Zur Zukunft der Krankenhäuser auf dem Land
Zu einem richtungsweisenden Informationsaustausch zur Zukunft der Krankenhäuser auf dem Land besuchte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel gemeinsam mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, im DRK-Krankenhaus Altenkirchen
Altenkirchen. „Auch wegen des demografischen Wandels, mit immer mehr älteren Menschen, muss in der Zukunft die Erreichbarkeit eines Krankenhauses auf relativ kurzem Weg gewährleistet sein“, bekräftigte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, der gemeinsam mit Jens Spahn, dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, das DRK-Krankenhaus in der Kreisstadt Altenkirchen aufsuchte. Dabei ging es einmal mehr um die derzeitige und zukünftige Situation der Krankenhäuser auf dem Land.
Gesprächspartner der beiden Gesundheitspolitiker, die von örtlichen CDU-Mitgliedern begleitet wurden, waren unter anderen Geschäftsführer Günter Bartels und der ärztliche Direktor, Dr. Peter Henn. „Für deutsche Ärzte scheint die Region Westerwald-Sieg nicht mehr attraktiv zu sein“, hieß es. Heute sei es quasi unmöglich deutsche oder deutschsprachige Mediziner für freie Stellen am Krankenhaus in der Region zu gewinnen. Stattdessen meldeten sich Ärzte aus dem osteuropäischen Raum oder aus dem Nahen Osten, die bereit seien hier ihren Dienst auszuüben.
Das aber stelle allein durch Sprachschwierigkeiten ein erhebliches Problem dar. Deshalb lässt der ärztliche Direktor entsprechende Bewerberinnen und Bewerber zunächst einmal vier Wochen hospitieren, bevor er über eine Einstellung entscheidet. Denn allein hinblickend der Sprachprobleme stelle sich die Frage, wann eine Dienstfähigkeit erreicht sei.
Auf die sorgenvolle Bemerkung von Dr. Peter Henn, dass gerade den Krankenhäusern auf dem Land immer mehr Spezialisten verloren gingen, erklärte das Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, Erwin Rüddel: „Wir brauchen auf jeden Fall mehr Medizin-Studienplätze. Dabei muss aber auch über den Numerus Clausus, als Zugangsregelung dieses Studienganges nachgedacht werden.“
In der heutigen Zeit seien Frauen gut zwei Drittel des medizinischen Nachwuchses. Von denen hätten die meisten Familienplanung und auch damit flexible Arbeitszeiten fest im Blick. Dies wiederum stelle insbesondere die Krankenhäuser auf dem Land vor weitere große Herausforderungen.
Positiv begrüßte das Krankenhaus-Gremium die vom Deutschen Bundestag beschlossenen Versorgungszuschläge als Soforthilfen für Krankenhäuser. Die sollen die Grundversorgung der Bevölkerung durch die Krankenhäuser sicherstellen. Das DRK-Krankenhaus Altenkirchen rechnet so mit zusätzlichen Einnahmen von gut 250.000 bis 280.000 Euro. „Dies darf und sollte kein auf ein oder zwei Jahre angelegtes, sondern ein längerfristiges Programm sein“, äußerte Verwaltungschef Günter Bartels.
„In der Region, auf dem Land muss für die Patienten mit normalen Beschwerden weiterhin auf dem kurzen Weg ein Krankenhaus erreichbar sein“, verlautete es unisono. Bei Krankheiten, die Spezialisten erforderten, müssten jedoch zukünftig weitere Wege in Kauf genommen werden, denn die Zeiten, in denen Kliniken alles unter einem Dach anböten, seien vorbei. Das bekräftigte einmal mehr Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel: „Es kann nicht mehr jeder alles machen.“
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