Natura 2000 Gebieten (Vogelschutz- und FFH-Gebiete).
Erhaltung und Schutz der einzigartigen Moorlandschaft „DerscherGeschwämm“
Ausweisung des gesamten Truppenübungsplatzes als Naturschutzgebiet mit entsprechenden Pufferzonen
Naturverträgliche Nutzung des „Lager Stegskopf“
Erhaltung des Landschaftsbildes unserer einmaligen Westerwälder Kuppenlandschaft
Erhaltung und Erweiterung von Nah- und Erholungsgebieten
Förderung eines naturverträglichen Tourismus und Errichtung einer Umweltbildungsstätte, z.B. auf dem „Lager Stegskopf“
Die Bevölkerung wird auf Informationsveranstaltungen, über Veröffentlichungen, Flyer sowie eine eigene Internetseite über die Ziele und die Bedeutung der wertvollen Lebensräume und Landschaft informiert und man will auch die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden suchen.
Die „BI Region Stegskopf - Erhaltet unsere wertvollen Westerwälder Natur- und Lebensräume“ freut sich über viele weitere Mitstreiter und bittet bei Interesse an einer Mitarbeit um Kontaktaufnahme unter Telefon 02743-932091 oder 02743-1388, Email: info@bi-region-stegskopf.de ,weitere Infos unter www.bi-region-stegskopf.de
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