Sabine Friedrich erzählt "Wer wir sind"
Anlässlich der Westerwälder Literaturtage stellt Sabine Friedrich am Donnerstag, 13. Juni, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus Herdorf ihr Buch "Wer wir sind" vor, das sich mit widerständigen Personen in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander setzt.
Herdorf. Sabine Friedrichs Roman über widerständige Personen im Nationalsozialismus wird im Rahmen der Westerwälder Literaturtage an einem passenden Ort im Landkreis Altenkirchen vorgestellt, im Rathaus Herdorf, das als unter den Nazis als Nest von "Nein-Sagern" verschrien war.
1934 übten Herdorfer und Sassenrother Bürger Widerstand gegen die Nationalsozialisten. In einer Volksabstimmung über die Vereinigung der Staatsämter „Reichspräsident und Reichskanzler“ sollte die Übernahme der beiden Ämter durch Adolf Hitler legitimiert werden. Landesweit bekam Hitler 89 Prozent Ja-Stimmen. In Sassenroth waren es nur 49,7 Prozent und in Herdorf 65 Prozent an Zustimmung. In der Folge hetzte die NSDAP gegen die Einwohner und rief offen zu Repressalien gegenüber den Bürgern auf. So war auf einem Spruchband in Herdorf zu lesen: „900 Verräter hier am Ort! Verrat ist schlimmer als Mord, drum Wanderer halte ein, nimm dir so 'n Schwein!“
Mit ihrer politischen Aussage gegen Hitler und die NSDAP standen die Herdorfer und Sassenrother aber nicht alleine da. Sabine Friedrich hat in ihrem Buch „Wer wir sind“ ein gewaltiges Panorama bewegender Lebensgeschichten – von den Mitgliedern der Roten Kapelle und kommunistischen Gruppen über die Weiße Rose bis zum Kreisauer Kreis und 20. Juli – erschaffen. So wie in diesem Roman sind sie den Menschen noch nie begegnet, die Moltkes und die Stauffenberg-Brüder, die Bonhoeffers, Lebers und die Dohnanyis, die Schulze-Boyens, die Schumachers, Coppis und all die anderen, die sich – aus den unterschiedlichsten Gründen – entschlossen haben, Hitler und seinem menschenverachtenden Regime die Stirn zu bieten. Die Lebensgeschichten all dieser Menschen mit ihren vielfältigen freundschaftlichen, beruflichen oder verwandtschaftlichen Verbindungen treffen die Menschen in diesem Roman mit einer unglaublichen Wucht. Hier werden universelle Fragen deutscher Identität aufgeworfen, in einer Zeit, als eine europäische Einigung in Frieden und Freiheit noch nicht absehbar, allenfalls ein Zukunftstraum Weniger war.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 13. Juni, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus Herdorf, Am Rathaus 1, 57562 Herdorf statt.
Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 6 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte). Die Karten für diese Veranstaltung sind erhältlich bei der Kreis-VHS Altenkirchen, im Kulturhaus Hamm/Sieg, im buchladen Wissen (02742-1874), bei der Buchhandlung MankelMuth in Betzdorf und im Rathaus Herdorf bei Frau Lück. Online-Bestellungen sind im Ticketshop der Seite www.ww-lit.de möglich.
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