Walzwerkstraße mit Figurenensemble "Schichtarbeiter" erweitert
Bildhauer Arnold Morkramer schuf das große Industrie-Denkmal für die Stadt Wissen mit den Skulpturen "Schnapper und Doppler", deren Strahlkraft weit über die Region hinaus wirkt und auch kommenden Generationen von der einstigen Arbeitswelt erzählt. Mit einem weiteren Figurenensemble "Schichtarbeiter" gefertigt von Mitarbeitern der Lebenshilfe Werkstätten unter Anleitung Morkkramers geht das Projekt "Walzwerkstraße erzählt ihre Geschichte(n) weiter.
Wissen. Die Skulpturen „Schnapper und Doppler“, des Künstlers und Bildhauers Arnold Morkramer sind seit geraumer Zeit in der Altstadt und dort ein besonderer Blickfang. Jetzt auch mit Licht die den Figuren bei Dunkelheit einen ganz besonderen Reiz geben. Ein solches Projekt brauchte Geld, und der Förderverein „kulturWERKwissen“ sammelte mit vielen Aktionen und erhielt Unterstützung von Sponsoren und Spendern. Nun wurden am vergangenen Freitag Cortentstahlplatten enthüllt, die einmal die Geschichte des Walzwerks kurz erzählen und die Namen der Spender tragen.
Bei strömendem Regen enthüllten Arnold Morkramer, stilecht mit einer Schnapperzange, Bürgermeister Michael Wagener und Fördervereinsvorsitzender Berno Neuhoff die Tafel mit der Geschichte des Walzwerks. Im Foyer des Kulturwerks trafen sich dann die Gäste, um einmal den Abschluss des Projektes zu feiern, den Dank des Fördervereins entgegenzunehmen und die Figuren „Schichtarbeiter“ gefertigt von Mitarbeitern der Lebenshilfe, zu sehen.
„Ein Tag mit zweifacher Freude“, so Neuhoff im Gruß an die Gäste. Einmal sei das Projekt des „Schnapper und Doppler“ jetzt abgeschlossen, das zweite Projekt kurz vor Vollendung. Die Arbeitergruppe, ebenfalls aus Cortenstahl gefertigt, werden ihren Platz gegenüber dem Kulturwerk auf der dortigen kleinen Grünfläche finden. Damit ist das entwickelte Konzept „Die Walzwerkstraße erzählt ihre Geschichte(n)“ um eine weitere Facette reicher.
Die Mitarbeiter der Westerwälder Werkstätten der Lebenshilfe hatten mit Anleitung von Arnold Morkramer und Schmiede- und Schlossermeister Friedhelm Biernat die lebensgroßen Figuren gearbeitet. Die Schichtarbeiter, diese Idee entstand im Jubiläumsjahr der Lebenshilfe und soll erinnern. Erinnern an dunkle Zeiten, wo behinderte Menschen ausgegrenzt waren, erinnern daran, dass es heute anders ist. „Hier gehen alle Menschen, mit und ohne Behinderung zur Arbeit, es ist gelebte Inklusion“, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Jochen Krentel. Die Wertschätzung des Menschen und seiner Arbeit sei ein wichtiges Anliegen.
Arnold Morkramer gehörte an diesem Abend der besondere Dank, denn ohne sein besonderes Engagement für die Region wären „Schnapper und Doppler“ so nicht realisiert worden. Er hatte auch die Projektkünstler der Lebenshilfe begleitet, und für ihn war diese Arbeit nach eigenen Worten eine Bereicherung. „Ihr könnt stolz sein“, so Morkramer zu den Projektkünstlern der Lebenshilfe.
Bürgermeister Michael Wagener hatte im Gruß an die geladenen Gäste nicht nur das Engagement des Fördervereins und seiner Mitstreiter gewürdigt, sondern auch auf den Zusammenhalt in der Bevölkerung hingewiesen. Es zeige sich bei der breiten Unterstützung, wie sehr der Förderverein vom ersten Tag an in die Bevölkerung hineinwirke und immer wieder Unterstützung erhalte. Nun habe die Stadt Wissen gleich drei besondere Eingangstore: Der Altstadtkreisel mit Schnapper und Doppler, der Europakreisel mit den Wappen der Partnerstädte, und die große Seilscheibe mit der Lore in Nisterbrück, die dort seit 1969 auf die Bergbaugeschichte hinweist.
Landrat Michael Lieber erinnerte im Grußwort an die Bedeutung von Eisen und Stahl für die Heimat und das Gesamtprojekt der Eisenstraße, die als Route der Industriekultur über Ländergrenzen hinweg führe. Wissen und die Walzwerkstraße ist Teil des Projektes. (hws
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