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Nachricht vom 14.08.2013    

Einst eine Brücke gebaut - Alte Fotos gesucht

Vor mehr als 80 Jahren wurde in der Wissener Brückhöfe eine Fußgängerbrücke über den Wisserbach gebaut. Der damalige Kriegerverein, der später dem Schützenverein beitrat, erhielt die Erlaubnis zum Bau der rund 30 Meter langen Brücke. Die Bauunterlagen aus jener Zeit sind vollständig erhalten, es fehlen Fotoaufnahmen.

Hermann Josef Dützer zeigt hier den Bau-Erlaubnisschein für die Fußgängerbrücke, neben den Originaldokumenten, die im Besitz des SV Wissen sind, würde sich der Verein über vorhandenen alte Fotos freuen. Foto: Verein

Die derzeitigen Brückenneubauten und Sanierungen aus Alters- oder Abnutzungsgründen in der Region, auch im Stadtbereich, waren dem Chronisten des Wissener Schützenvereins Anlass, Einsicht in die noch vollständig vorhandenen bautechnischen Unterlagen zu nehmen, die vor über 80 Jahren zum Bau einer Fußgängerbrücke von der heutigen Morsbacher Straße über den Wisserbach führte.

Sie war als Zuwegung zu seinem Schießstand „Am Mühlengraben“ vom damaligen Wissener Kriegerverein konzipiert worden. Diese Veteranengemeinschaft hatte sich nach dem preußisch-österreichichen „Bruderkrieg“ 1866 gegründet und am 5. August 1921 die ebenfalls noch im Original vorliegende behördliche Erlaubnis zum Bau eines in Ziegelmauerwerk zu errichtenden Schießstandes im heutigen Stadtteil Brückhöfe erhalten und diesen bald erstellt. Nicht zuletzt aufgrund der betrieblichen Expansion der unmittelbar neben dem Schießstand ansässigen Holzhandlung mit Sägewerk der Firma Johann Hombach Söhne und der bald sehr eingeschränkten Zugangsmöglichkeit zu den Schießanlagen fasste man im Jahre 1930 den Beschluss, mit einer Fußgängerbrücke über den Wisserbach diesen Zustand zu beheben.
Ein Teilbereich des hierfür benötigten Ufergeländes befand sich im Eigentum des Fürsten von Hatzfeldt, mit welchem aber ein Abkommen dergestalt getroffen wurde, dass dessen im Jagdbetrieb tätigen Bediensteten den Schießstand zu Übungszwecken mit benutzen durften.
Am 15. Dezember 1930 beantragte der Kriegerverein bei der Baupolizeiverwaltung Wissen die Genehmigung zum Bau der 2 Meter breiten und über 30 Meter langen Brücke, die für eine Verkehrslast von 400 Kilogramm pro Quadratmeter (Menschengedränge angenommen) berechnet war. Gegen eine Verwaltungsgebühr von 10 Reichsmark wurde am 30.5.1931 die Baugenehmigung erteilt.



Die Laufbahn der Brücke wurde aus Eisenbahnschienen mit Holzdielenbelag hergestellt. Beiderseits verlief ein eisernes Geländer von einem Meter Höhe. Da keine festen Landpfeiler innerhalb des Bachbettes errichtet wurden, blieb das Hochwasserquerprofil des Wisserbaches auch voll erhalten. Lediglich drei Stück schmale Bockstützen aus Eisenkonstruktion auf Betonfundamenten im Ufer- und Böschungsbereich erlaubten nach statischer Berechnung die vorgegebene Belastbarkeit des Bauwerks.

Der Wissener Kriegerverein löste sich dann aus vereinsinternen Gründen Mitte der 1930er Jahre auf und trat dem eigenständigen Kleinkaliberschützenverein bei, der auch die weitere Unterhaltung aller Baulichkeiten, wie auch der Fußgängerbrücke, übernahm.
Der Kleinkaliberschützenverein wiederum fusionierte auf Druck der damaligen Machthaber am 5. Februar 1938 mit dem seit 1870 und noch heute bestehenden Wissener Schützenverein, der im Jahre 1945 durch das Kontrollratsgesetz vorübergehend aufgelöst wurde. Das Schießstandgebäude diente noch einige Jahre unter anderem als Notunterkunft, bevor letzte Reste des Mauerwerks vor wenigen Jahren völlig entfernt wurden. Auch die Brücke über den Wisserbach, inzwischen ihres eigentlichen Zweckes beraubt, verfiel nach und nach und wurde
letztendlich zur Schrottverwertung demontiert.

„Leider sind keinerlei Fotoaufnahmen der Brücke in unserem ansonsten sehr umfangreichen Archiv vorhanden“, bedauert Vereinsvorsitzender Hermann-Josef Dützer. Er und seine Schützenkameraden würden sich freuen, wenn ihnen Aufnahmen aus jener Zeit überlassen werden könnten, die sie nach Reproduktion selbstverständlich zurückgeben würden.


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