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Globalisierung Thema bei Kreissynode
Das Thema Globalisierung steht im Mittelpunkt der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen am 23. und 24. März in Friedewald. In Arbeitsgruppen wollen sich die etwa 70 Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden des Kreises verschiedenen Aspekten des weltumspannenden Themas nähern.
Kreis Altenkirchen. Begonnen wird die Kreissynode des Evangelsichen Kirchenkreises Altenkirchen am kommenden Wochenende in Friedewald mit einem Abendmahlgottesdienst in der örtlichen reformationskirche. Die Predigt hält ein "altes Friedewälder Gesicht": Professor Dr. Franz Segbers, langjähriger Dozent an der Sozialakademie und heute Referent für Ethik beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Privatdozent für Sozialethik an der Universität Marburg.
Nach dem Gottesdienst kommt die Synode in den Räumen der Sozialakademie zusammen. Einige Folge- bzw. Vorberatungen stehen dabei in Zusammenhang mit vorausgegangenen und kommenden Synoden.
Dem großen Themenbereich der Globalisierung (auch Thema der Landessynode im kommenden Jahr) nähert sich die Synode nach einem Einführungsreferat von Professor Segbers in verschiedenen Arbeitsbereichen, die vieldiskutierte Teilbereiche aufgreifen und auch in Bezug zur Region setzen. So unter anderem im Bereich des "fairen Handels", der in zwei Weltläden im Kreis und in verschiedenen Kirchengemeinden stark vorangetrieben wird; die AG "der Westerwald und die Globalisierung: Landwirtschaft" will auch der Frage nachgehen, wie sich die heimische Landwirtschaft in Zeiten der Globalisierung entwickelt.
Die Idee des "Oiko-Kredits" hat ähnliche Ziele wie die Raiffeisenbewegung seit etwa 100 Jahren, aber: Hat die Idee Raiffeisens heute in Zeiten von "Basel II" noch Bestand? Haben kleine Banken und kleine Kreditnehmer im globalisierten Umfeld noch Chancen? Mit diesen und anderen Fragen befasst sich eine weitere Arbeitsgruppe.
Schon seit Jahrzehnten unterhält der Kirchenkreis Altenkirchen eine Partnerschaft mit dem kongolesischen Kirchenkreis Muku. Fragen zur Partnerschaft, aber auch die Auswirkungen der Globalisierung auf den Kongo werden die Synodalen beschäftigen.
Wie kann man möglichst praktisch das Thema Globalisierung anpacken? Ein gutes Instrument ist das Elan-Mobil. In einem Anhänger, der überall zu Schulen, gemeinden etc. problemlos gebracht werden kann, wird Anschauungsmaterial zuhauf geboten. Über den Einsatz des Elan-Mobils geht es in einer weiteren Arbeitsgruppe.
Ein derzeit heiß diskutiertes Thema ist die Gesundheit. Dabei wurden Stimmen laut, dass es auch bei uns einen unmittelbar spürbaren Zusammenhang zwischen Einkommen und Gesundheitsbewahrung/Kranheitsversorgung geben könnte. Doch: Was bei uns als Bedrohungsszenario gilt, ist in großen Teilen der Welt bereits Realität. Armut macht krank! Über Aspekte der weltweiten Gesundheitsfürsorge, aber auch die Situation vor Ort diskutieren die Synodalen ebenfalls.
Zu allen Arbeistgruppen hat sich die Synode kompetente Gesprächspartner eingeladen und will sich bemühen, die Arbeitsergebnisse direkt in den landeskirchlichen Diskussionsprozess einzuspeisen.
Neben ihrem Schwerpunktthema hat die Synode noch einiges mehr abzuarbeiten. So fehlt in dem Prozess der Zusammenarbeit der evangelischen Altenheime im Kreis noch die endgültige synodale Abstimmung zu den Gesellschaftsverträgen. Vorberaten wurde hierzu bereits bei vergangenen Synoden und in den beteiligten Gremien. Die beiden Aufsichtsräte haben für Zustimmung plädiert.
Den Blick gleichzeitig zurück und nach vorne richten die Synodalen bei der "Prioritätendiskussion". Im Vorjahr wurde bei einer Kresisynode bereits intensiv über Vorschläge der landeskirchlichen Arbeitsgruppen diskutier und verschiedene Stellungnahmen wurden abgegeben. Die Aneregungen und Kritik aus den Kirchenkreisen hat die Landessynode aufgegriffen und in ihre Beschlussvorlagen eingearbeitet. Nun soll die Umsetzung auf Kirchenkreis-Ebene angegangen werden. Zwei Anträge, die sich mit Organisationsstrukturen beschäftigen, liegen der Synode vor.
Dazu gehört auch ein Blick auf den laufenden Prozess der "Regionenbildung", ebenfalls eine wichtige Organisationsfrage des Kirchenkreises mit Blick auf die Herbstsynode am 9. und 10. November in Altenkirchen.
Außerdem geht es um den bevorstehenden Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln mit den Vorbereitungen der "Wasseraktion" dort, die Prebyteriumswahlen 2008 und dafür vorbereitende Wahlen.(pes)
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Foto: Das Rheinland wird beim Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni in Köln nicht nur durch seine Menschen zusammenströmen, sondern auch bei einer symbolischen "Wasseraktion". Im Kreis Altenkirchen sammeln derzeit die Kirchengemeinden - wie hier Presbyter aus Almersbach - Wasser aus den Gewässern ihres Gemeindebereiches. Am Wochenende bei der Kreissynode in Friedewald wird das Wasser aus allen 16 Kirchengemeinden in einem "Kreis-Fass" vereint, das Superintendent Eckhard Dierig dann nach Köln schaffen wird.