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Sinnvoller Umgang mit der Natur
Das ist auch im Interesse der Unternehmen: Der weise und sinnvolle Umgang mit der Natur. Darum ging es bei der Tagung der IHK, zu der Experten aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Wissenschaft von der Industrie- und Handelskammer (IHK) nach Koblenz eingheladen waren.
Region. "Der weise und sinnvolle Umgang mit der Natur liegt im elementaren Interesse der Unternehmen" - so begrüßte Hans-Jürgen Podzun, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und 60 geladene Experten aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Wissenschaft. Sie alle waren auf Einladung des Deutschen Industrie- und Handelkammertags (DIHK) aus ganz Deutschland zu der Veranstaltung "UN-Naturschutzkonferenz 2008 – Was hat die Wirtschaft zu erwarten?" in die IHK nach Koblenz gekommen, um im Vorfeld der 9. EU-Naturschutzkonferenz, die im Mai in Bonn stattfinden wird, über die Bedeutung von ökologischer Nachhaltigkeit für die Wirtschaft zu diskutieren.
"Seit 175 Jahren greift die IHK Koblenz Themen auf, die für die Unternehmen der Region von Bedeutung sind. Wenn man bedenkt, dass rund 40 Prozent der Weltwirtschaft auf biologischen Produkten und Prozessen basieren, wird klar, dass Artenschutz nicht nur unter ethischen, ethnischen und ökosystemischen Aspekten betrachtet werden kann, sondern gleichermaßen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten", sagte Podzun.
Dass die Unternehmen sich nicht nur um den Erhalt der Artenvielfalt sorgen, sondern auch um die Vereinbarkeit des Artenschutzes mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Deutschland, wurde in einem Vortrag von Willy Kuhn, stellvertretender Vorsitzender des DIHK-Ausschusses für Umwelt und Energie, deutlich. Die IHK-Organisation fordert vor allem Planungssicherheit für die Unternehmen. Die Entwicklung von Infrastruktur dürfe nicht durch überzogene Auflagen verteuert, verzögert oder sogar ganz verhindert werden, so Kuhn.
"Biologische Vielfalt ist die Datenbank der Natur, Rohstoffbasis einer wachsenden Weltbevölkerung, Lebensversicherung vor allem für die Menschen in armen Ländern durch die Bereitstellung von wichtigen Dienstleistungen wie Hochwasserschutz, Klimaanpassung, traditionelle Medizin", so Staatssekretär Machnig, der die neue nationale Strategie zur biologischen Vielfalt vorstellte, die durch die Bundesregierung im Vorfeld der 9. UN-Naturschutzkonferenz verabschiedet wurde. Auf 178 Seiten beleuchtet die Bundesregierung das Thema "Biodiversität" von verschiedenen Seiten. "Die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt ist eine Verpflichtung für uns alle: die jetzige und auch zukünftige Bundesregierungen, die Länderregierungen und Kommunen und auch Wirtschaft und Gesellschaft. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, dass auch zukünftige Generationen den Reichtum der Natur nutzen können", so Machnig. Professor Dr. Helmut J. Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern, und Vorsitzender des Landespflegebeirates Rheinland-Pfalz, stellte schließlich die wirtschaftliche Bedeutung von Artenschutz heraus.
Anschließend diskutierten die Teilnehmer im Rahmen einer Podiumsdiskussion über geeignete Werkzeuge des Arten- und Naturschutzes.