Wissen muss einen neuen Stadtbürgermeister wählen
Michael Wagener kandidiert nicht für das Amt des Stadtbürgermeisters bei der anstehenden Kommunalwahl. Es sind keine politischen Gründe, auch gibt es keine Gründe im politischen Miteinander in der Stadt und Verbandsgemeinde Wissen. Michael Wagener, 58 Jahre alt, hat eine perönliche durchaus nachvollziehbare Entscheidung getroffen.
Wissen. Ganz klar: Das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Wissen will Michael Wagener bis 2020 ausfüllen und daran lässt er keinen Zweifel. Aber für Wahl des ehrenamtlichen Stadtbürgermeisters im Mai 2014 will er nicht mehr kandidieren. Das hat gesundheitliche Gründe, der Rücken quält schon lange.
Es gehe da nicht um Rücktritt vom Amt, die kommende Wahl biete eine gute Chance, einen neuen Stadtbürgermeister zu wählen, machte Wagener deutlich. „Das Amt hat mir viel Spaß gemacht, aber ich muss auch die Grenzen erkennen und die Gesundheit geht vor“, so Wagener. Die Fülle der Aufgaben, sei es im Bereich VG und Stadt, sitzungstechnisch und repräsentativ, sei einfach zu viel geworden.
„Es macht Sinn, jetzt zur anstehenden Kommunalwahl einen Stadtbürgermeister zu wählen, dann gibt es den Bürgerentscheid“, führt Wagener im Gespräch mit dem AK-Kurier an.
Bislang füllte Wagener das Amt in Personalunion aus, so wie es in zwei Verbandsgemeinden im Landkreis üblich ist, in Altenkirchen und in Betzdorf. Während die Verwaltungsspitze immer hauptamtlich ist, sind die Stadt- oder Ortsbürgermeister ehrenamtlich tätig. Sie erhalten eine nach Einwohnerzahl bemesse Aufwandsentschädigung und zumeist auch ein Büro.
Wagener wurde 1996 in gewählt, seitdem führt er die Geschicke der Verbandsgemeinde, und dann seit 1999 nach der Wahl zum Stadtbürgermeister auch die Amtsgeschäfte der Stadt Wissen. Sieben Mal gewann Wagener die Urwahlen, für die VG Wissen, die Stadt und er war einmal Ortsbürgermeister von Roth. Politische Arbeit ist dem studierten Juristen vertraut, auch die Belastung der Ämter.
Diese Belastungen werden ja nicht weniger, denn in Wissen wird es viel zu tun geben. Die Innenstadtsanierung steht an, ebenso die immer noch ungeklärte Situation des Rathaus-Neubaus. Da sind dann VG- und Stadtbürgermeister gefragt, auch wenn sich viele Arbeitsbereiche überschneiden.
Es liegt nun an den Fraktionen im Rat, die oder den Kandidaten aufzustellen. Ein Stadtbürgermeister hat nach geltendem Recht Residenzpflicht, das heißt er muss in der Stadt wohnen. Und es ist ein Ehrenamt. Auch unterscheidet sich das Amt deutlich vom Stadtbürgermeisteramt von vor rund 20 Jahren. Die Aufgabenfelder sind andere geworden, so gibt es keinen städtischen Bauhof mehr, und auch keine städtischen Kindergärten. Die politischen und repräsentativen Aufgaben sind aber nach wie vor gegeben. (hws)
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