Alsdorfer Bürger wehren sich - Demo am 14. Juni
Für die Alsdorfer Bürger ist das Fass übergelaufen. Bei einer Bürgerversammlung, zu der der Gemeinderat und Ortsbürgermeister Paul Schwan eingeladen hatten, wurde der Unmut zum Thema Ortsumgehung Alsdorf deutlich. Seit 40 Jahren gibt es Planungen, die nun eingestellt wurden. Das wollen die Alsdorfer nicht hinnehmen.
Alsdorf. Im November des vergangenen Jahres teilte der „Landesbetrieb Mobilität“ (LBM) der Verbandsgemeinde Betzdorf in einem lapidaren Zweizeiler mit, dass das Planfeststellungsverfahren für die Umgehung Alsdorf mit sofortiger Wirkung eingestellt sei.
Dagegen regt sich nun in der Alsdorfer Bevölkerung Protest. Auf Einladung des Gemeinderates trafen sich am Montagabend zahlreiche Alsdorfer Bürger im Haus Hellertal, um einen Protestmarsch durch die Gemeinde vorzubereiten.
Ortsbürgermeister Paul Schwan skizzierte noch einmal die Entwicklung bezüglich der Ortsumgehung Alsdorf. Erste Planungen reichen fast 40 Jahre zurück. Im Jahre 2001 hatte man dann die konkrete Hoffnung, dass mit dem Start des Planfeststellungsverfahrens die Realisierung in greifbare Nähe rückt. Doch wieder vergingen mehr als 10 Jahre ohne erkennbaren Fortschritt, bis die Planung für eine Umgehung im November 2012 mit einem kurzen Schreiben sang- und klanglos beerdigt wurde.
Dabei ist die Situation mit dem Durchgangsverkehr in Alsdorf in den letzten Jahren immer dramatischer geworden. Ca. 13.000 Autos durchfahren täglich den Ort. Eine äußerst enge Ortsdurchfahrt, die bei LKW-Begegnungsverkehr regelmäßig zu Staus führt, häufige Unfälle im Bereich der Hellerbrücke und eine insgesamt schlechte Qualität der Fahrbahndecke nahezu im gesamten Ortsbereich verschärfen die Situation. Hinzu kommt, dass der Durchgangsverkehr durch die räumliche Nähe zu Schule und Kindergarten ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Kinder darstellt. Schilderungen von Anwohnern der Hauptstraße über teilweise durch Leichtsinn herbeigeführte konkrete Gefahrensituationen machen die unhaltbaren Zustände deutlich.
Das alles wird sich durch die Entscheidung des LBM in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Dagegen wehren sich nun die Alsdorfer Bürger und planen für Freitag, 14. Juni (Freitagnachmittag) um 15:30 Uhr einen Protestmarsch durch den gesamten Ort (vom ehemaligen Betonsteinwerk Brenner bis zum Nahversorgungszentrum), um sich auf diese Art und Weise Gehör zu verschaffen und letztlich für ein Umdenken bei den Verantwortlichen zu werben.
Zur Vorbereitung trafen sich am Montagabend zahlreiche Alsdorfer Bürger. Aus dem vollbesetzten Saal im Haus Hellertal kamen viele Vorschläge, um den Protestmarsch so zu gestalten, dass er auch das erwartetete Echo vor allem bei der Landesregierung findet.
Am kommenden Samstag, 8. Juni, will man sich nun zwischen 10 Uhr und 14 Uhr am Bauhof treffen, um Plakate zu erstellen (Materialien dazu sollten mitgebracht werden), die den Protest in die Öffentlichkeit tragen sollen. Die Veranstalter laden die ganze Bevölkerung herzlich ein, sich an der Vorbereitung und vor allem an dem eigentlichen Protestmarsch zu beteiligen. Jeder zusätzliche Teilnehmer ist ein Multiplikator für das gemeinsame Anliegen: die Ortsumgehung für Alsdorf.
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