Vor der Wahl keine Fakten schaffen
In einer Pressemitteilung macht der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner auf die Gefahren der derzeitigen Pläne zur Errichtung einer länderübergreifenden Schule zwischen Herdorf und Neunkirchen aufmerksam. Die derzeitige Kooperation der Schulen in Herdorf und Daaden solle man nicht unnötig beenden
Herdorf/Neunkirchen. Mit großer Skepsis reagiert der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner auf die derzeit durch die Schulträger in Herdorf und Neunkirchen vorangetriebenen Pläne zur Errichtung einer länderübergreifenden Sekundarschule in Neunkirchen.
„Auch mit Blick auf die geplante Fusion der Stadt Herdorf mit der Verbandsgemeinde Daaden im Zuge der Kommunalreform sollten nicht voreilig Fakten über eine zukünftige Schulstruktur geschaffen werden. Vielmehr sollte die Entscheidung dem neuen Verbandsgemeinderat überlassen werden“, empfiehlt der SPD-Politiker dringend.
Wehner räumt ein, dass man auf beiden Seiten der Landesgrenze mit rückläufigen Schülerzahlen zu kämpfen habe. Daher könnte eine Kooperation durchaus sinnvoll sein, so der Sozialdemokrat, der auch Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags ist. Es bestehe aber keine Notwendigkeit, die erfolgreiche pädagogische Zusammenarbeit der Partnerschulen in Herdorf und Daaden aufzukündigen. Wehner sieht sich damit auf einer Linie mit der betroffenen Schulleitung sowie dem Lehrerkollegium und Schulelternbeirat der Realschule plus in Herdorf.
Der Landespolitiker weist außerdem auf das notwendige Beteiligungsverfahren der Schulbehörden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hin. Das in Neunkirchen erarbeitete Konzept habe bislang keine Genehmigung von der auf NRW-Seite zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg. Dem Mainzer Bildungsministerium lägen erst seit Anfang November die entsprechenden Unterlagen vor. Abgesehen von rechtlichen Hürden wie unterschiedlichen Bildungsgängen und Ferienzeiten oder ungeklärten Fragen zur Übernahme der Schülerbeförderungskosten sei schon aus Zeitgründen eine Aufhebung der Realschule plus Herdorf zum nächsten Schuljahr 2014/2015 nicht machbar, meint Wehner.
Aber auch strategische Überlegungen im Hinblick auf die Zukunft des regionalen Wirtschaftsstandortes sollten bei der Entscheidung eine Rolle spielen, so der SPD-Politiker.
„Viele Schülerinnen und Schüler, die schon in der Eingangsklasse 5 nach Neunkirchen auspendeln, fehlen später für eine Sekundarstufe II im Kreis Altenkirchen und werden sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz tendenziell eher in Richtung NRW orientieren“, befürchtet Wehner.
Der Parlamentarier rät den betroffenen Eltern, sich nicht durch die derzeitige Diskussion verunsichern zu lassen und ihre Kinder regulär für das neue Schuljahr in Herdorf anzumelden.
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