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Unmut über steigende Belastungen
Der nicht fühlbare Aufschwung bei den Versorgungsempfängern wurde in der Mitgliederversammlung des Seniorenbundes BRH, Kreisverband Altenkirchen, heftig kritisiert. BRH-Kreisvorsitzender Jochem Hellmig hatte zuvor zahlreiche Gäste begrüßt.
Betzdorf/Kreis Altenkirchen. Der Unmut über die steigende finanzielle Belastungen war den Anwesenden der Mitgliederversammlung des Seniorenbundes BRH (Bund der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen), Kreisverband Altenkirchen, deutlich anzumerken. Kritisiert wurde vor allem der nicht fühlbare Aufschwung bei den Versorgungsempfängern. BRH-Kreisvorsitzender Jochem Hellmig (Daaden) konnte auch zahlreiche Gäste begrüßen.
Bernd Rödder ging als Vertreter des Betzdorfer Bürgermeisters auf die Arbeit des Verbandes ein. Gespräche mit politisch Verantwortlichen würden sicherlich immer schwieriger. Die Tagesordnungspunkte der politischen Gremien sollten deshalb mehr auf die ältere Generation zugeschnitten werden. Vorrangig sei allerdings die Gesprächsbereitschaft der Politiker, sich den Problemen der immer größer werdenden Gruppe zu stellen.
Für Herbert Weber, stellvertretender BRH-Bundesvorsitzender, ist die Förderalismusreform – unter anderem kann jedes Bundesland die Einkommen der öffentlich Bediensteten eigenständig festlegen - das absolute Negativbeispiel für eine moderne zukunftsorientierte Politik. Weber: "Es gibt jetzt 17 verschiedene Besoldungstabellen in Deutschland, das sind genau sechzehn zuviel." Das sei Kleinstaaterei, besonders in Grenzregionen mache sich die unterschiedliche Bezahlungen bemerkbar.
Weber sieht den Seniorenbund als Anwalt für soziale Gerechtigkeit. Als Beispiel nannte er einen Brief an die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing, in dem er auf eine Problem der älteren Generation, in diesem Fall der älteren Frauen, hingewiesen hatte. Der Frauengruppe, die bis 1992 ein Kind geboren hat, würde ein Jahr für die Kindeserziehung anerkannt (26 Euro Rente/Monat). Es sei deshalb nicht durchschaubar und unerklärlich, warum der Frauengruppe, die nach 1992 ein Kind geboren hat, drei Jahre anerkannt würden (78 Euro). Weber kritisierte die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing, die im Antwortschreiben hier kein grundsätzliches Gerechtigkeitsproblem sehe.
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung stand das Referat der BRH-Landesvorsitzendem Franz-Josef Bischel, der in seiner kämpferischen Rede die Landesregierung aufforderte, die letzten Tarifabschlüsse des Bundes auch für das Land zu übernehmen. Rheinland-Pfalz sei keine Insel der Glückseligkeit, man könne nur durch Übernehmen der Anschlüsse etwas für die Beamten und die Versorgungsempfänger tun.
Der Seniorenbund habe als Grundlage für Verhandlungen mit Politikern einen Forderungskatalog aufgestellt. Die tatsächlichen Lebensverhältnisse des Menschen seien den Politikern anscheinend unbekannt. Für ihn ist es Aufgabe des Seniorenbundes, auf die teilweise katastrophalen Lebensverhältnisse in der Öffentlichkeit hinzuweisen und eine gerechte und soziale Behandlung der Menschen einzufordern.
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Landesvorsitzender Franz-Josef Bischel referierte in der Jahresversammlung des Seniorenbundes BRH. Links Herbert Weber, rechts Bernd Rödder.
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Weitere Ehrungen: Für 5 Jahre Mitgliedschaft Diethelm Schwan, Steineroth, Agnes Becker, Herdorf, Rudolf Otterbach, Kirchen, Martin Rübsamen, Kirchen, Karl Lück, Elkenroth.
Für 10 Jahre: Alfred Stinner, Herdorf, Leo Dörner, Gebhardshain, Anneliese Link, Kirchen.
Für 25 Jahre: Ruth Stange, Herdorf, Susi De Clerck, Altenkirchen.
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