BVMW Siegen: Qualität und schlanke Prozesse sind keine Widersprüche
Zu seiner Jahresendveranstaltung hatte der BVMW am 27. November diesmal ins Haus Patmos in Siegen-Sohlbach eingeladen. Dr. Frieder Kolleß von der Koldi GmbH als Gastgeber begrüßte dort neben Rainer Jung, dem Bezirksgeschäftsführer Südwestfalen/LDK-Nord/Westerwald des Verbandes über 50 mittelständische Unternehmer.
Siegen. Jung regte an, die Arbeitsweise im Unternehmen regelmäßig darauf zu überprüfen, ob sie noch zeitgemäß und optimal sei, schließlich sei in der Wirtschaft nur eines beständig: der Wandel.
Die Mittelständler nutzen die Möglichkeit, sich unter dem Titel „microQM und Lean-Management – die Wege zu höherer Effizienz im Unternehmen“ über neue Ideen zum Qualitätsmanagement zu informieren.
Der Dipl.-Ing. Stephan Jagals, Leankultur GmbH, Menden, präsentierte sie. Qualität, so seine These, entsteht nur dann, wenn das Richtige auch richtig getan wird. Das Optimum sieht er dann erreicht, wenn das Qualitätsmanagement einen höheren Nutzen bringt, das Lean-Management für mehr Effizienz und die Unternehmenskultur für nachhaltige Wirksamkeit sorgt. Der Frage, wie er dies erreichen will, blieb der Referent keine Antwort schuldig. Unter „microQM“ versteht er kleine, mitarbeiterorientierte QM-Systeme, die auf den Mitarbeiter bzw. den typisierten Arbeitsplatz zugeschnitten werden.
Die Mängel der herkömmlichen QM sieht er in deren geringer Akzeptanz unter den Mitarbeitern wegen unklarer Mitwirkung dabei und darin, dass überliefertes Wissen nicht ausreichend berücksichtigt wird. Deshalb: der Mitarbeiter muss die Informationen entsprechend seiner Stellung und seiner Qualifikation zugeschnitten bekommen und besser in die Prozesskette der Fertigung eingebunden sein.
Außerdem muss er Tätigkeiten, die nicht wertschöpfend sind, erkennen und beseitigen. Damit ist der Referent bei der „Verschwendung“ von Zeit und Aufwand im betrieblichen Alltag. Um nichts Anderes als deren Beseitigung geht es nach Jagals Worten bei der Verschlankung (Lean). Diese sieht er wirkungsvoll in eine Unternehmenskultur eingebettet, welche aus gemeinsamen unausgesprochenen Annahmen beim Umgang miteinander und mit Externen besteht. Dazu gehören nach seiner Theorie die (Weiter-)Entwicklung der Mitarbeiter, eine Fehlerbeseitigungs- und eine Verbesserungskultur sowie die Nutzung von überlieferten Wissen und Fähigkeiten. Wenn dies gelingt ist sich der Referent der Steigerung von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens und dessen Ergebnisqualität ebenso sicher wie deren Grundlage: Verbesserung des Informationsflusses, der Prozessabläufe sowie der Steigerung von Wirtschaftlichkeit und der Zufriedenheit von Mitarbeitern und Kunden.
Zusammenfassend zielt Jagals auf eine stärkere Beteiligung der Mitarbeiter bei dem Qualitätsmanagement und der betrieblichen Organisation ab: „Die Zeit ist reif für neue Wege im Qualitätsmanagement. MicroQM vereint Qualitätsmanagement und Lean-Management und berücksichtigt dabei die Unternehmenskultur. Das Qualitätsmanagement wird wirksamer und das Unternehmen effizienter.“
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PM BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft)