Zeitreise durch die Geschichte der Stadt Betzdorf
Einen runden Geburtstag feiert die Stadt Betzdorf. Vor 60 Jahren erhielt der Ort an Sieg und Heller das Stadtrecht. In einem beeindruckenden Bildvortrag nahm Gerd Bäumer vom Betzdorfer Geschichte Verein rund 250 Gäste mit auf eine Zeitreise. Da wurden nicht nur die Feiern der Stadtwerdung im Jahr 1953 lebendig, es gab auch den Blick auf die Anfänge des städtischen Lebens im 19. Jahrhundert.
Betzdorf. Eine Zeitreise durch 60 Jahre Stadtgeschichte und noch ein bisschen mehr präsentierte jetzt der Betzdorfer Geschichte Verein (BGV) im Rahmen des runden Geburtstages, den die Stadt in diesem Jahr feiert.
60 Jahre seien zwar eine ordentliche Zahl, aber doch wolle man aus diesem Geburtstag keine große Sache machen, sagte Bürgermeister Bernd Brato anlässlich seiner Begrüßungsrede in der Stadthalle. Festgestanden habe aber, dass dieser Geburtstag gemeinsam mit dem BGV gefeiert werden sollte. Unter den rund 250 Gästen im Saal begrüßte der Verwaltungschef unter anderen seinen Amtsvorgänger Landrat Michael Lieber, die Fraktionsmitglieder des Stadtrates, sowie MdL Michael Wäschenbach.
Brato dankte Gerd Bäumer, dem Geschäftsführer des BGV für dessen einzigartigen Bildvortrag, den dieser überwiegend aus seinem eigenen Fundus zusammengestellt hatte. Mit dieser Zeitreise an Hand von etwa 170 Fotos werde die Geschichte der Stadt erlebbar gemacht. Brato erinnerte an der Stelle noch einmal an den langjährigen Vorsitzenden des BGV Ernst-Helmut Zöllner, der maßgeblich an der Aufarbeitung der Vergangenheit des Ortes gewirkt habe. So habe Zöllner auch am Buch „50 Jahre Stadt Betzdorf“ mit gearbeitet und dieses Buch sowie das Werk „Betzdorf - Junge Stadt an Sieg und Heller“ von Horst G. Koch erhielt am Abend jeder Besucher der Veranstaltung als Geschenk von der Stadt.
Brato bedauerte, dass die Fotos keine Gefühle darstellen könnten. Er empfinde bei deren Betrachtung Verbundenheit und Heimatgefühl. Die Aufnahmen von den damaligen Stadtwerdungsfeierlichkeiten schienen den Jubel der Bürgerinnen und Bürger jener Zeit förmlich hören zu lassen, hätten diese doch mit ihren eigenen Händen das durch den Krieg zerstörte Betzdorf wieder aufgebaut.
Bäumer erklärte einleitend zu seinem Bildvortrag, dass es keine Neuigkeiten zu erwarten gebe, überwiegend wären die Bilder bekannt. Dabei handele es sich in rund 80 Prozent um Postkarten.
Der Vortrag war in verschiedene Abschnitte eingeteilt, beginnend bei den Magistralen, den Hauptverkehrsadern des Ortes. Dann gab es eine Chronik beginnend im 19. Jahrhundert bis 1953, es folgten Aufnahmen der Stadtwerdungsfeierlichkeiten und danach wieder eine Chronik von 1953 bis in die heutige Zeit. Zu den so genannten Magistralen gehörten in erster Linie die heutige Bahnhofstraße, die Decizer Straße und natürlich die Wilhelmstraße.
So waren erste Fotos mit Pferdekutschen zu sehen, danach die ersten Autos. Besonders an den Aufnahmen aus der Innenstadt war der Wandel der Zeit aber auch des Ortes Betzdorf selbst gut nachzuvollziehen. Selbst in einer historischen Aufnahme des Bahnhofes erkannte Bäumer schon den städtischen Charakter des Ortes und seiner Bewohner, weit bevor Betzdorf zur Stadt erklärt wurde.
Neben Ortsansichten kamen aber auch die zahlreichen Vereine und deren Aktivitäten zur Geltung und selbstverständlich durfte auch das Thema der Städtepartnerschaften beim Bildvortrag nicht fehlen. Zu fast allen Bildern wusste Bäumer natürlich entsprechende Informationen an die interessierten Zuschauer zu geben.
Wie er vorab dem AK-Kurier verraten hatte, war die Ausarbeitung seines Vortrages im Urlaub in Holland entstanden. Denn er hatte gerade einmal zwei Monate Zeit um den Bildvortrag vorzubereiten. Im Foyer der Stadthalle waren anlässlich des Bildvortrages auch noch die Gemälde des Betzdorfer Kunstkreises ausgestellt, die ebenfalls die „60 Jahre Stadt Betzdorf“ zum Thema hatten.
Am Samstag, 26. Oktober wird in Betzdorf gefeiert: Da gibt es die Sportnacht mit prominenten Gästen und anschließend die Party in der Stadthalle. (anna)
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