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Nachricht vom 10.10.2013    

Die Regenbogenkrieger rührten in Hachenburg zu Tränen

Anlässlich des Besuchs eines der ersten Aktivisten von Greenpeace, Rien Achterberg, der sich seit knapp 40 Jahren für die Umweltschutzorganisation engagiert, zeigte das Kino Cinexx in Hachenburg den Film „The Rainbow Warriors of Waiheke Island“. Rien war selbst Mitglied der damaligen Crew und ist somit einer der Protagonisten der Dokumentation. Der Film zeigt die Anfänge von Greenpeace, die Aktivisten auf dem ersten Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ und die ersten Greenpeace-Aktionen. Die Besucher in Hachenburg waren von dem Film zu Tränen gerührt.

Rien Achterberg schaute sich mit den Leuten in Hachenburg den Film gemeinsam an. Fotos: Lucia Sabau

Hachenburg. Rien Achterberg sitzt im Kinosessel und schaut sich gemeinsam mit den Besuchern im Cinexx den Film „The Rainbow Warriors of Waiheke Island an“. Der Film gibt das Leben von sechs Greenpeace-Aktivisten auf dem Schiff „Rainbow Warrior“ wieder. Da sind Susi, Henk, Hanne, Martini und Bunny – und Rien. Heute ist er 63 Jahre alt und lebt auf Waiheke Island in Neuseeland. Alle sechs im Film portraitierten Aktivistinnen wohnen auf Waiheke Island. Rien war der erste Auswanderer. Er emigriert aus den Niederlanden, um dem Militärdienst zu entkommen: „Ich mag keine Gewalt, keinen Wettbewerb. Ich war schon immer ein Hippie. Ich wollte auf keinen Fall zum Militär“.
Der Film gibt einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der Aktivisten damals und auch heute. Er zeigt zahlreiche Erlebnisse der Crew auf ihrem Schiff. 1985 transportierte die Rainbow Warrior die Bewohner der durch US-amerikanische Atomtests verseuchten Insel Rongelap nach Kwajalein. Er zeigt, wie sie ihren Alltag lebten, wie sie unterwegs in Fabriken Geld verdienten, um Essen zu kaufen. Und er zeigt, was rund um den 10. Juli 1985 im neuseeländischen Hafen Auckland passierte, als der französische Geheimdienst zwei Bomben an der Schiffswand explodieren ließ. Damals war das Schiff auf dem Weg zum Mururoa-Atoll, um gegen die oberirdischen Atomtests der Franzosen zu protestieren. Die Crew konnte sich im letzten Moment retten. Mit einer Ausnahme: Der Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira ertrank in der Kabine. „Ein Ereignis mit zwei Seiten“, so Rien. „Einerseits waren wir schockiert. Es ist ein Trauma, das uns bis heute nicht loslässt. Andererseits wurde Greenpeace dadurch international berühmt. Wir bekamen Millionen an Spenden. Durch die Tragödie erhielt Greenpeace enorme Unterstützung. Durch Spenden wurde der Grundstein gelegt, zu einer internationalen Organisation zu wachsen.“
Der Film ist zu Ende und Rien beantwortet Fragen, bei denen er immer wieder ausschweift. Er hat keine vorbereiteten Zettel, sondern redet aus dem Bauch heraus. Er hat Spaß zu reden und muss sich selbst zügeln, nicht „ewig weiter zu reden“. Seinen Enthusiasmus und seine lebensbejahende Einstellung hat Rien nämlich behalten. Gerne stellt er sich als Seemann dar, reist umher und genießt sein Leben in vollen Zügen. Drei Mal war er verheiratet. Zwei Kinder hat er von zwei Frauen. Seine Tochter ist inzwischen 25 und sein Sohn 35 Jahre alt. In Waiheke lebt er davon, dass er selbstgemachte Marmeladen, Chutneys und eingelegte Oliven verkauft. “Waiheke Island ist eine Art Residenz für Rentner der ersten Greenpeace-Generation geworden. „Das ist meine Schuld, sagen die anderen. Ich bin als erster dahin gezogen.“
Obwohl Greenpeace seit den 70er Jahren gewachsen ist, möchte er Leute motivieren, aktiv zu werden. Deshalb reist er mit dem Film umher. Und appelliert auch an die Leute in Hachenburg, bei der Unterschriftenaktion mitzumachen, um die momentan in Russland inhaftierten Aktivisten zu befreien. Und das werden sie tun. Denn der Film hat sie zu Tränen gerührt. „Danke“ stammelt eine Frau nach dem Film ins Mikrofon. „Danke, Rien, für ihr Lebensengagement und für alles, was Sie tun.“ Der Holländer hat verstanden, obwohl er kein Deutsch spricht. Und sein Lebensengagement fasst er gut in zwei Sätzen zusammen: „I love my kids. I love the planet.“ (Lucia Sabau)







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