Werbung

Nachricht vom 19.04.2013    

Familienbegleiter im Mittelpunkt der Woche für das Leben

In der "Woche für das Leben" der beiden christlichen Kirchen stand das Thema "Zusammenhalt gestalten" im Mittelpunkt. Freiwillige Familienbegleiter standen im Mittelpunkt. Sie sind in schwierigen Lebenslagen Hilfe und Beistand, sie ersetzten nicht die hauptamtlichen Familienhelfer des Jugendamtes. Dies wurde beim Treffen der Kooperationspartner deutlich.

„Freiwillige Familienbegleiter“ standen im Mittelpunkt einer Gemeinschaftsaktion der evangelischen und katholischen Kirche in Altenkirchen zur „Woche für das Leben“. Wolfgang Fanter (hinten links), Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen und Christa Abts (hinten rechts) vom Caritasverband Altenkirchen, warben mit Mitarbeitern und Ehrenamtlichen für ein Modell, das im Trend einer sich stark veränderten Gesellschaft „lebenswerte Familienumfelde“ schaffen will. Foto: Petra Stroh

Kreis Altenkirchen. Es sind oft die „kleinen“ Dinge, die schon eine große Hilfe sein können: Ein offenes Ohr haben und Verständnis für Alltagssorgen, mal eine Begleitung bei Gängen zur Behörde oder zum Arzt, eine nette Betreuung der Kinder oder einfach ein guter Ratschlag, hinter dem viel Lebenserfahrung steckt.

Solche kleinen Hilfen, die im manchmal schwierigen Alltag ein „Sonnenstrahl“ sein können, bieten die „Freiwilligen Familienbegleiter“. Seit 2011 werden im Kreis Altenkirchen in einem Kooperationsprojekt – getragen von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, dem Caritasverband Altenkirchen und unterstützt vom Familienbüro der Kreisverwaltung – Familienbegleiter ausgebildet.

Passend zum Motto der diesjährigen „Woche für das Leben“, in der evangelische und katholische Kirche schwerpunktmäßig auf Themen aufmerksam machen, die „Leben bereichern“, warben die heimischen Kooperationspartner im Sinne von „Zusammenhalt gestalten“ für das Projekt.

Dass die „Freiwilligen Familienbegleiter“ wahrlich „kein Ersatz für Hauptamtliche sind und Geld sparen helfen sollen“, machten bei einer Vorstellungsrunde in Altenkirchen drei derzeit Aktive deutlich. Sie bringen ihre eigene Lebenserfahrung ein, haben sich qualifiziert und schenken einfach „Zeit“. Ein ehrenamtliches Engagement, das – so Uschi Weißenfels, Monika Neuwirth und Axel Hätty, die Einblicke in ihre Schwerpunkte gewährten - auch etwas zurück gibt.

Den zeitlichen Einsatz legen die Ehrenamtlichen anhand ihres Budgets selbst fest. Sie besprechen sich mit den Familien, die um Unterstützung nachsuchen, schaffen dort Freiräume – etwa für Alleinerziehende oder Familien mit behinderten Kindern - oder helfen ganz konkret bei anstehenden Problemen.

Sie sind allerdings weder „Schreibbüro“ noch „Nachhilfelehrer“, auch wenn sie „ihrer Familie“ zur Seite stehen, bei einem wichtigen Behördendokument helfen oder mal mit den Kindern Vokabeln üben.
„Irgendwann spürt man, wenn eine Familie es ganz allein schaffen kann“ haben die Familienbegleiter erfahren. So ergibt sich auch ohne „Therapieplan“, wie er in der sozialpädagogischen Familienhilfe oder bei anderen professionellen Begleitangeboten geleistet wird, das Ende der „Begleitphase“ und die Ehrenamtler bringen sich an anderer Stelle ein.



Im Herbst 2013 wollen die kirchlichen Kooperationspartner in Altenkirchen erneut einen Ausbildungskurs für die „Freiwilligen Familienbegleiter“ anbieten. „Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt uns deutlich, wie solche Dienste immer wichtiger werden“, unterstreicht Diplom-Psychologe Wolfgang Fanter von der Evangelischen Beratungsstelle. Die über Jahrzehnte funktionierenden Systeme mit Hilfen durch Großfamilien oder lebendige Nachbarschaften trügen in einer „mobilen Gesellschaft“ immer weniger.

„Die Familien werden immer kleiner, der demographische Wandel schlägt durch, und zunehmend Geldprobleme, Scheidung oder große Belastungen durch Arbeitsplatzverluste oder auch im Beruf selbst, fordern Familien über die Belastungsgrenzen hinaus“, schildert Fanter Erfahrungen aus der alltäglichen Arbeit in der Evangelischen Beratungsstelle.

Die „Freiwilligen Familienbegleiter“ werden für ihre vielfältigen Aufgaben nicht nur entsprechend ausgebildet, sondern auch während ihrer Tätigkeit begleitet. Auch der stetige Austausch untereinander stärkt sie in ihrem Einsatz. Finanziert wird das Projekt durch Spendenmittel.

Wer sich vorstellen kann, sich als Familienbegleiter einzusetzen, kann mit Kooperationspartner (Evangelische Beratungsstelle 02681/3961 oder Caritasverband 02681/2056) Kontakt aufnehmen und sich informieren. Familien, die Unterstützung suchen, können ebenfalls dort nachfragen.

Gemäß dem Motto „Zusammenhalt gestalten“ bieten beide kirchlichen Einrichtungen auch den Vorteil, dass sie innerhalb der eigenen Netzwerke auf die vielfältigsten Angebote der Familien-Unterstützung zurückgreifen können. (pes)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Forst: Zwei Bienenzuchtvereine tauschen sich zu Varroa-Bekämpfung aus

In Forst kamen zwei Bienenzuchtvereine der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg zu einem fachlichen Austausch zusammen. ...

Themenvorschläge, Hinweise, Wünsche: Was möchten Sie bei den Kurieren lesen?

In unserer Region - Ihrer Heimat! - passieren oft Dinge, von denen wir als Redaktion nicht zwangsläufig ...

Zwei Jahre ohne Wasser: Wie geht es weiter mit dem Wiesensee bei Westerburg?

Ein See ohne Wasser - klingt komisch, ist aber seit nunmehr zwei Jahren das Schicksal des Wiesensees ...

Zahlreiche Ehrungen beim SV Wissen: Aktiven-Abend war wieder gut besucht

Der traditionelle "Aktiven-Abend" des Schützenvereins Wissen fand am Samstag (29. März) im Schützenhaus ...

Vandalismus in Pracht: Unbekannte beschädigen zahlreiche Fahrzeuge

In der Nacht zum Mittwoch (2. April) ereignete sich in Pracht ein Vorfall, der bei den Anwohnern für ...

Aprilscherz: Hector-Delfine am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur – Ein neuer Trend in der Region

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Weitere Artikel


Dem Eisen auf der Spur

Eine Exkursion ins Buchhellertal in Herdorf-Sassenroth bietet das Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen ...

Kreissparkasse lud zum Börsenfrühstück

Die Siegergruppen im Planspiel-Börse 2012 waren kürzlich zum Börsenbrunch von der Kreissparkasse Altenkirchen ...

Besuch der Kolpingsfamilie Betzdorf-Bruche

Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach war kürzlich zu Gast bei der Kolpingfamilie in Betzdorf-Bruche ...

Maifest in Brunken

Das Maifest des Musikvereins Brunken startet am Dienstag, 30. April, 18 Uhr mit den traditionellen Elementen. ...

Elternrat will Aufklärung

Der Elternrat der Kindertagesstätte "Lummerland" will Öffentlichkeit und Aufklärung. Es geht um Auftragsvergabe ...

Kreisstraße zwischen Marienthal und Breitscheidt wird ausgebaut

Schon lange ist die Kreisstraße 51, die zum Wallfahrtsort Marienthal im Landkreis Altenkirchen führt, ...

Werbung