Frauen zurück in den Beruf
Zum Informationsbesuch kam MdL Michael Wäschenbach zum Verein "Familie und Beruf" in Altenkirchen und wurde dort umfassend von Anke Richter zur Arbeit des Vereins und des Beratungsbüros informiert. Der Verein hilft Frauen beim Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Altenkirchen. Was müssen Frauen beachten, die nach längerer Pause wieder in die Berufswelt einsteigen oder sich selbstständig machen wollen? Der Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach, Wallmenroth, besuchte das Büro von „Familie und Beruf e.V.“ in Altenkirchen. Betriebswirtin Anke Richter informierte ihn über die Arbeiten des Vereins und des Beratungsbüros „Neue Kompetenz“.
„Wir sind nicht hier, um Frauen in den Beruf zu drücken“, sagte sie. „Unsere Aufgabe ist es, eine umfassende Analyse der individuellen Situation zu erstellen. Erst dann überlegen wir gemeinsam mit ihnen, welche realistischen beruflichen Ziele erreichbar sind und wie der Weg dorthin verlaufen kann.”
Dazu bietet der Verein, der auch in Betzdorf ein Büro unterhält, gleich eine ganze Reihe von Maßnahmen. Nach fünf bis sechs Beratungsterminen schließt sich ein Coaching über mehrere Monate an. Dabei lernen die Beraterinnen von „Familie und Beruf e.V.“ die persönlichen Stärken und Interessen ihrer Kundin kennen und auch deren private Situation mit ihren diversen Verpflichtungen. Daraufhin erarbeiten sie ein individuell abgestimmtes Konzept, das alle wichtigen Informationen zusammenbringt. Am Ende dieser Orientierungsphase steht der Wiedereinstieg in ein Beschäftigungsverhältnis, in Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen, Unternehmen der Region und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Altenkirchen.
„Drei Viertel der Frauen, die zu uns kommen, haben eine Berufsausbildung“, sagte Anke Richter. „Da setzen wir an und erstellen ein individuelles Paket. Wir wollen erreichen, dass sie einen Beruf finden, der ihnen Freude macht und zu den persönlichen Rahmenbedingungen passt. Ebenso helfen wir beim Schritt in die Selbstständigkeit, indem wir gemeinsam Ideen und einen realistischen Businessplan entwickeln. Das sind Leistungen, die die Agentur für Arbeit so nicht anbieten kann.“
Der Verein ist seit 1998 tätig. Anke Richter: „In dieser Zeit haben wir über 10000 Frauen individuell betreut. Und bei den über 150 Gründungen der letzten Jahre gab es keine einzige Insolvenz.“ Sie sprach in diesem Zusammenhang auch Landrat Michael Lieber ihren Dank aus, der den Verein über die Jahre hinweg sehr unterstützt hat.
Zusätzlich beteiligt sich der Verein auch in der Jury des vom Land RLP unterstützten Wettbewerbs „Firma und Familie“. Alle Unternehmen mit familienfreundlichen Maßnahmen können teilnehmen. „Viele Firmen tun mehr für ihre Mitarbeiter als sie müssten, und dieses Engagement wollen wir auszeichnen“, so Richter. „Dadurch werden die Unternehmen attraktiver für Fachkräfte und stärken den Standort Westerwald.“
„Der ganzheitliche, nachhaltige und qualitätsorientierte Ansatz des Vereins ist überzeugend“, äußerte sich MdL Wäschenbach nach dem Gespräch. „Durch ihr überzeugendes Konzept und gute Vernetzung erreichen die Beraterinnen von Familie und Beruf e.V. eine beeindruckend hohe Erfolgsquote. Das zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene ist.“
Wäschenbach sagte Richter seine Unterstützung zu und versprach, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für den Verein und das Beratungsbüro einzusetzen. So dürfe eine Kappung der Beratungsstellen im Lande – bei allem Verständnis für notwendige Sparmaßnahmen – nicht erneut zu Lasten des Nordens von Rheinland-Pfalz erfolgen. Ein falsch verstandener Sparwille dürfe auch nicht zu Lasten der Qualität gehen, sondern bei billigen Bildungsträgern müsse auf die erforderlichen Qualitätsstandards geachtet werden.
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