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Nachricht vom 08.10.2013    

Wenn der Bauernhof zum Klassenzimmer wird

Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders besuchte kürzlich gemeinsam mit einer fünften Klasse der Waldbröler Realschule den Hof Hagdorn bei Wissen, der zu den 60 rheinland-pfälzischen Bauernhöfen gehört, die als „Lernort“ ein pädagogisches Konzept für Kinder und Jugendliche bieten.

Der Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders (hinten links) ist überzeugt vom Konzept „Lernort Bauernhof“ auf Hof Hagdorn - hier begleitet er die Gruppe von Waldbröler Realschülern bei der Hoferkundung mit Günter Euteneuer (vorne rechts). (Foto: pr)

Wissen/Hof Hagdorn. Über 60 rheinland-pfälzische Bauernhöfe gibt es, die als „Lernort Bauernhof“ mit einem pädagogischen Konzept Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, Leben, Arbeit und Produktion eines landwirtschaftlichen Betriebes mit allen Sinnen zu erleben. Mit Hof Hagdorn liegt einer dieser Höfe nur wenige hundert Meter von der Landgrenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt. Von dort war eine Realschulklasse aus Waldbröl für einige Tage angereist, um den Bauernhof als Klassenzimmer kennenzulernen. Auf Einladung der Betreiberfamilie Euteneuer nutzte auch der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders die Gelegenheit, sich mit dem Lern-Konzept des weitläufigen Hofes, zu dem auch Spiel- und Freizeitangebote gehören, vertraut zu machen.

Für die Fünftklässler aus dem Oberbergischen ging es in drei Kleingruppen, die während der Zeit ihres Aufenthaltes wechselten, zunächst in unterschiedliche Arbeits- bzw. Hofbereiche: Garten und Feld, Tiere und Hof, Kochen und Backen. Der Anbau von Lebensmitteln wurde - dem Jahresverlauf entsprechend - exemplarisch beim Ernten frischer Kartoffeln vermittelt. Die Tiere auf dem Bauernhof und deren Produkte stellte Günter Euteneuer beim Besuch des Kuhstalls im Rahmen der Hoferkundung vor, wobei es beispielsweise auch um die Nahrungs- und Lebensgewohnheiten der Tiere sowie um deren Pflege und Betreuung ging. In der Küche schließlich fand die Verarbeitung von frischem Gemüse, Salat und Wurstwaren aus eigener Produktion für das spätere gemeinsame Abendessen statt. „Wir wollen Lust machen auf gesunde, regionale und saisonale Ernährung“, erläuterte Mechthild Euteneuer. Das Agieren in der Gruppe stärke dabei ganz nebenbei das Selbstwertgefühl der Kinder. Insbesondere ihre tatkräftige Mitarbeit mache den Lernerfolg aus - was man auf Hof Hagdorn auf eine Kurzformel bringt: „Sag es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ Die Kinder lernen hier nicht nur zu beobachten, sondern sie erleben den Alltag, helfen mit, denken mit und erzielen Ergebnisse. Schon deshalb appellieren die Euteneuers, die derzeit noch eine fachspezifische pädagogische Weiterbildung absolvieren, an Schulen in der Region und darüber hinaus wie an die Politik, dem Lernort Bauernhof mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Schließlich, so Sohn Lars Euteneuer, sei der Lernort Bauernhof vor allem für Kinder aus dem großstädtischen Umfeld ein oftmals ganz neuer Lebensraum, den es zu erkunden gelte. Die gemeinsame Arbeit und vor allem die Zubereitung der Nahrung tragen auch zur Wertschätzung des eigenen Essens bei. Die Euteneuers sind sicher, wenn Kinder lernen, wo ihre Nahrung herkommt, wieviel Arbeit in der Produktion steckt, werde sich der Umgang mit Lebensmitteln ändern - und vielleicht auch das Ernährungsverhalten.



„Die Grundlagen der gesunden Ernährung kennenzulernen, ist für viele Kinder neu. Dazu zählt auch zu erkennen, wie viel Arbeit und Mühe zur Produktion der Lebensmittel notwendig sind. Der Bauernhofaufenthalt und die Erfahrungen mit der Natur sensibilisieren die Schüler für die Landwirtschaft und schaffen Naturnähe“, so das Resümee des Landtagsabgeordneten Enders. Daher will er sich verstärkt für das Konzept Lernort Bauernhof und das Angebot auf Hof Hagdorn einsetzen.


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