VHS Wissen zieht sich aus dem Kulturbereich zurück
Die VHS Wissen setzte mit besonderen kulturellen Veranstaltungen seit Jahrzehnten ein Zeichen in Wissen. Damit soll jetzt Schluss sein, denn es fehlt das Geld. Dies teilte die Leiterin Maria Bastian-Erll mit. Es wird auf Grund fehlender Gelder einige Einschnitte geben.
Wissen. Dass mit niveauvollen Veranstaltungen kein Geld zu verdienen ist, gehört zu den allgemein bekannten Tatsachen. Dennoch können durch Unterstützung der Kommunen und Sponsoren aus der Wirtschaft Kulturveranstaltungen weiter angeboten werden.
Die VHS Wissen hat jedoch bei ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung feststellen müssen, dass ein weiteres Engagement im Kulturbetrieb nicht weiter möglich ist. Der wichtigste Grund dafür ist der massive Einbruch von Buchungen und damit von Eintrittsgeldern. Dazu kommt, dass der Hauptsponsor zu Zeiten des früheren Vorsitzenden, des im letzten Jahr verstorbenen OStD i.R. Josef Twieg, seit Jahren keinen Beitrag mehr leistet.
Im Veranstaltungsbereich gibt es in Wissen inzwischen viele Alternativen: Die kulturWERKwissen gGmbH und viele Vereine bieten Partys, Konzerte und Comedy an. Die Volkshochschule stand bisher für ein „Nischenprogramm“, z.B. Theater, klassische Konzerte, Weltmusik, Jazz, politisches Kabarett und Autorenlesungen., also notorisch defizitäre Sparten. Ein geringer Teil dieser Veranstaltungen kann vom Kulturwerk und vom Arbeitskreis Kultur der Zukunftsschmiede Wissen übernommen werden, aber längst nicht alle.
Die erste Veranstaltung, die diesem Sparzwang zum Opfer fallen wird, ist das wunderbare deutsch-türkische Ensemble FizFüz, das für den 13. September vorgesehen war.
Die zweite schmerzhafte Einbuße wird das Weihnachtsmärchen des Hamburger Tourneetheaters sein, das seit über 40 Jahren am ersten Samstag im Advent stattfand. Die in den letzten Jahren gespielten Märchen „Schneewittchen“ und „Der gestiefelte Kater“ zogen jeweils nur noch etwa 60 Besucher an.
Ob die Westerwälder Literaturtage in den nächsten Jahren noch in der Regie der VHS Wissen stattfinden können, ist ebenfalls fraglich. Das in den letzten Jahren sehr maßvolle Defizit wird sich in diesem Jahr durch fehlende Eintrittsgelder vervielfachen.
Als gute Nachricht teilt die Vorsitzende, Maria Bastian-Erll, zum Schluss mit, dass die Schönstein-Serenade, die an diesem Samstag in die 97. Runde geht, wenigstens bis zum 100. Geburtstag aufrecht erhalten bleiben soll.
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