Liederjan trifft Wilhelm Busch
Am Samstag, 23. November, 20 Uhr wird es interessant im Kulturhaus Hamm. Dann trifft Liederjan, die norddeutsche Musikerformation auf Wilhelm Busch. Seit den 70er Jahren ist Liederjan für exzellente Folkmusik mit viel Esprit und manchmal auch satirischen Texten bekannt.
Hamm. Warum erst jetzt? Wird sich manch einer fragen, der vom neuen liederjanschen Wilhelm Busch-Programm hört. "Eins, zwei: Drei im Sauseschritt" heißt die neue CD, die seit August Texte und Gedichte von Wilhelm Busch mal ganz anders unters Volk bringt.
Irgendwie passen sie doch zusammen wie Käptn Blaubär und die drei kleinen Bärchen oder die gelbe Binde und die drei schwarzen Punkte: Der Alt- und Großmeister des pointierten Witzes und die Drei von der Spaßtankstelle.
"Mit hintergründigen Texten, norddeutsch verschmitzt und einer anarchischen Prise“ – so könnte man die Geschichten von Wilhelm Busch beschreiben – aber auch die Texte von Liederjan.
Allerdings im einen Fall mit Bildern und im anderen mit Musik. Über Musik hat sich Busch ja gelegentlich recht spöttisch geäußert. Aber er soll mal fein stille sein. Hat er doch in jungen Jahren selbst, zusammen mit dem Komponisten Georg Kremplsetzer (er hieß wirklich so), eine komische Oper geschrieben, deren Noten die Liederjans in einem Leipziger Archiv aufgespürt haben. Aus dieser Oper wird ein Terzett (wie passend) im Programm zu hören sein.
Überhaupt liegt der Schwerpunkt des Programms auf eher unbekannteren Gedichten des Meisters. Sie wurden mit viel Liebe ausgesucht und mit Einfallsreichtum und Witz vertont und bearbeitet. Die Gesänge werden begleitet mit den teils ungewöhnlichen Instrumenten aus dem schier unerschöpflichen Fundus der Gruppe: Von Euphonium und Chalumeau zu Krummhorn und Boomwackers.
Es wird gesungen von den Freuden an und der Last mit der Liebe, über gute Schlückchen, schräge Pfaffen und die wundersamen Seiten der menschlichen Existenz. Ein vertontes Kochrezept ist dabei sowie Einblicke in den Lebenslauf dieses erstaunlichen Mannes. Auch die internationalen Stars des Busch-Universums Max und Moritz sind mit von der Partie. Zu verblüffenden Übersetzungen und Übertragungen müssen sie tanzend die Beine und Arme schwingen.
Aus Wilhelm Buschs lautmalerischen Wortschöpfungen wurde gar ein Rap gedrechselt. Von Busch zu Buschido gewissermaßen. Der so gespannte Bogen sollte nun unverzüglich an die gestimmten Saiten geführt werden.
Abendkasse 12 Euro, Vorverkauf Tourist-Info im KulturHaus 10 Euro.
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