Werbung

Nachricht vom 04.12.2013    

Neujahrsempfang des Kirchenkreises im Zeichen der Inklusion

Traditionell findet der Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen immer kurz nach dem 1. Advent, dem Beginn des Kirchenjahres statt. Der Empfang dient seit Jahren dazu, mit verschiedenen Menschen der Region ins Gespräch zu kommen und stand in diesem Jahr ganz im Zeichen von Inklusion. Pfarrer Rainer Schmidt, Kabarettist, Sportler und Theologe, war als Gastredner geladen.

Humorvoll und bewegend sowie nachdenkswert: der Vortrag von Pfarrer Rainer Schmidt zum Neujahrsempfang des Ev. Kirchenkreises Altenkirchen. Fotos: Manfred Hundhausen

Altenkirchen. Superintendentin Andrea Aufderheide konnte Vertreter des Kirchenkreises, seiner Einrichtungen, seiner Ausschüsse, Vertreter der 16 evangelischen Kirchengemeinden, den Referenten für „Inklusive Jugendarbeit des Amtes für Jugendarbeit der Ev. Kirche im Rheinland“, Wolfgang Plöger, und auch viele politische Gäste, wie die Landtagsabgeordneten Anna Neuhoff (Bündnis 90/Die Grünen), Thorsten Wehner(SPD), und Dr. Peter Enders (CDU), sowie die Bürgermeister Heijo Höfer (Altenkirchen), Wolfgang Schneider (Daaden) und die Beigeordneten Rolf Dornhoff (Kirchen), Horst Pinhammer (Wissen) und Benjamin Geldsetzer (Betzdorf), begrüßen.

„Wenn wir als Evangelischer Kirchenkreis zu einem Neujahrsempfang zum Thema „Inklusion“ einladen, so tun wir das im Bewusstsein, einem evangelischen, von der Botschaft der Bibel her begründeten Auftrag zu folgen“, so Aufderheide.
Inklusion sei ein ureigenes kirchliches Anliegen. Es ziele umfassend auf die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am Leben. Jeder Mensch könne jederzeit von Ausgrenzung betroffen werden, könne mit der Erfahrung konfrontiert werden, nicht teilnehmen zu können, bzw. nicht mehr dazuzugehören. Spätestens im Alter zeige sich untrüglich, ob eine Gesellschaft gelernt und verinnerlicht habe, inklusiv zu handeln und gemäß diesem Selbstverständnis Leben in Gemeinschaft zu gestalten. Im Umgang mit den schwächsten Gliedern erweise sich die tatsächliche Stärke eines Gemeinwesens.

„In allen Lebensbezügen und Lebenswelten, in denen wir uns tagtäglich bewegen: in Elternhaus, Kita, Schule, in der kirchlichen Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit, im Gottesdienst, in der Seelsorge und Konfirmandenarbeit müssen wir lernen, uns neu wahrzunehmen“, sagte Aufderheide, „und zwar als Menschen, die mit und ohne Handicaps einander in unterschiedlichen Rollen begegnen und in unseren unterschiedlichen Gaben auf einander bezogen sind.“

„Das ist eine anspruchsvolle Zukunftsaufgabe, - kein Sparmodell - eine Generationenaufgabe, die wir nur mit Geduld und gemeinsam angehen können“, appellierte die Superintendentin an die Gäste und auch an die anwesenden Politiker gerichtet.
Sie sehe den Kirchenkreis Altenkirchen und seine Gemeinden hier bereits auf einem gut gestalteten Weg miteinander, und die Kreissynode im Juni 2014 zum Thema Inklusion würde sicher weitere wertvolle Impulse setzen können.

Der integrative Chor „Geradeaus“ von der Lebenshilfe Flammersfeld, unter der Leitung von Chorleiter Matthias Ludwig begeisterte die Gäste mit Liedern wie „Über sieben Brücken musst du gehen“ und „Flieger grüß mir die Sonne“,
bei denen sich auch einige Gäste in die 80-ziger zurückversetzt fühlten und kräftig mitsangen.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

„Da kann ja jede(r) kommen“, unter diesem Motto referierte Pfarrer Rainer Schmidt, Theologe, Kabarettist und Sportler zur Begeisterung der erschienen Zuhörer im „Forum“ Altenkirchen. „Jeder Mensch hat Stärken“ stellte Schmidt, brillant und humorvoll den Gästen dar. Sein Wunschziel sei es die Menschen dazu zu bringen, mehr auf ihre Stärken und nicht auf das vermeintlich „Fehlende“ zu schauen.
Er schilderte in bewegender aber auch humorvoller Weise von seinen Lebenserfahrungen mit seinem eigenem Handicap: „geboren ohne Hände“, wie ihn die Nichtbehinderten und er die Behinderten Menschen im Leben wahrgenommen haben.
Seine Erzählungen reichten von seiner Geburt über Kindergarten, die besuchten Schulen, bis hin zu seinem heutigen Beruf als Evangelischer Pfarrer.
Er war eine echte Bereicherung für diesen Abend und erntete gerechterweise den meisten Applaus. Mit dem Satz „Sense of belonging“, dem Gefühl der Zugehörigkeit, beendete er seinen anspruchsvollen Vortrag.

Pfarrer Rainer Schmidt kann auf viele nationale und internationale Erfolge als Tischtennisspieler bei DM, EM, WM und bei den Paralympics im Einzel-, Doppel- und Teamwettbewerb von 1984 – 2008 zurückblicken. Seine Erfolge sind im Internet nachzulesen.

Zum Abschluss brillierte noch einmal der Chor „Geradeaus“ mit den Songs „Cello“ von Udo Lindenberg“ und „Was wir alleine nicht schaffen“ von Xavier Naidoo.

Beim abschließenden Büfett fanden Begegnungen und Diskussionen der verschiedensten Themenfelder statt.

Inklusion bedeutet: Das allen Menschen das gleiche volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe, ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse, zugesichert sein soll.
Für den Bildungsbereich bedeutet dies einen uneingeschränkten Zugang und die unbedingte Zugehörigkeit zu allgemeinen Kindergärten und Schulen des sozialen Umfeldes, die vor der Aufgabe stehen, den individuellen Bedürfnissen aller zu entsprechen - und damit wird dem Verständnis der Inklusion entsprechend jeder Mensch als selbstverständliches Mitglied der Gemeinschaft anerkannt. (phw)


Lokales: Altenkirchen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Klimaschutz mit starken Wurzeln: VR-Banken setzen auf nachhaltiges Engagement

Dattenberg. Mit der bundesweiten Klima-Initiative "Morgen kann kommen" bündeln die Genossenschaftsbanken ihre Klimaschutzaktivitäten ...

Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster 10-Jähriger aus Bad Neuenahr

Bonn/Bad Neuenahr. Die Bonner Polizei ist auf der Suche nach einem vermissten 10-jährigen Jungen aus Bad Neuenahr, der seit ...

Kinderklinik Siegen ehrt langjährige Mitarbeiter

Siegen. Dagmar Klingauf, Martina Muesse und Antina Ohrendorf wurden für beeindruckende 45 Jahren Dienstzeit prämiert, acht ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Altenkirchener Schlossplatz: Erste Eckpunkte der neuen Ausgestaltung festgelegt

Altenkirchen. „Du bist keine Schönheit“ lautet einen Zeile aus Herbert Grönemeyers ewig jungem Gassenhauer „Bochum“. Ohne ...

Diakonie Klinikum Siegen setzt ein starkes Zeichen zum Weltpankreaskrebstag

Siegen. Am heutigen Weltpankreaskrebstag zeigt das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen starke Solidarität mit den Betroffenen. ...

Weitere Artikel


Kooperation über Ländergrenzen hinweg sichert schnelles Internet

Mudersbach. Wer als Privatperson oder Gewerbetreibender in Mudersbach bisher noch ohne schnelle Internet-Breitbandverbindung ...

Kita "Traumland" erneut ausgezeichnet

Altenkirchen. Am Samstag, den 30. November, präsentierten sich die Kinder der
Kindertagesstätte "Traumland " Altenkirchen/Honneroth ...

Festlich geschmückter Baum in der Voba Hamm

Hamm. Mit großer Begeisterung und viel Fleiß hatten die Kinder der Kindertagesstätte „Die Phantastischen Vier“ aus Fürthen ...

Fördermittel für Investitionen jetzt schnell beantragen

Wissen/Kreisgebiet. Am 31. Dezember endet die aktuelle EU-Förderperiode. Dies betrifft auch das Regionale Landesförderprogramm, ...

Backgenuss der besonderen Art in Bitzen-Dünebusch

Bitzen-Dünebusch. Die ältere Generation kann sich noch gut an die Zeiten der dörflichen Backtage erinnern. Bis in die fünfziger ...

CDU-Ratgeber-Veranstaltung findet Anklang

Betzdorf. Rund 50 Menschen hatten sich am Dienstagabend im Altenzentrum Betzdorf versammelt, um sich über Rechte und Pflichten ...

Werbung