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Nachricht vom 04.09.2013    

5. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse zog Massen an

Zahlreiche junge Menschen fanden am Mittwoch den Weg auf die 5. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse im Kreis Altenkirchen, um sich über vielfältige Angebote zu Praktikums-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren und erste Kontakte für den beruflichen Werdegang zu knüpfen.

Auf der 5. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse für den Kreis Altenkirchen informierten sich zahlreiche junge Menschen im Hinblick auf ihre individuelle Berufswahl. (Fotos: Bianca Klüser)

Altenkirchen. Am Mittwoch fand die 5. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse im Kreis Altenkirchen statt, die in diesem Jahr auf dem Gelände des SRS Sportparks Altenkirchen ausgerichtet wurde. Erneut fanden zahlreiche Schülerinnen und Schüler den Weg zu der Veranstaltung, um sich bei ausstellenden Unternehmen über Möglichkeiten zu Praktikum, Ausbildung und Studium zu informieren. Mit Blick auf den nahenden Berufseinstieg bot auch die 5. Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse jungen Menschen einmal mehr die Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und sich über die vielfältigen Möglichkeiten zu informieren.

Neben Berufsparcours, einer Modenschau der Berufsbekleidung, dem Projekt MINT und einem Bewerbungs-Casting standen eine Making of Frisur-Styling und Front-Cooking auf dem Programm. Außerdem wurden die Schülerinnen und Schüler von über 70 Ausstellern aus der Region und deren Informationen zu über 140 Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten erwartet, sodass im Rahmen der Veranstaltung eine Vielzahl zukunftsweisender Gespräche geführt werden konnten.

Ziel der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse sei es, Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse für einen Beruf zu begeistern bzw. anhand von Kleidungspräsentation und mehr den jungen Menschen ein Gefühl vom jeweiligen Beruf zu vermitteln, so Oliver Rohrbach, Regionalsgeschäftsführer der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen, der als Moderator durch eine Podiumsdiskussion führte, an welcher nachfolgende weitere Vertreter aus Politik, Bildung, Schule und Wirtschaft teilnahmen: Landrat Michael Lieber als Schirmherr der Veranstaltung, Thomas Bellersheim als Vizepräsident der IHK Koblenz, Bernd Hammes und Thomas Leiner als ehrenamtliche Sprecher der Handwerkskammer Koblenz, Thomas Weigel als ehrenamtlicher Sprecher der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, Doris John und Christoph Fischer als ehrenamtliche Sprecher des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft, Karl-Ernst Starfeld als Leiter der Agentur für Arbeit sowie Dr. Ulrich Bernhardt, der als Beiratsvorsitzender der IHK Koblenz das Grußwort inne hatte.

„Die Berufsentscheidung prägt oft das ganze Leben“, so Dr. Ulrich Bernhardt. Gerade aber die Lebensphase der Berufsorientierung stelle eine solche dar, die von vielfältigen Veränderungen geprägt sei. Die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse soll den jungen Menschen dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen, und stelle somit einen einzelnen Stein eines Mosaiks dar, aus welchem die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf die Berufswahl schöpfen können.

Schirmherr und Landrat Michael Lieber unterstrich die Wichtigkeit der Veranstaltung ebenso. Die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse stelle ein Zusammenwirken von Kreis und Region, von Schule und Wirtschaft in einem gemeinsamen Netzwerk da. „Es wird deutlich, dass die Region sich Schülerinnen und Schülern präsentiert“, so Lieber. Man müsse etwas dafür tun, die Fachkräfte in der Region zu halten. Das setze natürlich auch voraus, dass auch etwas für die Region getan wird.

Arbeitsagenturleiter Karl-Ernst Starfeld sieht die Mitwirkung bei der Ausrichtung der Veranstaltung als zentrale Dienstleistung zugunsten junger Menschen. Die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse diene als eine „Leistungsschau des Angebots für junge Menschen in der Region“, so Starfeld. Somit sei die Messe eine Bereicherung für die Berufsorientierung in der gesamten Region. Das Ausbildungsangebot des Kreises Altenkirchen sei absolut konkurrenzfähig.

Handwerkskammersprecher Bernd Hammes wies auf die zahlreichen offenen Ausbildungsstellen auf dem Handwerksmarkt im Kreis Altenkirchen hin. Im Rahmen der Messe sei Betrieben die Möglichkeit geboten sich zu präsentieren, ein Angebot, das man auch in Zukunft nutzen solle. Denn aktuell seien für das kommende Ausbildungsjahr noch rund 83 Stellen im Kreis unbesetzt.

Kollege Thomas Leiner verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Informationsbus der Handwerkskammer im Außenbereich des Messegeländes, in dem Schülerinnen und Schülern diverse Ausbildungsberufe näher gebracht werden sollen und gezeigt wird, wie das eine oder andere Handwerk funktioniert.



IHK-Vizepräsident Thomas Bellersheim ist der Auffassung, dass die Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse für die Unternehmen bereits wichtiger ist, als viele denken. „Der Kampf um die Köpfe hat längst begonnen“, so Bellersheim und verwies auf die Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen mit qualifizierten Jugendlichen. Heute sei es häufig der Fall, dass der Ausbildungsbetrieb noch einen Teil der häuslichen Erziehung ableisten müsse, damit müsse man sich abfinden. Dennoch sei es wichtig die Chance zu nutzen, die Jugendlichen auf sich aufmerksam zu machen. Im gesamten Kammerbezirk Koblenz sei die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent gesunken, im Kreis Altenkirchen ist der Stand plus ein Ausbildungsverhältnis im Vergleich zum August 2012 – ein vergleichsweise gutes Ergebnis.

Auch der ehrenamtliche Sprecher der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, Thomas Weigel, wies darauf hin, dass im Kreis Altenkirchen der Nachwuchs qualifizierter Fachkräfte immer weiter schwindet, obwohl das Ausbildungsangebot breit gefächert ist. „Es hat mich beeindruckt, wie sich manche junge Menschen schon im Vorfeld der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse vorbereiten“, so Weigel.

Christoph Fischer, ehrenamtlicher Sprecher des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft, erklärte, wie wichtig es sei, das Thema „Netzwerk“ aufzugreifen. Gerade das MINT-Projekt, welches Berufe der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik insbesondere dem weiblichen Nachwuchs näher bringen soll, sei ein wichtiger Schritt.

„Ein Arbeitskreis schließt sich irgendwann“, ergänzte Kollegin Doris John und betonte, dass es wichtig sei, Gespräche mit allen Beteiligten zu führen und ein Netz zu bilden, um die daraus entstehenden Synergieeffekte nutzen zu können. Man müsse alles dafür tun, dass die Menschen im Kreis Altenkirchen eine Perspektive haben. „Wir sind Partner für etwas Gutes“, so John. Man müsse früh schon die Weichen für die Berufsorientierung stellen und Schülerinnen und Schüler mit dem Partner Wirtschaft in Kontakt bringen. „Wir dürfen keinen verlieren“, so John, „Jeder Mensch ist etwas Wert.“

Einen positiven Eindruck von der Messe erhielten die über 70 Aussteller, die sich dort präsentierten. „Es ist sehr viel los. Wir kommen gar nicht mehr raus aus dem Reden“, so Mara Brück, Auszubildende zur Bankkauffrau bei der Sparkasse, die gemeinsam mit dem Auszubildenden Louis Ebener eine Vielzahl junger Menschen an ihrem Stand willkommen heißen konnte. Es sei schön, den Schülerinnen und Schülern kleine Tipps im Hinblick auf die Berufswahl geben zu können.
„Heute Morgen war sehr viel los“, erklärte auch Volker Hammer, Geschäftsführer von Intersport Hammer, und zeigte sich zufrieden. Er habe bereits gute und interessante Gespräche mit einigen Jugendlichen führen können.
Großer Andrang herrschte auch am Stand des Friseursalons von Tanja Fenstermacher, die gemeinsam mit ihren Angestellten die Köpfe zahlreicher junger Menschen verschönerte. Mit Frisuren-Styling und Make Up wurde der Stand zu einem Blickfang und zog viele Jugendliche an – sehr zur Freude der Aussteller.

Auf positive Resonanz stieß die diesjährige Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse auch bei den jungen Besucherinnen und Besuchern. „Wir sind zum ersten Mal hier, gezwungenermaßen von der Schule aus, aber eigentlich ist es ganz gut“, erklärten David, Niclas und Max, die alle drei die neunte Klasse des Westerwald-Gymnasiums Altenkirchen besuchen, „Man geht gerne hier hin, weil man sich für seine Zukunft interessiert.“ Auch Mara und Anja, die beide die achte Klasse der IGS Hamm/Sieg besuchen, zeigten sich von ihrem ersten Besuch auf der Messe positiv überrascht: „Es gefällt uns gut. Man kann viele verschiedene Berufe kennenlernen. Das ist toll.“

Organisiert wurde die Messe von der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Koblenz, dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft, den Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, der Agentur für Arbeit sowie dem Kreis Altenkirchen. (bk)


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