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Kreisverwaltung setzt auf Rapsöl
Die Kreisverwaltung in Altenkirchen will eine Vorreiterrolle für umweltschonendes, wirtschaftsförderndes und nachhaltiges Handeln beim Thema Dienstwagen spielen. Ein erster Schritt ist gemacht. Kurzerhand wurde ein vier Jahre alter Opel Astra auf Rapsölbetrieb umgestellt.
Kreis Altenkirchen. "Rapsöl ist aber nicht Biodiesel" - das war die erste Erkenntnis, die Lars Kober, zuständiger Mitarbeiter im referat Regional- und Kreisentwicklung bei seinen Recherchen zum Thema biogene Kraftstoffe gewinnen konnte. Rapsöl ist die Vorstufe zu Biodiesel, sozusagen das unbehandelte Produkt. Bei Biodiesel wird aus dem Raps das Rapsöl herausgepresst und in einem aufwändigen Verfahren zu Rapsölmthylester weiterverarbeitet. Das schlägt sich auch im Preis nieder. Derzeit bezahlt man für einen Liter Biodiesel fast einen Euro, für einen Liter Pflanzöl sind es 75 Cent.
Ganz so einfach ist die Umstellung auf das preiswerte Rapsöl allerdings nicht. So ist ein entsprechender Umbau am Fahrzeug erforderlich. Verzichtet man auf diesen Umbau, kann das teuer werden. Im schlimmsten Falle droht ein Motorschaden.
Die Kreisverwaltung wurde bei ihrer Suche nach einem sogenannten Umbaukit fündig, die Firma Autoviduell aus Ingelbach bietet bereits seit einigen Jahren den Umbau von herkömmlichen Dieselfahrzeugen auf Pflanzenölbetrieb an.
"Damit möchten wir ein Zeichen setzen. Die Wälder und Wiesen des Kresies stecken voller Energie, die wir nutzen müssen. Bundesländer wie Sachsen zeigen auf, welch enormes Potential für die heimische Landwirtschaft im Anbau von Energiepflanzen steckt. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Preise für die fossilen Energieträger stetig steigen und für viele Menschen in unserem Kreis die Kürzung der Pendlerpauschale eine zusätzliche Belastung darstellen wird, müssen wir nach regionalen Lösungen suchen. Die Nutzung der heimischen Biomasse, in diesem Falle das Rapsöl, ist ein Teil des Gesamtlösungsansatzes," so Landrat Michael Lieber.
Neben dem Fahrzeugumbau, die Kosten betragen je nach Pkw zwischen 2000 und 3000 Euro, muss berücksichtigt werden, dass die Herstellergarantie auf den Motor komplett erlischt. Landrat Lieber: "Dieses Risiko ist uns bekannt. Um dennoch einen ökologischen und ökonomischen Impuls für die region zu generieren, sind wir bereit, dieses Risiko einzugehen."
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Foto: "Gib Gas mit Rapsöl" - ein neuer Treibstoff für dieselbetriebene Fahrzeuge im Westerwald könnte nach Ansicht von Landrat Michael Lieber das Rapsöl werden.